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Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer  und was aus ihnen wurde

Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde

Titel: Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Verschleierung der Verbrechen. Ein Beispiel: Marian Gieszczykiewicz, geb. am 21 . 5 . 1889 in Krakau, Häftling Nr.  39197 , war Professor am Mikrobiologischen Institut der Jagellonischen Universität Krakau. Er wird am 31 . 7 . 1942 von Palitzsch mit zwei Kopfschüssen an der
Schwarzen Wand
ermordet. Dazu erfindet Entress in einem Bericht vom 3 . 8 . 1942 an die Kommandantur diese Krankengeschichte (Dokument: StAu  II ): »Am 17 . 6 . 1942 wurde G. wegen Diarrhöen in den H. Krankenbau aufgenommen. Intensive Behandlung besserte den Zustand nicht. Der Durchfall wurde heftiger, und G. wurde kachektisch. Trotz weiterer Therapie verstarb G. nach längerer Bewußtlosigkeit. Eintritt des Todes am 31 . Juli 1942 um 15 . 35  Uhr. Todesursache: Kachexie [Auszehrung] bei Darmkatarrh.«

Epstein , Berthold
    Häftlingsarzt, Nr.  79104
    *  28 . 1 . 1883 . Professor der Kinderheilkunde an der Universität Prag. Nach Besetzung der Stadt Flucht nach Norwegen. Ankunft Auschwitz am 1 . 12 . 1942 aus dem Lager Bergen. Von 532  Deportierten werden 346 sofort in der Gaskammer erstickt. Im Männerlager in Birkenau, in Monowitz, danach Leiter der Forschungsstation Mengeles im »Zigeunerlager«. Blieb nach Abzug der SS Januar 1945 bei den zurückgelassenen kranken Häftlingen.

Epstein , Elieser
    Häftlings-Chefarzt, Nr.  94381 , serologische Untersuchungen für Mengele
    *  11 . 8 . 1917 Slonim/Polen. Internist. Ankunft Auschwitz am 28 . 1 . 1943 , von 2000 Juden werden 1641 »gesondert untergebracht« (Tarnwort für Vergasung). Häftlings-Chefarzt Block  14 in Birkenau, mit einer besonderen Abteilung für Zwillinge. Epstein: »Bei den Untersuchungshandlungen entnahm ich auch jeweils Blut für die verschiedenen serologischen Untersuchungen, die jedoch nicht bei uns durchgeführt wurden. Mir ist in Erinnerung, daß Mengele jeweils samstags nachmittags in Block  14 erschien, um die Provetten mit dem Blut der Zwillinge mitzunehmen. Diese Provetten brachte er leer mit, und diese mußten jeweils in seiner Anwesenheit gefüllt werden. Wo diese Provetten hinkamen, ist mir nicht konkret bekanntgeworden. Es hieß damals, diese kämen nach Berlin.« Arzt in Israel. Q.:  MV , Bd.  37 . – Die in der Verwaltung des Birkenauer Häftlingskrankenbaus beschäftigte Anna Stefanska, Häftling Nr.  6866 ( MV , Bd.  11 ): »Ich sah, daß man diesen Zwillingen einige Male Blut in großen Mengen mit Spritzen abnahm und dieses Blut in Glasbehältern, die auf einer Holzunterlage aufgestellt waren, füllte; auf dieser Holzunterlage befand sich eine Beschriftung, entweder ›Hygieneinstitut Rajsko‹ oder ›Hygieneinstitut Berlin‹.«

Erdmann , Paul
    J. A. Topf & Söhne
    *  20 . 4 . 1881 Arnstadt. Sohn eines Zimmermanns. Mühlenbautechniker. Oberingenieur. Hatte die Prokura und vertrat die Firma nach außen. Leiter der Abteilung Feuerungsbau. 1948
Kollektiv-Handlungsvollmacht
des nun Volkseigenen Betriebs ( VEB ). †  1953 Luftkurort Ballenstedt im Harz. Q.: Schüle.

Erler , Rudolf
    SS -Unterscharführer
    *  31 . 8 . 1904 Alt Wernsdorf. Stabskompanie ( SS -Angehöriger der Kommandantur), Landwirtschaftskommando Budy, Postenführer in Harmense. † Einer von drei SS -Angehörigen, die beim Auftand des Jüdischen Sonderkommandos am 7 . 10 . 1944 im Krematorium  III von den Häftlingen getötet werden. Laut Standortbefehl Nr.  26 / 44 gefallen »vor dem Feind«.

Erman , Renee
    Objekt von Medizinverbrechen
    *  1913 . Ankunft Auschwitz aus Drancy am 20 . 7 . 1943 . Von 1000 Deportierten werden 440 »gesondert untergebracht« (Tarnwort für Vergasung). Von 191 ins Lager selektierten Frauen kommen 12 auf die Versuchsstation Claubergs. Erman, neun Jahre nach der Befreiung – stellvertretend für andere Überlebende mit ähnlichen Symptomen: »Es ist mir unmöglich, mich zu konzentrieren, ich weiß manchmal nicht, was ich tue, weiß nicht, was ich tun soll, bin außerordentlich emotiv geworden, weine leicht, leide an häufigen Albdrücken mit Angstzuständen verbunden, die sich auf die Lagerereignisse beziehen, und ich schlafe sehr schlecht. Ich habe fast alle meine Zähne verloren. Ich bin starken Leberkrisen ausgesetzt, die anfallsweise auftreten, mit Erbrechen verbunden.« Q.:  SP .

Ernst , Hans Dietrich
    SS -Sturmbannführer und Oberregierungsrat
    *  3 . 11 . 1908 Oppeln. Juli 1942 bis August 1944 Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD (KdS) Angers in Frankreich. Danach beim Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD

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