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Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer  und was aus ihnen wurde

Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde

Titel: Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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ausrotten, uns körperlich auszehren und psychisch auf das Krematorium vorbereiten.«

Bardy , Thomas
    Objekt von Medizinverbrechen
    * Etwa 1924 in Ungarn. Überlebender oft tödlicher Versuche des Fahnenjunkers Heinz Kaschub (u.a. Einspritzen einer petroleumhaltigen Flüssigkeit und künstlich herbeigeführte Brandwunden). Der Bundesminister der Finanzen – für die Entschädigung von NS -Verbrechen zuständig – beschied Bardy (Gesch.Z.: VI  A/ 4 –  0 1472  – B 17 / 59 ): »Medizinische Versuche, wie sie von Ihnen in Ihrer Eingabe geschildert wurden, sind nach amtlichen Unterlagen nicht im Lager Auschwitz durchgeführt worden. Die Krankheitserscheinungen, über die Sie heute noch klagen, können daher keine Folgen eines von Ärzten angeordneten und in seinen Ergebnissen verwerteten medizinischen Experiments sein. Es erscheint vielmehr wahrscheinlich, daß es sich in Ihrem Falle um therapeutische Maßnahmen gehandelt hat.« Q.: Kaschub-Verfahren. Fotos, die Kaschub von den Versuchen gemacht hat, sind erhalten (Abdruck: Klee, Auschwitz).

Baretzki , Stefan
    SS -Rottenführer ( 1945 )
    *  24 . 3 . 1919 Czernowitz/Rumänien. Volksdeutscher. Nach Kriegsbeginn in verschiedenen Umsiedlungslagern. Ab Frühjahr 1942 –  23  Jahre alt – in Auschwitz. Wachmannschaft. Name auf einer Meldung der Kommandantur vom 15 . 8 . 1942 über SS -Angehörige, die Häftlinge »auf der Flucht« erschossen. 1943 Blockführer im Quarantänelager für Männer in Birkenau (Lagerabschnitt BIIA ). Baretzki ertränkte Häftlinge in einem Feuerlöschteich und prügelte einen Juden zu Tode, Begründung: »Deinetwegen ist Krieg, durch dich bin ich im Lager.« Abwicklung der ankommenden Transporte von der Rampe bis zur Gaskammer. Auschwitz-Urteil: »Meist hatte er einen Stock in der Hand, mit dem er gelegentlich auf Menschen einschlug, wenn sie – nach seiner Meinung – keine Ordnung hielten.« Häftling Simon Gotland ( AV , Bl.  13435 ): »Er betrachtete die Selektionen wie ein Tanzfest.« Nach 1945 Arbeiter in einer Kohlenhandlung. Gotland im Auschwitz-Prozeß: »Einmal kam ein Zug mit etwa 3000 Menschen. Die Menschen waren alle krank. Baretzki sagte mir: ›Du hast 10 bis 20  Minuten Zeit, dann sind alle Menschen aus den Waggons!‹ Eine Frau schrie laut, sie war gerade während der Geburt. Ich zog das Kind aus der Frau und habe es in Kleidungsstücke eingewickelt und neben der Frau auf den Boden gelegt. Dann brachte ich ein Lebensmittelpaket zur Mutter. Baretzki kam mit dem Stock auf mich zu und schlug mich und die Frau. Er schrie mich an: ›Warum spielst du noch mit dem Dreck!‹ und trat nach dem Kind, daß es fortfiel wie ein Fußball. Dann befahl er mir: ›Bring die Scheiße hierher!‹ Das Kind war tot. Als ich später wieder an die Stelle kam, war die Mutter auch tot.« Am 20 . 8 . 1965 vom LG Frankfurt am Main zu lebenslang Haft verurteilt. †  21 . 6 . 1988 Bad Nauheim. – Das Gericht hat Baretzki wegen seiner Beteiligung an Hinrichtungen freigesprochen, Begründung: »Die Zeugen Lazanowicz, Funks und Knuth-Siebenlist haben bekundet, der Angeklagte habe das eine oder andere Mal bei Hinrichtungen einem Häftling die Schlinge um den Hals gelegt oder auch den Schemel, auf dem dieser stand, weggestoßen. Sie haben aber auch gesagt, daß bei jeder dieser Hinrichtungen das gesamte Lager habe antreten müssen und vor der Vollstreckung ein Hinrichtungsbefehl bzw. ein Urteil verlesen worden sei. Danach steht nicht fest, ob diese Exekutionen auf Grund rechtswidriger Befehle – etwa des RSHA  – stattgefunden oder ob Gerichtsurteile [!] vorgelegen haben.«

Barjak , Franz
    SS -Sturmmann
    *  25 . 9 . 1914 Chieri, Kreis Arad. In Monowitz und Jawischowitz. †  13 . 5 . 1979 Bad Windsheim. – Häftling Kurt Sanders, 1943 aus Dortmund nach Auschwitz deportiert ( AV , Bl.  13522 ): »Ich bin in Jawichowitz wiederholt Zeuge von Häftlingstötungen geworden. Ich habe gesehen, wie Häftlinge totgeschlagen worden sind.«

Barsilai , Yitzhack
    Jüdisches Sonderkommando
    * Etwa 1905 . Ankunft Auschwitz nach neuntägiger Fahrt im abgeriegelten Güterwaggon am 11 . 4 . 1944 aus Athen. – Kommandant Höß in seinen Aufzeichnungen über die Rolle, die den Häftlingen des Sonderkommandos aufgezwungen war (Auszug): »Das Vorhandensein des Sonderkommandos und dessen beruhigendes Verhalten besänftigte die Unruhigen, die Ahnenden. Weiterhin wirkte beruhigend, daß einige vom Sonderkommando mit in die Räume hineingingen und

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