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Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer  und was aus ihnen wurde

Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde

Titel: Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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für Nacht flutete das Jammern der leidenden Kreatur auf und ab, wie die Wogen eines Meeres, eine nicht endende Symphonie menschlicher Qual.«

Balitzzi , Chaim
    Opfer von Versuchen zur Massensterilisierung mit Röntgenstrahlen, Nr.  132266
    *  1920 . Ankunft Auschwitz am 1 . 8 . 1943 aus dem Ghetto in Bendsburg (Bedzin). Von 2000 Menschen werden 1600 sofort in der Gaskammer getötet (Balitzzis Eltern und sein 14 jähriger Bruder waren bereits 1942 in einem Vernichtungslager ermordet worden). Balitzzi am 22 . 11 . 1946 in Nürnberg (Nbg. Dok. NO - 819 ): »Wir mußten uns ausziehen, und die Geschlechtsteile wurden unter einen Apparat gebracht und für 15  Minuten unter dem Apparat gehalten. Der Apparat hat die Geschlechtsteile und Umgebung stark erwärmt und nachher haben sich diese Teile schwärzlich verfärbt. Nach dieser Aktion mußten wir sofort wieder arbeiten. Im Verlaufe von einigen Tagen haben die Geschlechtsteile bei den meisten Kameraden geeitert, und die hatten große Schwierigkeiten beim Gehen. Sie mußten aber trotzdem arbeiten, bis sie umfielen. Die Umgefallenen kamen zur Vergasung. Ich selbst habe nur eine Nässe gehabt, aber keine Eiterung. Nach zwei Wochen, ungefähr im Oktober 1943 , hat man sieben Mann unserer Gruppe nach Auschwitz I geführt. Diese Strecke mußte zu Fuß zurückgelegt werden. Sie hatten sehr große Schwierigkeiten beim Gehen, weil die Geschlechtsteile schmerzten. Wir kamen nach Auschwitz I in den Krankenbau, Block  20 . Dort hat man uns operiert. Beide Hoden wurden entfernt.« Balitzzi am Ende seiner Aussage: »Ich fühle mich sehr mutlos und schäme mich über meine Kastrierung. Das Schlimmste ist, weil ich keine Zukunft mehr habe. Ich esse sehr wenig und werde trotzdem dick.« Anmerkung des Vernehmers: »Während der Zeuge spricht, beginnt er zu weinen.«

Balletshofer , Alois
    SS -Sturmmann
    *  8 . 2 . 1911 im Kreis Dillingen. Wachmannschaft. 1948 in Wadowice zu 18  Monaten Haft verurteilt (LaV). Nach 1945 am Geburtsort. – Häftlingsärztin Hautval (Medizin): »Der Abendappell ist zu Ende. Aus irgendeinem Grund wird ein ganzer Block bestraft. Er muß während der ganzen Nacht in der Nähe des Stacheldrahtzauns aufrecht stehen. Ein SS -Mann sagt zu einer Gefangenen: ›Lauf‹ und streckt sie mit einer Kugel nieder.«

Baltruschat , Richard
    SS -Rottenführer
    *  29 . 4 . 1912 Burgaitschen/Litauen. SS -Totenkopf-Sturmbann, Stabskompanie. Nach 1945 im Kreis Flöha ( DDR ). Name (»Baltruscheit«) auf einer Meldung der Kommandantur vom 15 . 8 . 1942 über SS -Angehörige, die Häftlinge »auf der Flucht« erschossen.

Bara , Karol
    SS -Sanitätsdienstgrad ( SDG )
    *  15 . 5 . 1920 Myslowitz, Kreis Kattowitz. Bahnarbeiter, Volksdeutscher (im NS -Sprachgebrauch Deutsche deutschen oder artverwandten Blutes im Ausland, die nicht Reichsbürger sind). 1940 SS , Unterscharführer ( 1943 ). Ab Mai 1940  – von Anfang an – in Auschwitz, SS -Totenkopf-Sturmbann. 1942 SDG im »Zigeunerlager«. Laut Häftlingsschreiber Paczula ( AV , Bl.  2575 ) hat er »in geringem Umfange Abspritzungen vorgenommen«. Mai 1944 im Außenlager Fürstengrube. Zuletzt KZ Mittelbau-Dora. Am 3 . 10 . 1946 , in eintägiger Verhandlung, in Wadowice wegen Begünstigung der deutschen Besatzungsmacht zu 3  Jahren Haft verurteilt. Das Gericht berücksichtigte strafmildernd, daß Bara dem Zeugen Jan Sikorski zufolge »gern polnisch gesprochen« habe. Urteil: »Das Ergebnis der Beweisaufnahme, daß der Angeklagte keinen der Häftlinge mißhandelte und sogar wohlwollend diesen Opfern des Naziregimes gegenüber gestimmt war, bildet die Grundlage, gegen ihn die niedrigste Strafe auszusprechen.« Wohnsitz in Polen.

Bardo , Franz
    SS -Unterführer
    *  19 . 4 . 1910 . Aus Rumänien. Blockführer im
Theresienstädter Familienlager
und 1944 im Quarantänelager für Männer in Birkenau. Galt als besonders grausam. Verbleib unbekannt. – Irena Strzelecka (HvA  20 ) über das Männer-Quarantänelager in Birkenau (Lagerabschnitt BIIA ): »Das eigentliche Ziel der Quarantäne bestand darin, die Neuzugänge in die Lagerordnung einzugliedern. Sie sollte die Häftlinge mit Terror zur absoluten Gehorsamkeit und Unterordnung, zur Akzeptanz der unbegrenzten Macht der SS -Führung und der Funktionshäftlinge zwingen.« – Dr. med. Leon Glogowski, Häftling Nr.  1281 (HvA  18 ): »Die Deutschen wollten jeglichen Widerstand brechen, selbst den Gedanken daran. Sie wollten das Gefühl der Menschenwürde in uns

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