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Ausgespielt

Ausgespielt

Titel: Ausgespielt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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Nachdem ich die Hintertür von innen abgesperrt hatte, ging ich den Flur entlang und löschte alle Lichter. Ich nahm meine Tasche, ging vorn raus und sperrte auch dort ab. Einen Moment lang blieb ich stehen und musterte die dunkle Straße. Sämtliche Autos in Sichtweite gehörten Nachbarn – es waren Fahrzeuge, die ich schon öfter gesehen hatte und auf Anhieb identifizieren konnte. Ich stieg in meinen Käfer und ließ den Motor an, dann fuhr ich um die Ecke und in die kleine Gasse vor den Garagen.
    Reba hatte das Garagentor geschlossen und das
    Vorhängeschloss wieder angebracht. Nun zog sie die
    Beifahrertür auf, legte den Koffer auf den Rücksitz und stieg ein. Ich fasste nach hinten und holte meine Jeansjacke nach vorn. »Hier. Ziehen Sie die an, bevor Sie sich noch erkälten.«
    »Danke.« Sie schlüpfte in die Jacke und legte ihren
    Sicherheitsgurt an.
    »Wohin?«
    »Zur nächsten Telefonzelle.«
    »Warum rufen Sie nicht von meinem Büro aus an, wo wir 411
    schon mal hier sind?«
    »Ich möchte Sie nicht in die Sache hineinziehen.«
    »In was hineinziehen?«
    »Fahren Sie einfach zu einer Telefonzelle.«
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    Reba wollte, dass ich den Anruf bei Beck übernahm. Wir hielten an einer Telefonzelle vor einem Supermarkt. Der Laden war eine leuchtende Insel, deren eiskaltes Neonlicht sich im glänzenden Lack der zehn oder zwölf Wagen spiegelte, die auf dem Parkplatz davor standen. Es war der Laden, in dem ich meine wöchentlichen Einkäufe tätigte, und ich sehnte mich aus vollem Herzen danach, Milch und Eier zu kaufen und nach Hause zu fahren.
    Reba legte eine Hand voll Münzen und einen Zettel mit Becks Privat- und Büronummer auf das Metallbord unter dem Telefon.
    »Versuchen Sie es erst bei ihm zu Hause. Wenn Tracy rangeht, glaubt sie vielleicht, er hat eine Freundin.«
    »Hat er ja. Sie heißt Onni.«
    »Wahrscheinlich weiß sie von Onni. Ich meine eine neue.
    Legen wir sie ruhig mal kräftig aufs Kreuz, wenn sich die Gelegenheit bietet.«
    »Das ist aber nicht nett. Ich dachte immer, Frauen sollen nett sein.«
    »Darauf würde ich an Ihrer Stelle nicht wetten.«
    Ich nahm den Hörer ab. »Und was soll ich jetzt zu ihm sagen?«
    »Sagen Sie ihm, er soll sich in einer Viertelstunde mit uns am East-Beach-Parkplatz treffen. Sowie er uns Marty gibt, kriegt er seinen Computer.«
    Ich drückte mir den Hörer an die Brust. »Bitte tun Sie das nicht. Ich flehe Sie an. Was soll ihn daran hindern, sich das verdammte Ding einfach zu schnappen? Sie haben ja nicht mal eine Waffe.«
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    »Natürlich habe ich keine Waffe. Ich bin vorbestraft. Ich darf keine Waffe tragen«, entgegnete sie, als empfände sie schon allein den Gedanken als kränkend.
    »Und was, wenn Beck eine hat?«
    »Er hat keine Knarre. Außerdem sind wir dort in der
    Öffentlichkeit. Jeder, der den Cabana Boulevard entlangfährt, sieht uns. Jetzt geben Sie mal her.«
    Sie packte den Hörer, drückte ihn mir ans Ohr und warf ein paar Münzen in den Schlitz. Ich hätte schwören können, dass ich neben dem Freizeichen den Strom durch meinen Körper surren hörte. Mein Herz schlug schneller, und mein Inneres fühlte sich an wie ein Sicherungskasten, in dem nach und nach alle Leitungen kurzgeschlossen werden. Reba wählte Becks
    Privatnummer, um die Sache zu beschleunigen. Beim ersten Läuten lehnte sie ihren Kopf gegen meinen und kippte den Hörer so, dass sie mithören konnte. »Das Ganze kommt mir vor wie ein Schülerstreich«, schimpfte ich. »Ich finde es bescheuert.«
    »Könnten Sie mal die Klappe halten?«, zischte sie.
    Nach dem dritten Klingeln nahm er ab. »Ja.«
    Mein Mund war trocken. »Beck, hier ist Kinsey.«
    »Verdammt noch mal! Wo ist Reba? Diese dumme Schlampe.
    Ich will mein Eigentum von ihr zurückhaben, und zwar ein bisschen plötzlich.«
    Reba riss mir den Hörer vom Ohr. Nun hatte sie Beck in der Hand und säuselte zuckersüß. »Hey, Baby. Wie läuft’s denn so bei dir? Ich bin schon zur Stelle.«
    Becks Antwort musste bissig gewesen sein, da sie amüsiert auflachte. »Ach Gott, jetzt aber. Du brauchst nicht gleich ausfallend zu werden. Ich dachte nur, wir sollten uns mal treffen und ein Schwätzchen halten.«
    Ich wartete und sah auf den Parkplatz hinaus, während sie 414
    Beck erläuterte, was für ein Geschäft sie mit ihm machen wollte.
    Sie stritten sich über den Treffpunkt und rangen darum, wer sich letztlich durchsetzen würde. Das East-Beach-Badehaus an der Ecke Cabana und Milagro bezeichnete die Stelle, wo ich bei

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