Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
† Hinrichtung 8 . 7 . 1966 . Q.: AV , Bl. 1417 ff.
Fischer , Jakob
SS -Unterscharführer
* 1 . 7 . 1892 Haberspirk. Ab Juni 1944 in Auschwitz, Monowitz. Herbst 1944 im Kommando Charlottengrube. † 26 . 10 . 1969 Herzberg/Harz.
Fischer , Johannes
SS -Sturmmann
* 6 . 9 . 1914 Ruma/Kroatien. Ab September 1942 in Auschwitz. Wohnsitz in Nordrhein-Westfalen.
Fischer , Karl
SS -Sturmmann
* 8 . 6 . 1910 Preßburg (Bratislava). SS -Totenkopf-Sturmbann (der SS -T-Stuba hatte turnusmäßig Rampendienst), Standortverwaltung, Abteilung III : Schutzhaftlager. Verbleib unbekannt. – PA -Häftling Bartel ( AV , Bl. 2440 ): »Die Selektionen erfolgten durch eine Kommission, bei der sich ein SS -Arzt, ein Angehöriger der Lagerführung, der Leiter der [ PA -] Aufnahmeabteilung (bzw. dessen Vertreter), jeweils ein Angehöriger des Arbeitseinsatzes, des Verwaltungsamts und sonstiger Abteilungen der Kommandantur befanden. Wer äußerlich gut aussah, wurde zur Arbeit bestimmt. Alle anderen wurden vergast. Durchschnittlich kamen 10 – 20 % der Häftlinge ins Lager.«
Fischl , Goliath
Chef des
Fischl-Kommandos
* 1919 in Polen, Vater von Nazis erschossen. Fleischer. Ankunft Auschwitz und Häftlingsnummer unbekannt. Der untersetzte, muskulöse Fischl stand einer Gruppe von sieben Häftlingen vor. Sie hatten im
Alten Krematorium
– ab Herbst 1941 Vergasungsstätte – zunächst die Leichen der im Lager »verstorbenen« Kameraden zu verbrennen, später die Leichen der in der Gaskammer Ermordeten. Das Kommando lebte völlig isoliert und wurde Juni 1942 mit dem
Morawa-Kommando
vereinigt. Mithäftling Filip Müller zum Alltag: »Alle Öfen brannten, als [Hans] Stark den Befehl gab, die nackten Leichen über den nassen Betonboden zu den Öfen zu schleifen. Dort ging Fischl von einem Toten zum andern und stemmte jedem mit einer Eisenstange den Mund auf. Wenn er einen Goldzahn entdeckte, riß er ihn mit einer Zange heraus und warf ihn in eine Blechbüchse.« Laut Müller ein gottesfürchtiger Jude, dessen Motto lautete: »Der Mensch unterscheidet sich dadurch vom Tier, daß er an Gott glaubt.« † Spätsommer 1942 an Typhus.
Fischmann , Sonja
Nr. 24253 , Horst Schumanns Schreibkraft
* 25 . 11 . 1921 . Ankunft Auschwitz am 11 . 11 . 1942 . Schreibkraft im Block 30 (Versuchsstation) des Frauenlagers Birkenau und im Versuchsblock 10 des Stammlagers. Fischmann: »Schumann war fast täglich auf dem Block und ließ sich jeweils eine größere Anzahl von Häftlingen (oftmals bis zu hundert) vorführen. Es waren einmal männliche, einmal weibliche Häftlinge. Diese Häftlinge mußten sich nackt ausziehen, dann wurde jeweils einer in den Raum geholt, in welchem große Siemensapparate aufgestellt waren, die Röntgenstrahlen zum Zweck der Sterilisierung aussandten.« November 1944 Ravensbrück. Q.: AV , Bl. 2884 ff.
Fitze , Joachim
SS -Hauptscharführer
* 24 . 9 . 1923 . StA Frankfurt ( AV , Bl. 3759 ): »Hat bei Erschießungen an der Schwarzen Wand zwischen Block 10 und 11 mitgewirkt.« Verbleib unbekannt. – Häftlingsärztin Hautval, heimlich (siehe Wosnitza) Augenzeugin der Erschießungen vor den Fenstern des Blocks 10 : »Von einer Tragbahre, von der Blut tropft, werden jeweils zwei auf den Boden unter unseren Fenstern gekippt. Röcheln, Stöhnen und Wimmern steigen von dieser Masse auf. Man tötet die Sterbenden. Darunter sind auch Kinder. Ich sehe noch das kleine Mädchen vor mir, dessen dunkle Zöpfe auf dem Rücken baumeln.«
Flagge , Walter
SS -Sanitätsdienstgrad ( SDG )
* 26 . 3 . 1894 . Fahrdienstleiter. SS -Unterscharführer ( 1944 ). Vom 1 . 9 . 1942 bis 1 . 11 . 1944 in Auschwitz, Stationen: Wirtschaftshöfe Budy und Babitz (laut Ella Lingens Erinnerungen hier »der gute Geist des Hauses«), Hygiene-Institut der Waffen- SS Rajsko, Quarantänelager für Männer in Birkenau (Lagerabschnitt BIIA ) und Häftlingskrankenbau in Birkenau. Häftlingsarzt Wolken über Flagge im Quarantänelager ( AV , Bl. 6950 ): »Bei F. handelte es sich um einen ausgesprochen anständigen SS -Mann. Ich möchte noch hinzufügen, daß Flagge weinte, als man Kinder vom Nebenlager BIIB zur Vergasung führte, zumal ich des öfteren beobachtet habe, daß er mit diesen Kindern gespielt hat.« Verbleib unbekannt.
Fleck , Otto
SS -Sanitätsdienstgrad ( SDG )
* 25 . 3 . 1897 Leipzig. Arbeiter. SS -Sturmmann ( 1944 ). August 1944 im Außenlager Janinagrube (LaP). Niemeier-Urteil: »Im Lager
Weitere Kostenlose Bücher