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Ausgekocht: Ein Mira-Valensky-Krimi

Ausgekocht: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Ausgekocht: Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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hinter das Haus, um in Ruhe nachdenken zu können. Wenn ich nicht mit Frau Baumann reden kann – wer sonst könnte mir mehr über den Fernsehkoch erzählen?
    Rosa Flieder hat gesagt, was sie weiß. Falls ich durchhalte, werde ich heute Abend in ihre Bar gehen. Ich will wissen, was diskutiert, beredet und herumgetratscht wird.
    Jemand vom Fernsehteam. Ich kenne niemand, der bei der Kochsendung arbeitet. Das heißt … Eine Kollegin von mir, sie ist für Gesellschaftsberichterstattung im Fernsehen zuständig und leidet darunter, dass sich immer bloß dieselben Köpfe ins Bild drängen, sie hat ihr zweites Standbein in der Kochsendung. Habe ich zumindest gehört.
    Hoffentlich habe ich Angelikas Nummer eingespeichert. Ausnahmsweise habe ich Glück. Mag sein, dass es Leute gibt, die das Mobiltelefon als einen Fluch betrachten. Ich halte es – zumindest meistens – für eine großartige Erfindung. Angelika meldet sich.
    »Bei uns ist die Hölle los«, sagt sie, als ich ihr grob mein Anliegen schildere. Als ob es bei uns nicht noch viel ärger wäre. Aber was ist die Steigerung von Hölle? Vielleicht ein Haufen Journalisten, der in einem Sternerestaurant sitzt und einer faschierten Hand hinterherspürt.
    Angelika lacht, als ich ihr das sage. Klar habe sie Baumann gut gekannt.
    Wir treffen uns in einem Café auf halber Strecke zwischen Wirtshaus und TV-Zentrum.
    »Diese Frau Flieder hat ihn gut beschrieben«, bestätigt mir Angelika. »Er war tatsächlich unglaublich nett. Aber langweilig. Und ohne jeden Sinn für Humor. Sozusagen ehrlich, nicht, weil er eine andere Wahl hätte, sondern weil ihm gar nicht einfällt, wie er lügen und betrügen könnte. So eine Art Heiliger, der sich nicht anstrengen muss beim Heiligsein. Nicht dumm, das sicher nicht, aber … Eben sehr geeignet für das Fernsehen. Er führt gewissenhaft aus, was man ihm sagt.«
    »Möchtest du mit so jemandem leben?«
    Angelika schüttelt lebhaft den Kopf, die blonden, sorgsam frisierten Haare fliegen nur so.
    »Seine Frau hat einen Zusammenbruch gehabt, sie haben sie in ein Sanatorium gebracht.«
    Angelika zögert. »Ich weiß nicht – ob sie wirklich einen Zusammenbruch …«
    »Du kennst sie?«
    Sie schweigt eine Zeit lang, dann sagt sie: »Wir kennen uns schon lange. Ich will dich nicht anschwindeln. Noch dazu, wo man deiner Freundin wirklich schlimm mitzuspielen scheint. Außerdem bin ich dir noch was schuldig, du weißt, wegen der Sache mit der verschwundenen Modekollektion. Du hast mir damals gesteckt, dass das nur ein Mediengag war. Ich wäre drauf reingefallen.«
    »Also?«
    »Ich bin über Baumanns Frau in seine Redaktion gekommen. Ich habe mit ihr gemeinsam studiert. Wir sind seither gute Freundinnen.«
    »Sie hatte keinen Zusammenbruch?«
    »Natürlich ist sie getroffen und entsetzt, wer wäre das nicht, nur … Man hat sie fortgebracht, um sie von den Journalisten abzuschirmen.«
    »Hat sie sich mit ihrem Mann gut verstanden?«
    »Gut verstanden schon, aber … Das ist es ja, sie hat seit mehr als einem Jahr einen Lover, einen ziemlich bekannten Schauspieler, und jetzt hat sie die Panik, dass das im Zug der Nachforschungen öffentlich wird.«
    »Darüber würde ich kein Wort verlieren. Ich will mit ihr reden, um herauszufinden, welche Verbindungen es zwischen ihrem Mann und Bachmayer und Billy Winter und Capriati gibt.«
    Angelika fährt sich durch ihre blonde Mähne. »Die Sache war etwas kompliziert oder auch doch wieder nicht. Baumann hatte nichts gegen das Verhältnis seiner Frau, die beiden hatten sich auseinander gelebt. Aber eine Scheidung wäre nicht gut für sein Image gewesen. Die Frau des Schauspielers hat das alles erst vor einigen Tagen erfahren und läuft seither Amok. Aus irgendeinem Grund hat sie Baumanns Haltung besonders wütend gemacht. So, als hätte er die beiden miteinander verkuppelt. Sie ist – offenbar psychisch etwas labil und sucht bei dem die Schuld, den sie als TV-Star kennt. Meine Freundin meint, sie könnte es gewesen sein, sie könnte ihn umgebracht haben.«
    »Hat sie das der Polizei gesagt?«
    »Nein, sie möchte ihren Lover schützen. Sie hat Angst, dass er sie verlässt, wenn sie von ihrem Verdacht erzählt.«
    Gut möglich. Eine Komplikation mehr also. Aber: »Warum sollte sie die Hand zu uns ins Wirtshaus bringen?«
    »Das weiß ich auch nicht. Vielleicht wollte sie ablenken … Aber das ist zu weit hergeholt. Vielleicht hat jemand anderer die Leiche gefunden, die Chance erkannt, deiner Freundin wieder

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