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Ausgekocht: Ein Mira-Valensky-Krimi

Ausgekocht: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Ausgekocht: Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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planen?
    Wie hat der hübsche Daniel Capriati sein Schicksal herausgefordert? Was, wenn er aus irgendeinem Grund der Täter wäre und mit den Streichen nur von sich ablenken wollte? Indem er selbst salmonellenverseuchte Hühner in die Mülltonne wirft und dann die Lebensmittelbehörde verständigt? Dafür hat er zu hart gearbeitet. Hat er das wirklich? Immerhin haben seine Eltern das Lokal bezahlt. Aber kochen muss er selbst.
    Beinahe hätte ich die Nudeln vergessen. Al dente müssen sie sein. Ich kippe sie in ein Sieb, lasse das Wasser abtropfen, schütte den Inhalt zurück in den großen Topf, gieße die Olivenölmischung darüber und rühre gut durch. Was für ein Aroma!
    Allerdings habe ich mich offenbar nicht nur bei den Töpfen an andere Proportionen gewöhnt. Die Menge würde locker ausreichen, um drei Leute satt zu machen. Ich nehme mir den größten Suppenteller, den ich habe, richte zwei Drittel der Spaghetti darauf an, streue den geriebenen Käse darüber und verziehe mich auf das Sofa vor dem Fernseher. Gismo folgt mir und legt sich eng neben mich.
    Ohne viel davon mitzubekommen, sehe ich eine Dokumentation über das Leben in der Antarktis. Das Ganze hat so wenig mit mir zu tun, dass es geradezu eine Wohltat ist.

15.
    Zuckerbrot will von mir wissen, ob wir Josef Dvorak erst gestern Abend in Prag gefunden hätten. Es ist sinnlos zu lügen. Spätestens wenn er mit Peppi redet, wird er erfahren, dass wir schon am Freitag bei ihm waren.
    »Warum haben Sie mich nicht sofort verständigt?«
    »Es war Wochenende.«
    »Sie wissen genau, wie Sie mich am Wochenende erreichen können. Normalerweise sind Sie nicht so zurückhaltend.«
    »Wenn es um Mord geht …«
    »Wenn es Ihnen in den Kram passt!«
    Wir sitzen in seinem Büro, er hinter dem Schreibtisch, ich davor.
    »Immerhin haben wir ihn gefunden. Ihren tschechischen Kollegen ist das nicht gelungen.«
    »Mischen Sie sich nicht …«, braust Zuckerbrot auf.
    »Dann hätte ich gar nicht zu kommen brauchen«, erwidere ich trocken. Ich hasse es, wenn er die Autoritätsperson spielt. So etwas macht mich nicht gefügig, sondern bockig. War schon immer so.
    Von Demetz hat Zuckerbrot noch nie etwas gehört. Offenbar ist er an feiner Küche nicht besonders interessiert. Ich erzähle ihm mehr oder weniger alles, was ich über den Mann herausgefunden habe. Dann gehe ich über zu Manninger.
    Zuckerbrot seufzt. »Wer von denen kennt sich mit dem Internet aus?«
    »Was meinen Sie?« Ich sehe ihn irritiert an.
    »Wir glauben immer mehr an einen Verrückten. Kann sein, dass Josef Dvorak Ihrer Freundin ein paar Streiche gespielt hat und ihn die Meldungen zu weiteren animiert haben. Seit dem Wochenende geistert im Internet auf den Seiten des ›Fine-Food‹-Magazins, aber auch auf anderen einschlägigen Gourmetseiten ein Typ herum, der wilde Drohungen ausstößt und sich zu den Morden bekennt.«
    »Vielleicht ist es aber auch nur einer, der vorgibt, das alles getan zu haben.«
    »Lässt sich nicht ausschließen. Jedenfalls verwischt er seine Spuren gut. Er umgeht die redaktionelle Kontrolle, sodass er seine Anwürfe direkt auf die Seiten schreiben kann. Also muss es sich um jemanden handeln, der entsprechend viel vom Internet versteht.«
    »Vielleicht Manninger?«, rätsle ich. Bei Demetz kann ich mir das nicht vorstellen, nicht einmal Billy kann mit dieser Technologie viel anfangen, auch wenn sie einen Laptop im Lokal stehen hat. »Darf ich sehen?«
    Zuckerbrot murmelt, ich hätte mir das wirklich nicht verdient.
    »Vielleicht fällt mir etwas auf? Daheim kann ich die Seiten sowieso durchschauen.«
    Er seufzt, aktiviert seinen Bildschirm.
    Der Typ, der sich als »Bocuse X« bezeichnet, beklagt sich darüber, dass ihn Bachmayer schlecht beraten und dass ihn seine verlogenen Kritiken fast umgebracht hätten. Er stellt fest, dass Baumann, ebenso wie das gesamte Fernsehen, alle bloß verblödet habe, außerdem habe der Typ gar nicht kochen können. Der Heuchler habe den Tod verdient. Billy droht er, dass das mit der Hand nur der Anfang gewesen sei, der Reihe nach werde er ihr Körperteile vorbeischicken und zum Schluss sei sie selbst dran. Daniel Capriati bezeichnet er als »Schwuchtel«, für die Scheiße in der Tortenform noch viel zu gut sei. Er werde ihm wie einem Hund so lange vergiftetes Fleisch geben, bis er daran krepiere. »Wir müssen die Welt reinigen von den Heuchlern, die uns falsche Speisen vorsetzen. Rein muss wieder werden, was wir essen, und so werden auch wir

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