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Ausgeloescht

Ausgeloescht

Titel: Ausgeloescht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyen
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aufzieht und nackt in den aufsteigenden Dampf tritt. Er schlingt die Arme um mich und zieht mich an sich. Die Berührung ist köstlich. In der Luft hängt der Duft von Aprikosenseife.
    »Haben wir Zeit?«, fragt er mit tiefer Stimme so nahe an meinem Ohr, dass ich wohlig schaudere.
    Ich drehe mich um und bringe ihn mit einer Berührung ebenfalls zum Schaudern.
    »Beantwortet das deine Frage?«
    Er hebt mich hoch, was ich immer unglaublich erregend finde. Er umfasst stützend meinen Hintern. Ich schlinge die Beine um seine Taille, und wir küssen uns, während uns das Wasser übers Gesicht läuft.
    »Ob wir das wohl noch tun, wenn wir sechzig sind?«, frage ich ihn.
    »Solange mein Rücken mitmacht«, murmelt er und bedeckt meinen Hals mit Küssen.
    Ich kichere über seine Antwort, aber nur kurz. Verlangen und Lachen sind nahe Verwandte, aber sie halten es nicht im selben Zimmer miteinander aus.
     

Kapitel 19
    Erfrischt betrete ich das Krankenhaus. Mit dem Anruf von Direktor Rathbun und Vorstands-Darleen war es ein anstrengender Morgen, doch der Kaffee, die Umarmungen meiner Tochter und der Quickie unter der Dusche konnten meine Laune beträchtlich heben.
    Alan und Burns warten an der Rezeption. Alan plaudert mit Kirby, die ich angerufen und gebeten habe, sich hier mit mir zu treffen. Ein wenig abseits steht noch ein Mann. Er ist dünn, kahl und wachsam. Er hört ihnen zu, ohne Anteilnahme erkennen zu lassen. Ich habe das starke Gefühl, dass er Kirbys Kollege ist. Äußerlich wirkt er zahm, aber ich kann das Raubtier wittern.
    Kirby sieht mich zuerst und schenkt mir ein strahlendes Lächeln. »Hi, Boss.«
    Ich gehe zu ihr. »Guten Morgen, Kirby. Alan, Detective Burns ...«
    Kirby runzelt die Stirn, legt den Kopf schief und mustert mich. »Hmmm«, sagt sie.
    »Was?«
    »Du siehst wie frisch gevögelt aus.« Sie kommt neben mich und stößt mich mit der Hüfte an. »Heute Morgen schon jemanden glücklich gemacht?«
    Ich spüre, wie ich rot werde. Alan schmunzelt. Burns beobachtet uns fasziniert. »Das geht dich einen feuchten Kehricht an. Können wir draußen reden?«
    Sie zwinkert. »Klaro. Komm, Raymond«, sagt sie zu dem dünnen Kahlkopf. »An die Arbeit.«
    Raymond antwortet nicht, folgt uns stumm.
    »Ich bin gleich wieder da«, sage ich zu Alan und Burns.
    Wir gehen durch die automatischen Türen ins Freie. Der Himmel ist voller Wolken. Es ist ein düsterer Morgen, aber das kann sich bis Mittag ändern. »Smoky, das ist Raymond«, sagt Kirby. »Freut mich, Sie kennenzulernen«, lüge ich höflich.
    Raymond sagt nichts, nickt bloß. Er hat grüne Augen und einen Blick, der ins Nicht gerichtet ist und der mir nicht gefällt.
    »Raymond und ich haben in Mittelamerika zusammengearbeitet«, erklärt Kirby. »Er hat einen erstklassigen Instinkt, und ich vertraue ihm.«
    Ich nicht, doch ich belasse es dabei.
    »Bonnie hat ein Problem.« Ich berichte Kirby von unserem Gespräch beim Frühstück.
    »Du lieber Himmel«, sagt sie und verdreht die Augen. »Man sollte doch meinen, dass ein Bodyguard für jedes Kind ein Statussymbol ist. Aber das ist kein Problem. Wir werden uns zurückhalten. Es sei denn, wir müssen jemanden töten. Stimmt's, Raymond?«
    Raymond nickt bloß.
    Ich habe genug von seinem einschüchternden Schweigen. »Ich muss Ihre Stimme hören«, sage ich. »Wenn Sie meine Tochter beschützen wollen, muss ich wissen, wie Ihre Stimme klingt.«
    Er antwortet nicht. Er sieht Kirby an und zieht die Brauen hoch.
    »Ach, wie unangenehm!«, sagt Kirby. »Raymond kann nicht sprechen, Smoky-Boss. Vor ein paar Jahren hat jemand versucht, ihm die Kehle durchzuschneiden, und dabei seine Stimmbänder erwischt.«
    »Oh, ich ... entschuldigen Sie bitte, Raymond«, stottere ich. »Ich komme mir vor wie ein Idiot.«
    Raymond greift in seine Jacke, holt einen Notizblock hervor und schreibt. Dann hält er ihn mir hin. Ich lese:
Schon gut.
    Dann:
Wer dem Mädchen etwas tun will, ist tot. Mein Wort darauf.
Ich gebe ihm den Notizblock zurück. Befremdlich, dieses Versprechen zu töten -und erschreckend tröstlich. »In Ordnung«, sage ich. Was soll ich sonst sagen?
    »Alles kein Problem«, sagt Kirby. »Wo ist die Schule?«
    Ich gebe ihr den Zettel, auf den ich heute Morgen die Adresse geschrieben habe. »Raymond und ich werden jetzt hinfahren. Heute arbeiten wir zusammen und erkunden die Lage. Dann teilen wir uns die Zeit auf.« Sie strahlt mich an. »Klaro?« »Hört sich gut an.«
    »Showtime, Raymond«, ruft Kirby und stößt

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