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Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer  und was aus ihnen wurde

Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde

Titel: Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Kremer am 8 . 11 . 1942 im Tagebuch: »Hscharf Kitt, einen aus Essen stammenden Schüler von mir, im Revier begrüßt.« Aussage Kremer am 18 . 7 . 1947 in Krakau: »Bei solchen Vergasungen war immer der SS -Arzt anwesend. Aus der Mitte der Ärzte aus meiner Zeit gedenke ich der Namen der Ärzte Thilo, Kitt, Uhlenbroock, Wirths, Meyer, Entress.« Standortbefehl vom 15 . 9 . 1943 :
Kriegsverdienstkreuz
II . Klasse mit Schwertern
. 1944 Heirat mit Cläre Maus, Laborantin im SS -Lazarett Auschwitz. Februar 1945 Lagerarzt in Neuengamme. Todesurteil 3 . 5 . 1946 britisches Militärgericht Hamburg. † Hinrichtung 8 . 10 . 1946 Hameln. KZ -Kollege Broad: »Nach Erschießungen im Krematorium oder im Block  11 konnte man häufig beobachten, daß selbst den Toten keine Ruhe gelassen wurde. Ein SS -Arzt, meist SS -Hauptsturmführer Kitt oder SS -Obersturmführer Dr. Weber, stürzten sich auf die noch warmen Leichen und schnitten aus den Schenkeln und dem Gesäß Fleisch für bakteriologische Kulturen des Hygieneinstituts.« Anmerkung [E. K.]: Im Hygiene-Institut der Waffen- SS in Rajsko werden die Fleischteile als Nährböden für Bakterienzuchten zu einer konzentrierten Brühe – genannt
Menschenbouillon
 – verkocht.

Klan , Hermann
    SS -Rottenführer
    *  10 . 7 . 1911 Dubeczna/Polen. Bäcker. 1941 SS . SS -Totenkopf-Sturmbann, Monowitz, Standortverwaltung, Abteilung Verpflegung, »Koch« im Außenlager Lagischa (Czerwinski-Urteil), Herbst 1944 Küche AL Neustadt in Prudnik, eine Weberei mit 400 Häftlingsfrauen. Am 3 . 12 . 1948 in Krakau zu 4  Jahren Haft verurteilt (HvA  13 ). Nach 1945 in Baden-Württemberg.

Klar , Johann
    SS -Sturmmann
    *  6 . 8 . 1908 Czerwenka/Ungarn. Wachmannschaft. Am 22 . 12 . 1948 Todesurteil in Krakau, zu lebenslang begnadigt. †  8 . 10 . 1964 Süchteln.

Klawitter , Paul
    SS -Unterscharführer
    *  3 . 2 . 1907 Berlin. Ab Januar 1941 in Auschwitz, Kompanieschreiber. In Krakau zu 12  Jahren Haft verurteilt (LaV).

Kleemann , Hermann , genannt
Revolverking
    *  26 . 9 . 1915 Westdorf, Sohn eines Reichsbahnangestellten. Metzger. SS -Oberscharführer. Nach eigener Aussage ( AV , Bl.  7776 ff.) ab 1941 Kommandantur Auschwitz. Block  11 (Arrest- und Exekutionsblock), laut Häftlingsarzt Löbner ( AV , Bl.  4968 ) beteiligt an Massenerschießungen. Kommandoführer im Stammlager (Kleemann: »Die eigentliche Aufsicht bei der Arbeit wurde von Kapos wahrgenommen«). Sommer 1943 Rapportführer im Außenlager Eintrachthütte. Kommandanturbefehl vom 11 . 6 . 1943 : »Besuch von Schwager und Schwägerin auf die Dauer von 14 Tagen.« Standortbefehl vom 15 . 9 . 1943 :
Kriegsverdienstkreuz
II . Klasse mit Schwertern
. Frühjahr 1944 Führer des Außenlagers Janinagrube, genannt Gute-Hoffnungs-Hütte: Kohlenabbau für das Buna-Werk in Monowitz, Arbeit ohne Schutzkleidung, z.T. bis über den Gürtel im Wasser. September 1944 Führer des im selben Monat errichteten Außenlagers Bismarckhütte in Chorzow (Produktion von Geschützen, 200  Häftlinge). Zuletzt Kommandant des Dora-Außenlagers Wolffleben (Sellier). Berufsangabe 1961 : Bergmann. †  12 . 11 . 1977 . – Die Vernehmung Kleemanns vom 31 . 1 . 1961 ist ein Beispiel, wie ein Angehöriger des Mordpersonals ohne erkennbaren Widerspruch Martyrium und Tod der Häftlinge weglügen und sich als Helfer der Opfer aufspielen darf. Kleemann: »Ich hatte einen wirklich guten Kontakt zu den Häftlingen und habe sie stets anständig behandelt.« Aus der Janinagrube, so Kleemann, hätten die Häftlinge nicht fliehen wollen: »Es war ja schließlich so, daß alle Häftlinge in diesem Lager bleiben wollten, weil sie es hier gut hatten.« Im Niemeier-Urteil heißt es zu Kleemann: »Über ihn haben die im vorliegenden Verfahren vernommenen ehemaligen Häftlinge nur Negatives berichtet. Er soll sehr gefürchtet und mit dem Revolver schnell bei der Hand gewesen sein. Deshalb erhielt er von den Häftlingen den Spitznamen ›Revolverking‹.« Bernd C. Wagner ( IG Auschwitz) über die Janinagrube: »In der Regel blieb einem Häftling bei der Ankunft in der Kohlengrube eine durchschnittliche Lebenserwartung von einem Monat.«

Klehr , August
    SS -Rottenführer
    *  21 . 7 . 1904 Dannstadt/Pfalz. Beruf: Dreher. Ende 1941 SS -Totenkopf-Sturmbann, Sommer 1943 bis zum Ende Blockführer im Außenlager Golleschau (Zementwerk). Nicht verwandt mit Josef Klehr. Zuletzt in Flossenbürg. †  15 . 1 . 1974 Bad Dürkheim. Klehrs Glaubwürdigkeit dokumentiert

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