Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
der mit euch machen kann, was er will.« Langbein (Menschen): »Jede Beschwerdemöglichkeit eines Unterstellten gegen einen Kapo oder Blockältesten war ausgeschlossen. Dieser konnte nach Belieben strafen, ja selbst töten. Systematisch wurde auf diesem Weg eine Hierarchie unter den Gefangenen aufgebaut, die als verlängerter Arm der Lagerführung den Terror bis in den letzten Winkel des Lagers tragen und ihn auch dann wirken lassen sollte, wenn – wie zum Beispiel nachts – kein SS -Angehöriger im Lager war.«
Kielar , Wieslaw
Häftling Nr. 290
* 12 . 8 . 1919 Przeworsk/Polen. Ankunft Auschwitz am 14 . 6 . 1940 aus dem Gefängnis in Tarnow. Es ist der erste Transport überhaupt, 728 Männer des polnischen Widerstands. Knapp 21 Jahre alt, arbeitete er zunächst als Leichenträger und Hilfspfleger. Kielar: »Wie dankte ich doch meinem Gott, daß es mir gegeben war, unter der kleinen Gruppe der vom Schicksal Auserwählten zu sein, die unter einem Dach arbeiteten, die weder Hunger noch Kälte spürten, die frei von den Verlockungen anderen Leid anzutun, geblieben waren, denen unweigerlich jeder Häftling, der um sein Leben im Lager kämpfte, ausgesetzt war.« Ende Oktober 1944 KZ Sachsenhausen. Autor des Buchs
Anus Mundi. Fünf Jahre Auschwitz
.
Kielersreiter , Karl
SS -Unterscharführer
* 30 . 9 . 1918 Schärding am Inn. Im Kommando
Kurzwellenentlausung
. Wohnsitz in Österreich.
Kiesel , Adolf
SS -Sturmmann
* 8 . 11 . 1904 Kaunas. Standortverwaltung, Abteilung Verpflegung, Kommando Neu-Dachs. Verbleib unbekannt. – Der polnische Priester Adam Kozlowiecki, nach 1945 Erzbischof (HvA 18 ): »Die Arbeit zehrt uns bis an die Grenze des Möglichen aus, und sie geben uns so viel zu essen, daß wir nicht sofort sterben.«
Kieselbach , Oskar
Gefangenen-Eigentums-Verwaltung
* 20 . 8 . 1906 Burgaitschen in Litauen. Ab Herbst 1941 in Auschwitz. SS -Rottenführer. Standortverwaltung, GEV . Kieselbach zur Abwicklung von Todesfällen: »Die Verwaltung hatte dann dafür zu sorgen, daß das Konto des Häftlings abgewickelt wurde; entweder wurde das Geld an die Angehörigen gesandt, oder es verfiel der Beschlagnahme. Jüdische Häftlinge konnten kein Konto unterhalten. Meine Tätigkeit bezog sich also in erster Linie auf Häftlinge polnischer Nationalität, volksdeutsche und reichsdeutsche Häftlinge.« Wie alle Vertreter der GEV Rampendienst: »Meine Aufgabe bestand darin, für den Abtransport der jüdischen Effekten in das Effektenlager Kanada zu sorgen. Für diese Zwecke stand ein besonderes Häftlingskommando zur Verfügung. Ich habe auch beobachtet, daß Transporte ankamen, bei denen ein erheblicher Teil der Häftlinge bereits auf der Fahrt verstorben war. Sie waren offenbar in den Waggons, in denen sie eingepfercht waren, erstickt.« In Wadowice zu 2 Jahren Haft verurteilt, Entlassung November 1949 . Kieselbach: »Das Gerichtsverfahren in Polen ist in sehr korrekter Form durchgeführt worden.« Studienrat. Aussage: AV , Bl. 12994 ff.
Kiesler , Karl
SS -Rottenführer
* 1 . 5 . 1921 Warschau. SS -Totenkopf-Sturmbann. † 28 . 8 . 1970 Ingolstadt.
Kieszling , Otto
SS -Scharführer
* 20 . 6 . 1897 Niederwada/Sachsen. Ab September 1944 Wachmannschaft Monowitz. 1948 in Krakau zu 3 Jahren Haft verurteilt (LaV).
Kindler , Edwin
SS -Unterscharführer
* 15 . 10 . 1915 Königsberg. Postenführer (Bewachung Häftlingskommandos) im Außenlager Lagischa. † Kriegstod 16 . 2 . 1945 Hermannsdorf/Breslau.
Kindler , Josef
SS -Schütze
* 20 . 2 . 1910 Hartkovci, heutiges Kroatien. Stabskompanie ( SS -Angehöriger der Kommandantur), im 1943 gegründeten Wirtschaftshof Birkenau, 200 Häftlinge. Wohnsitz in Landau.
Kinna , Heinrich
SS -Untersturmführer ( 1937 )
* 26 . 12 . 1901 Mannheim. SS -Nr. 14375 , NSDAP -Nr. 391304 .
Umwandererzentrale
( UWZ ) Litzmannstadt, 1942 UWZ Zamosc. Begleitete Dezember 1942 einen Transport mit Polen (»Aussiedlung«) von Zamosc nach Auschwitz. Dazu sein Bericht vom 16 . 12 . 1942 : »Arbeitseinsatzfähigkeit bezügl. erklärte SS -Hauptsturmführer Haumeier [Aumeier], daß nur arbeitsfähige Polen angeliefert werden sollen, um somit möglichst jede unnütze Belastung des Lagers sowie des Zubringerverkehrs zu vermeiden. Beschränkte, Idioten, Krüppel und kranke Menschen müssen in kürzester Zeit durch Liquidation zur Entlastung des Lagers aus demselben entfernt werden.« Nach 1945 Kaufmann. Q.: Krumey-Anklage.
Kinne , Viktor
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