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Ausgeliefert: Roman (German Edition)

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Titel: Ausgeliefert: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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war. Das ihn zeigte, wie er gerade Hollys Krücke packte und ihr die gereinigten Kleidungsstücke wegnahm. Er schob das Foto über den Tisch.
    Johnson beugte sich vor, um das Bild zu studieren. McGrath schob ihm das nächste hinüber. Es zeigte Reacher, wie er Hollys Arm packte, während die beiden anderen Angreifer auf sie eindrangen. Johnson nahm das Foto und musterte es nachdenklich. McGrath war nicht sicher, ob sein Blick Reacher oder seiner Tochter galt.
    »Er ist siebenunddreißig«, las der Adjutant des Generals laut vor. »Vor vierzehn Monaten ausgemustert. West Point, dreizehn Jahre Dienst, heldenhafter Einsatz in Beirut ganz zu Anfang. Sir, Sie haben ihm vor zehn Jahren persönlich einen Bronze Star angesteckt. Diese Akte ist von Anfang bis Ende großartig. Er ist der einzige Nicht-Marine in der Geschichte, der das Wimbledon gewonnen hat.«
    Webster blickte auf.
    »Tennis?«, fragte er.
    Ein Lächeln ging über das Gesicht des Adjutanten.
    »Nicht Wimbledon«, sagte. »Das Wimbledon. Die Scharfschützenschule der Marines veranstaltet einen Wettbewerb, den Wimbledon Cup. Für Scharfschützen. Allen zugänglich, aber es gewinnt jedesmal ein Marine – mit Ausnahme des einen Jahres, in dem Reacher den Pokal errungen hat.«
    »Warum hat er dann nicht als Scharfschütze gedient?«, wollte McGrath wissen.
    Der Adjutant zuckte die Schultern.
    »Keine Ahnung«, sagte er. »In dieser Akte gibt es eine ganze Menge Rätsel. So zum Beispiel auch, warum er überhaupt den Dienst quittierte. Ein Mann wie er hätte es bis ganz nach oben schaffen können.«
    Johnson hielt in jeder Hand ein Foto und musterte sie abwechselnd eindringlich.
    »Also, warum hat er Schluss gemacht? Gab es irgendwie Ärger?«
    Der Adjutant schüttelte den Kopf. Überflog das Papier, das er in der Hand hielt.
    »In der Akte steht darüber nichts«, sagte er. »Keine Begründung. Wir haben damals Personal abgebaut, aber damit wollten wir in erster Linie hoffnungslose Fälle loswerden. Ein Mann wie er wäre davon nicht betroffen gewesen.«
    Johnson wechselte die Fotos von einer Hand in die andere, als würde er nach einer neuen Perspektive suchen.
    »Gibt es jemanden, der ihn wirklich gut gekannt hat?«, fragte Milosevic. »Jemanden, mit dem wir reden können?«
    »Wir können wahrscheinlich seinen alten Vorgesetzten ausfindig machen, meine ich«, sagte der Adjutant. »Aber das dauert vielleicht einen Tag.«
    »Tun Sie das«, sagte Webster. »Wir brauchen Informationen. Alles, was uns weiterbringt.«
    Johnson legte die Fotos auf den Tisch und schob sie wieder McGrath hinüber.
    »Er muss irgendwie auf die schiefe Bahn geraten sein«, sagte er. »Das gibt es manchmal. Auch bei guten Leuten. Ich habe das selbst von Zeit zu Zeit erlebt. Das kann ein verdammtes Problem sein.«
    McGrath drehte die Fotos auf der auf Hochglanz polierten Tischplatte herum und starrte sie an.
    »Das dürfen Sie laut sagen«, sagte er.
    Johnson schaute ihn an.
    »Kann ich dieses Bild behalten?«, fragte er. »Das erste?«
    McGrath schüttelte den Kopf.
    »Nein«, sagte er. »Wenn Sie ein Bild wollen, werde ich selbst eines machen. Sie und Ihre Tochter nebeneinander – vor einem Grabstein, auf dem der Name von diesem Arschloch steht.«

27
    Vier Männer zerrten Loders Leiche weg und die Menge begann sich aufzulösen. Reacher stand noch mit seinen sechs Wachen und Fowler auf der Treppe des Gerichtsgebäudes. Fowler hatte jetzt endlich seine Handschellen aufgeschlossen. Reacher rollte die Schultern und streckte sich. Er hatte die ganze Nacht und den Morgen die Handschellen getragen und war steif, seine Glieder schmerzten. Seine Handgelenke zeigten rote Schwielen, wo das harte Metall sich eingedrückt hatte.
    »Zigarette?«, fragte Fowler.
    Er hielt ihm sein Päckchen hin. Eine freundliche Geste. Reacher schüttelte den Kopf.
    »Ich möchte mit Holly sprechen«, sagte er.
    Fowler wollte schon ablehnen, überlegte aber dann und nickte.
    »Okay«, sagte er. »Gute Idee. Gehen Sie mit ihr ein wenig herum, damit sie Bewegung bekommt. Reden Sie mit ihr. Erkundigen Sie sich bei ihr, wie wir sie behandeln. Das ist etwas, was man Sie ganz sicher später fragen wird. Für die wird das sehr wichtig sein, und wir wollen nicht, dass Sie irgendwelche falsche Vorstellungen vermitteln.«
    Reacher wartete am Fuß der Treppe. Die Sonne war bleich und wässrig geworden. Im Norden sammelten sich Nebelschwaden. Aber ein Teil des Himmels war immer noch blau und klar. Nach fünf Minuten wurde Holly

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