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Ausgeliefert: Roman (German Edition)

Ausgeliefert: Roman (German Edition)

Titel: Ausgeliefert: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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wissen?«
    »Weil der Personenwagen auch gestohlen war«, sagte er.
    »Woher wollen Sie das wissen?«, wiederholte sie.
    »Weil sie ihn verbrannt haben«, erklärte er.
    Holly drehte den Kopf halb herum und sah ihn an.
    »Überlegen Sie doch«, sagte er. »Denken Sie mal über den Plan nach, den diese Burschen gemacht haben. Sie sind in ihrem eigenen Fahrzeug nach Chicago gekommen. Vielleicht schon vor einer ganzen Weile. Möglicherweise haben sie zwei Wochen gebraucht, um Sie auszukundschaften. Vielleicht sogar drei.«
    »Drei Wochen?«, sagte sie. »Sie meinen, die haben mich zwei Wochen lang beobachtet?«
    »Wahrscheinlich sogar drei«, erwiderte er. »Sie sind jeden Montag zu dieser Reinigung gegangen, stimmt’s? Einmal die Woche? Die müssen eine Weile gebraucht haben, bis sie das Schema erkannt hatten. Aber sie konnten Sie nicht mit ihrem eigenen Fahrzeug schnappen. Zu leicht ausfindig zu machen, und wahrscheinlich hatte es Fenster und alles das, nicht geeignet, um eine gekidnappte Person über eine größere Distanz zu befördern. Und deshalb denke ich mir, dass sie diesen Lieferwagen gestohlen haben, in Chicago, vermutlich gestern vormittag. Die Schrift an den Seitenwänden haben sie übermalt. Haben Sie die weiße Farbe bemerkt? Frisch, nicht ganz zur restlichen Lackierung passend. Vielleicht haben sie auch die Nummernschilder ausgetauscht. Aber trotzdem war der Lieferwagen heiß, stimmt’s? Und er war ihr Fluchtfahrzeug. Also wollten sie nicht riskieren, dass man ihn auf der Straße sieht. Und außerdem fällt es auf, wenn Leute hinten in einen Lieferwagen steigen. Ein Personenwagen ist da besser. Also haben sie die schwarze Limousine gestohlen und die eingesetzt. Und dann die Fahrzeuge auf diesem Schrottplatz ausgetauscht, das schwarze Auto verbrannt und sind losgefahren.«
    Holly zuckte die Schultern. Schnitt ein Gesicht.
    »Das ist kein Beweis, dass sie irgendetwas gestohlen haben«, sagte sie.
    »Doch, das ist es«, widersprach Reacher. »Wer kauft schon einen neuen Wagen mit Lederpolstern, wenn er weiß, dass er ihn später verbrennen wird? Da hätten sie doch auch irgendeine alte Mühle kaufen können.«
    Sie nickte widerstrebend.
    »Wer sind diese Leute?«, fragte sie, mehr im Selbstgespräch als für Reacher bestimmt.
    »Amateure«, sagte Reacher. »Sie machen einen dummen Fehler nach dem anderen.«
    »Was zum Beispiel?«
    »Verbrennen ist dumm«, sagte er. »Das zieht Aufmerksamkeit auf sich. Die denken, dass sie besonders schlau waren, aber das waren sie nicht. Vermutlich haben sie ihren ursprünglichen Wagen auch verbrannt. Ich wette, sie haben ihn ganz nahe bei der Stelle verbrannt, wo sie die schwarze Limousine gestohlen haben.«
    »Mir scheint das eher schlau«, meinte Holly.
    »Die Bullen bemerken brennende Autos«, sagte Reacher. »Sie werden die schwarze Limousine finden, sie werden herausfinden, wo man sie gestohlen hat, und wenn sie dort hingehen, werden sie ihr ursprüngliches Fahrzeug finden, wahrscheinlich sogar noch schwelend. Die hinterlassen eine Spur, Holly. Sie hätten beide Autos auf dem Langzeitparkplatz am O’Hare-Flughafen parken sollen. Dort hätten sie ein Jahr lang stehen können, ohne dass jemand etwas bemerkt hätte. Eine andere Möglichkeit wäre gewesen, die Wagen einfach irgendwo an der South Side stehen zu lassen, mit offenen Türen und den Schlüsseln im Zündschloss. Zwei Minuten später hätten dort zwei Leute aus der Umgebung ein neues Auto gehabt. Diese Fahrzeuge wären nie wieder aufgetaucht. So verwischt man seine Spuren! Verbrennen scheint gut zu sein, verschafft einem das Gefühl, es sei endgültig, aber es ist dumm, saudumm sogar.«
    Holly legte den Kopf zurück und starrte nach oben auf das heiße Wagendach. Und fragte sich: Wer zum Teufel ist dieser Kerl?

14
    Diesmal ließ McGrath den Chef der technischen Abteilung nicht ins zweite Stockwerk herunterkommen. Er setzte sich selbst mit der Videokassette in der Hand an die Spitze des Stoßtrupps und ging in das Labor im fünften Stock, platzte durch die Tür herein und machte sich am nächsten Tisch einen Platz frei. Legte die Kassette hin, als bestünde sie aus massivem Gold. Der Mann kam herangeeilt und sah sie an.
    »Ich brauche Fotos«, erklärte ihm McGrath.
    Der Mann nahm die Kassette und trug sie zu einer Reihe von Videorecordern in der Ecke. Legte ein paar Schalter um. Drei Bildschirme wurden hell und füllten sich mit weißem Schnee.
    »Sie werden niemanden sagen, was Sie da jetzt zu sehen

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