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Ausgeliefert: Roman (German Edition)

Ausgeliefert: Roman (German Edition)

Titel: Ausgeliefert: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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bekommen, okay?«, sagte McGrath.
    »Okay«, nickte der Mann. »Wonach soll ich denn suchen?«
    »Die letzten fünf Bilder«, sagte McGrath. »Das dürfte genügen.«
    Der Techniker benutzte keine Fernbedienung. Er tippte Knöpfe an der Schaltleiste des Recorders. Das Band rollte nach rückwärts, und die Geschichte der Entführung von Holly Johnson lief in umgekehrter Reihenfolge auf dem Bildschirm ab.
    »Du großer Gott«, sagte der Techniker.
    Er hielt bei dem Bild an, auf dem Holly sich von der Theke abwandte. Dann ließ er das Band vorsichtig vorlaufen. Er ließ Holly zur Tür springen, dann vor den hünenhaft gebauten Mann, vor die Läufe der Glocks und schließlich in den Wagen. Er ließ das Band noch einmal zurücklaufen und wiederholte
die Prozedur. Und dann wiederholte er sie noch ein drittesmal.
    »Du lieber Gott«, sagte er erneut.
    »Nützen Sie mir das verdammte Band nicht ab«, sagte McGrath. »Ich will große Fotos von diesen fünf Einstellungen. Und eine Menge Kopien.«
    Der Abteilungsleiter nickte langsam.
    »Ich kann Ihnen sofort Laserausdrucke machen«, sagte er.
    Er drückte ein paar Knöpfe und legte einige Schalter um. Dann ging er zu einem Computer, der auf einem Schreibtisch auf der anderen Seite des Raums stand, und ließ ihn hochlaufen. Auf dem Bildschirm erschien Holly, wie sie gerade die Theke der Reinigung verließ. Er klickte zwei Menüs an.
    »Okay«, sagte er. »Ich kopiere das auf die Festplatte. Als Graphikdatei.«
    Er ging wieder zu den Videogeräten zurück und ließ das Band ein Bild vorlaufen. Kehrte zum Schreibtisch zurück, und diesmal fing der Computer das Bild von Holly ein, die sich gerade anschickte, die Tür nach draußen zu öffnen. Diesen Vorgang wiederholte er insgesamt dreimal. Dann druckte er alle fünf Graphikdateien auf dem schnellsten Laserdrucker aus, der ihm zur Verfügung stand. McGrath stand davor und fing jedes Blatt auf, das aus dem Drucker kam.
    »Nicht schlecht«, sagte er. »Papier ist mir lieber als Video. Da hat man irgendwie das Gefühl, dass es wirklich existiert.«
    Der Techniker sah ihn nur an und blickte dann über seine Schulter.
    »Die Auflösung ist in Ordnung«, sagte er.
    »Ich brauche Vergrößerungen«, erklärte McGrath.
    »Kein Problem, wo jetzt alles im Computer ist«, meinte der Mann. »Deshalb ist der Computer besser als Papier.«
    Er setzte sich und rief die vierte Datei auf. Das Bild von Holly und den Entführern, dicht beieinander auf dem Bürgersteig, schob sich über den Bildschirm. Er klickte mit der Maus und zog ein Rechteck um die Köpfe. Klickte wieder. Eine Maximalvergrößerung erschien auf dem Bildschirm. Der Große starrte aus dem Bildschirm heraus. Die beiden neu hinzugekommenen
Männer standen im Winkel dazu und starrten Holly an.
    Der Techniker klickte auf Drucken und öffnete dann die fünfte Datei. Er zoomte mit der Maus und legte ein Rechteck um den Fahrer im Wagen. Dann druckte er auch diese Einstellung aus. McGrath nahm die neuen Blätter entgegen.
    »Gut«, sagte er. »Besser geht es nicht. Wirklich schade, dass Ihr verdammter Computer sie nicht alle dazu bringen kann, in die Kamera zu sehen.«
    »Das kann er schon«, widersprach der Techniker.
    »Das kann er?«, fragte McGrath. »Wie?«
    »In gewisser Weise jedenfalls«, erklärte der Techniker. Er tippte die Vergrößerung von Hollys Gesicht mit dem Finger an. »Angenommen, wir wollen ein Frontalbild von ihr, ja? Dann würden wir sie bitten, sich vor die Kamera zu stellen und ins Objektiv zu sehen. Aber angenommen, das geht aus irgendeinem Grund nicht. Was würden wir dann tun? Die Kamera bewegen, stimmt’s? Angenommen, Sie würden auf die Theke klettern und die Kamera von der Wand abschrauben und sie ein Stück weiter unten anbringen, bis sie genau vor ihr ist. Dann würden Sie ein Frontalbild sehen, richtig?«
    »Okay«, sagte McGrath.
    »Also werden wir jetzt ein wenig rechnen«, sagte der Techniker. »Wir rechnen uns aus, wie weit wir die Kamera bewegen müssten, um sie genau vor ihr zu haben, ja? Sagen wir, einen Meter fünfzig nach unten und drei Meter nach links, dann um vierzig Grad drehen, dann würde sie genau ihr Gesicht erfassen. Nehmen wir diese Zahlen mal und geben sie in das Programm ein – dann fährt der Computer eine Art Rückwärtssimulation und zeichnet uns ein Bild, als ob wir die Kamera tatsächlich vor sie hinbewegt hätten.«
    »Das können Sie machen?« fragte McGrath. »Das funktioniert?«
    »Innerhalb gewisser Grenzen.« Der

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