Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
wurden dann von SS -Leuten aufgesammelt und bei einem Angehörigen der Wertsachenabteilung der Kommandantur abgegeben.«
Cichon , Florentina
KZ -Wärterin
* Nicht ermittelt. Lagerführerin in Rajsko und im Ende Dezember 1944 gegründeten Wirtschaftshof Plawy, 400 Häftlinge, Landwirtschaft.
Cienciala , Hermann
SS -Unterscharführer
* 14 . 12 . 1904 Siedlice, Kreis Pless. Ab 30 . 10 . 1941 in Auschwitz. Kommandanturstab Birkenau und Buna-Monowitz. 1948 in Krakau zu 7 Jahren Haft verurteilt. – Häftlingsarzt Weisskopf ( MV , Bd. 26 ): »In der Zeit meiner Beschäftigung in Buna [erste Hälfte 1943 ] wurden Selektionen beim Abmarsch zur Arbeit durchgeführt, das heißt, daß arbeitsunfähige oder geschwächte Leute ausgesondert und zur Liquidation bestimmt wurden.«
Ciesielska , Romualda
Häftlingskinderbetreuerin
* 7 . 2 . 1908 Grabiny, Kreis Rypin. Ankunft Auschwitz Herbst 1942 aus dem Gestapogefängnis Montelupich. Feldarbeit, Gerätekammer. August 1944 mit der Betreuung von etwa 500 überlebenden Kindern des Warschauer Aufstands beauftragt. Aussage (Auszug): »Nachdem die Kinder laut Befehl von Mengele aufgestellt waren, ging er mit seiner Begleitung die Reihen der aufgestellten Kinder entlang, schaute ihnen in die Augen und ließ die SS -Aufseherin die Nummern mancher Kinder eintragen.« Etwa 30 Kinder werden mehrmals zu Mengele gebracht und kehren mit geschwollenen Augen zurück. Nach einer Zeit verschwinden die Symptome. Ciesielska, die bei ihrer Aussage nichts von Mengeles Forschung wissen kann: »Mengele sprach davon, daß er über die Möglichkeit einer Veränderung der Irisfarbe arbeitete.« Q.: MV , Bd. 10 .
Clasen , Paul
SS -Oberscharführer
* 4 . 12 . 1898 Buchholz, Kreis Rostock. Beruf: Stellmacher. Zunächst Mauthausen, ab Sommer 1942 Wachtruppe Auschwitz, Dienstbezeichnung
SS -Totenkopf-Sturmbann
KL Auschwitz
. Clasens Glaubwürdigkeit dokumentiert seine Aussage ( AV , Bl. 11635 ): »Ich habe niemals davon gehört, daß in Auschwitz oder in Birkenau Häftlinge vergast wurden.« Zuletzt in einer Pflegeanstalt in Straubing. † 29 . 12 . 1977 ebenda. – KZ -Kollege Schoninger: »Uns war allgemein bekannt, daß von diesen Transporten nur wenige Arbeitsfähige ins Lager kamen und der Rest vergast wurde.«
Clauberg , Carl
Gynäkologe
* 28 . 9 . 1898 Wupperhof im Rheinland. 154 cm klein. 1933 NSDAP , SA -Sanitätsobersturmführer. 1933 Privatdozent in Königsberg, ermächtigt zur Sterilisierung per Röntgenstrahlen. 1937 Oberarzt und ao. Professor der
Grenzlanduniversität
(gegen den Ungeist jenseits der Grenzen) Königsberg. 1940 Leiter der Frauenabteilung am Krankenhaus Königshütte in Oberschlesien. Himmlers Persönlicher Referent Rudolf Brandt in einem Aktenvermerk (Nbg. Dok. NO - 215 ): »Der Reichsführer- SS hatte am 8 . 7 . 1942 eine Rücksprache mit SS -Brigadeführer Glücks, SS -Brigadeführer Gebhardt [Oberster Kliniker beim Reichsarzt- SS ] und Herrn Professor Clauberg. Inhalt dieser Rücksprache war die Sterilisierung von Jüdinnen, die sich in Konzentrationslagern befinden, in großem Umfang. Es wurde abgesprochen, daß Professor Clauberg das Lager Auschwitz als Versuchsstation zur Verfügung gestellt bekommt.« Am 28 . 12 . 1942 in Baracke 28 des Häftlingskrankenbaus im Frauenlager Birkenau Beginn der Versuche zur Massensterilisierung jüdischer Frauen durch Einspritzen chemischer Reizflüssigkeiten in die Gebärmutter. April 1943 Fortsetzung der Versuche in Block 10 im Stammlager. Zuerst injiziert Clauberg ein Kontrastmittel und verfolgt am Röntgenschirm, ob die Eileiter durchlässig sind. Später spritzt er ein formalinhaltiges Mittel, das die Eileiter verschließt. Ein, zwei Monate später wird erneut ein Kontrastmittel injiziert und am Röntgenschirm kontrolliert, ob die Unfruchtbarmachung gelungen, d.h. die Eileiter verschlossen sind. Am 7 . Juni 1943 meldet Clauberg (Nbg. Dok. NO - 212 ) dem Reichsführer- SS , seine Sterilisierungsmethode sei »so gut wie fertig«. Am 30 . 12 . 1944 sind noch 273 Frauen als Versuchsobjekte in Claubergs Station (Czech). Januar 1945 im KZ Ravensbrück, Fortführung der Sterilisierungen an »Zigeunerfrauen«. Häftlingsärztin Zderika Nedvedova (zit.n. Strebel): »All diese Mädchen bluteten aus den Geschlechtsteilen und hatten solche Schmerzen, daß ich ihnen heimlich Beruhigungsmittel geben mußte.« Laut Häftlingsärztin Hautval (Medizin) hat Clauberg keine Versuche zur künstlichen Befruchtung
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