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Ausgekocht: Ein Mira-Valensky-Krimi

Ausgekocht: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Ausgekocht: Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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wieder rein sein.« Das steht unter jedem seiner Anwürfe.
    Ich sehe Zuckerbrot zweifelnd an. »Jemand, der durchgeknallt ist. Aber kein Mörder. Das, was geschehen ist, bedarf sorgfältiger Planung.«
    »Geistesgestörte können oft erstaunlich gut planen. Außerdem weiß er eine Menge.«
    »Das hat er in den diversen Zeitungen lesen können.«
    »Wir müssen der Spur jedenfalls nachgehen.«
    »Was ist eigentlich mit Bachmayers Lover passiert?«
    »Wir haben ihn wieder auf freien Fuß gesetzt. Aber Indizien, die gegen ihn sprechen, gibt es weiterhin.«
    Was, wenn Bachmayer wirklich von seinem Lover und Baumann von der eifersüchtigen Ehefrau des Schauspielers ermordet worden ist?
    »Viel war über den Hundekot in Capriatis Küche nicht zu lesen«, hält Zuckerbrot fest.
    Er erinnert mich an etwas, das ich längst hätte tun sollen. Bis jetzt wissen wir nicht, wer den Medien Tipps gegeben hat. Klar, bei den Gewaltverbrechen kamen sie wohl aus dem Polizeiapparat selbst. Anderes, wie die Sache mit den vergifteten Bürgermeistern oder die Aktion mit Salz und Zucker, ging quasi automatisch an die Öffentlichkeit. Aber es gab Vorfälle, bei denen das nicht so war. Wer hat die erste Meldung im »Blatt« über den Hundekot geschrieben? Ist es realistisch, dass jemand vom Lebensmittelinspektorat dem »Magazin« den Hinweis auf die Salmonellenhühner gegeben hat? Ich muss ohnehin in die Redaktion fahren. Hoffentlich war es nicht unsere Gastronomiekritikerin, die die Salmonellengeschichte geschrieben hat. Aus der bekomme ich mit Sicherheit nichts heraus.
    Ich werfe sofort den Computer an, gehe ins redaktionsinterne Suchsystem. Sehr viel über Salmonellen kann es in den letzten Monaten nicht gegeben haben. Da sind wir schon: Capriati, Salmonellen, verdammt! Es war die Gastro-Tante. Ich murmle böse vor mich hin. Meine Kontakte zum »Blatt« sind auch nicht die besten.
    Felix berichtet, was es seit dem Wochenende Neues gibt. Im Internet bekenne sich einer … Etwas zu kurz angebunden, sage ich: »Ich weiß.« Er kann nichts dafür. Ich seufze. »Wir haben den Koch gefunden. Und wir wissen, wer ihn nach Prag geschickt hat.«
    Felix ist Feuer und Flamme. Sein Enthusiasmus tut richtig gut.
    »Wenn ich nur wüsste, wer sie informiert hat …«, grummle ich.
    »Wen? Worüber informiert?«, fragt Felix. »Kann ich vielleicht helfen?« Mit dieser Methode würde er in der Chronikredaktion nicht viel reißen. Dort ist sich jeder selbst der Nächste. Jedenfalls habe ich bislang diesen Eindruck gehabt.
    »Ich fürchte, nicht.«
    Er sieht mir über die Schulter. Ich kann es nicht leiden, wenn jemand auf meinem Computer mitliest, aber ich beherrsche mich.
    »Was ist mit der Meldung? Die ist doch schon alt.«
    »Es geht um etwas anderes: Wer hat unsere liebe Frau Gastronomierat informiert? Das Lebensmittelinspektorat? Hat sie etwa auch dort Verwandte?«
    Felix schüttelt den Kopf. »Nein, es war ein Freund von ihr.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich war ihr zugeteilt, man schickt mich durch alle möglichen Abteilungen. Sie hat mir die Meldung zum Schreiben gegeben.«
    »Du weißt, wer ihr Informant war?«
    »Nicht direkt. Ich habe ihn nicht gekannt.«
    »Aber gesehen?«
    »Er hat mit ihr alleine reden wollen.«
    »Haben sie sich zufällig getroffen?«
    »Nein, es gab einen Anruf, und dann hat sie mir gesagt, dass sie einen wichtigen Informanten treffen müsse. Informanten seien das Allerwichtigste in unserem Beruf, hat sie gesagt.«
    »Dinge selbst herauszufinden ist auch nicht schlecht.«
    »Sehe ich auch so. Auf alle Fälle habe ich sie in die Stadt gefahren, sie hat ja kein Auto.«
    Armer Felix, missbraucht ihn die alte Hexe auch noch als Chauffeur.
    »Und?«
    »Er hat vor einem dieser kleinen Lokale am Naschmarkt auf sie gewartet. Ich bin im Auto sitzen geblieben.«
    »Wie hat er ausgesehen?«
    Felix zögert. »Recht durchschnittlich. Zirka sechzig, mittelgroß, eher schwer gebaut, aber nicht fett. Graue Haare, kurz. Das Gesicht war ziemlich rot. Und die Hose, die ist mir aufgefallen: So eine Hose mit kleinen weißen und schwarzen Karos. Seltsam.«
    Demetz. Natürlich kann ich mir nicht sicher sein, aber Felix’ Beschreibung ist exzellent. Ich sage ihm das, er freut sich.
    »Warum weißt du, dass er ihr diese Geschichte präsentiert hat?«
    »Weil sie mir das von den Salmonellen gleich im Auto erzählt hat. Ich soll mir alles gut merken und dann eine Meldung schreiben, hat sie gesagt.«
    »Hast du das Ganze bei Capriati

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