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Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition)

Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition)

Titel: Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Byron
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war, wollte ich es schnell abholen. Als sich die Fahrstuhltür öffnete, sah ich dann die ganze Bescherung hier.“
    Ein Handy.
    Ich fasste es nicht.
    Ein simples, vergessenes Handy hatte uns aus unserem Schlamassel gerettet.
    „Danke für deine Hilfe, Cayden“, sagte ich leise und sah ihm offen in die Augen, doch Cayden schüttelte den Kopf.
    „Danke mir nicht, Aline. Es war reiner Zufall, dass ich in dem Moment hereinkam, als Mael …“ Ehrlicher Groll zog über sein Gesicht. Groll auf sich selbst, dass er nicht alles hatte verhindern können.
    „Du hast das getan, was möglich war“, warf Franziska ein und mühte sich weiter mit Maels Beinen ab. „Du konntest es doch nicht wissen. Keiner von uns wusste, was Mael für ein krankes Spiel mit uns spielte. Mit uns und dem armen Kerl hier mit dem Tumor.“
    Ach ja, Harry.
    Der lag da ja auch noch irgendwo am Boden, gleich neben Mael. Welch ein bezaubernder Anblick.
    Franziska stöhnte einmal laut und versuchte sich aufzurichten, doch Maels Füße glitten ihr aus den Händen. Er war einfach zu schwer für sie.
    „Warte, das mache ich.“
    Alan stand im Durchgang zum Labor. Was war ich erleichtert, ihn wohlauf zu sehen, und schaffte es sogar, mein Lächeln in echte Freude zu verwandeln.
    Er wirkte zwar im Vergleich zu sonst wesentlich blasser, wodurch seine markanten Gesichtszüge umso stärker hervortraten, doch als er sein charmantes Lächeln aufsetzte, war mir, als würde jemand mein Herz in eine warme Kuscheldecke wickeln.
    „Aline, geht’s dir gut?“, fragte er mich, während er zu uns rüberkam. Öhm … was dachte er denn?
    „Geht schon“, antwortete ich leise und blickte peinlich berührt nach unten.
    Sofort erstarb sein Lächeln und wich einem Ausdruck tiefster Bestürzung.
    „Oh, ich Idiot … Cayden hat mir alles erzählt. Bitte entschuldige.“
    „Schon in Ordnung, Alan. Ist eine blöde Situation für jeden von uns“, beruhigte ich ihn und lächelte schüchtern zurück. Er sollte nicht denken, dass ich ihm das übel genommen hatte. Hatte ich ja auch nicht.
    Die Situation war wirklich saublöd.
    Punkt.
    Als Alan an Franziskas Stelle trat, drückte sie kurz seine Hand. Ihre Augen sprachen Bände von Liebe und Erleichterung. Er schenkte ihr einen ebenso intensiven Blick. Hätte ich nicht auf ihre Reaktionen geachtet – dieser besondere Moment wäre unbemerkt verstrichen, so kurz war seine Dauer.
    „Gut, dann gehe ich schnell ins Labor und ziehe eine neuen Spritze Aevum für Mael auf, damit wir ihn so lange still halten können, bis wir wissen, was mit ihm passiert. Noch mal verlasse ich mich nicht darauf, dass sie ihn drüben ohne unsere Hilfe bändigen können.“ Wieder ganz Ärztin, machte Franziska auf dem Absatz kehrt und huschte mit wehendem Kittel in Richtung Labor.
    „Also dann“, sagte Cayden, als Alan Maels Füße packte. „Auf drei, Bruderherz. Eins … zwei … drei.“
    Synchron hoben sie den leblosen Körper hoch, doch Alan hatte sich allem Anschein nach zu viel vorgenommen. Das Aevum hatte Spuren in seinem Nervensystem hinterlassen, denn er schwankte kurz unter dem Gewicht seines Bruders, taumelte anschließend gegen Darons Bett und ging geschwächt auf die Knie.
    Im selben Augenblick riss Mael die Augen in seinem fast vollständig von Blut verschmierten Gesicht auf und stieß einen rasend wütenden Schrei aus. Durch Caydens Griff in eine vertikale Position gehievt, griff er blitzartig nach der Spritze mit dem hoch dosierten Aevum, die noch neben Darons Hand lag, holte aus und jagte sie in irrer Geschwindigkeit in Darons Oberschenkel.
    Nur eine Sekunde später war die Ampulle leer.

43
    „Nein!“, schrie ich in wilder Panik und wollte aufspringen, doch ein reißender Schmerz durchfuhr meinen Unterleib, sodass ich wimmernd auf dem Bett zusammensackte.
    „Scheiße!“, brüllte Cayden und ließ Maels Oberkörper wie eine heiße Kartoffel auf den Boden fallen. Laut ertönte dessen Gelächter und hallte wie ein grausames Echo von den Wänden wider.
    „Bis dass der Tod euch scheidet!“, krähte er und blickte mir dabei voller Triumph in die Augen. Eis überzog in Sekundenschnelle meine Organe, und Panik flammte lodernd in mir auf.
    Er hatte Daron das Aevum gespritzt.
    Die ganze verdammte Dosis.
    „Scheiße!“, schrie Cayden erneut, während Franziska durch den Lärm alarmiert aus dem Labor gerannt kam. Als sie sah, was passiert war, schlug sie sich die Hand vor den Mund und erstarrte.
    Alan reagierte als Erster und zog

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