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Ausgespielt

Ausgespielt

Titel: Ausgespielt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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Form zurückverfolgbarer Papiere mehr zu hinterlassen. Er hat eine panamaische Bank und eine uneingeschränkte
    Bankenkonzession in Antigua gekauft und die erforderliche eine Million US-Dollar als eingezahltes Kapital hinterlegt. Dann hat er weitere fünfhunderttausend Dollar für eine zweite internationale Bankenkonzession auf den Niederländischen Antillen investiert, die übrigens derzeit kein Steuerabkommen mit den Vereinigten Staaten haben.«
    Ich hob die Hand. »Anderthalb Millionen? Hat das wirklich einen solchen Wert für ihn?«
    »Auf jeden Fall. Bei seinen ausländischen Banken kann er Einzahlungen vornehmen. Er kann sich selbst
    Empfehlungsschreiben und Akkreditive ausstellen, und das alles im Schutz völliger Ungestörtheit und mit nur sehr wenig Einmischung vonseiten der Gastländer. Er muss nicht einmal dort sein, um seine Geschäfte abzuwickeln. Außerdem dürfen Sie nicht vergessen, dass andere meistens ziemlich beeindruckt sind, wenn sie hören, dass jemand eine Bank besitzt.«
    »Das kann ich mir denken«, sagte ich. Cheney sah mir kurz in die Augen und dachte wahrscheinlich genau wie ich an die Banken, die seinem Vater gehört hatten.
    Vince Turner hielt inne und sah zwischen Cheney und mir hin und her.
    »Entschuldigung«, sagte ich. »Fahren Sie fort.«
    146
    Er zuckte die Achseln und sprach weiter, als hätte er seinen Vortrag zuvor aufgezeichnet. »Von Gesetzes wegen muss jeder amerikanische Staatsbürger in seiner alljährlichen
    Steuererklärung sämtliche Auslandskonten angeben, aber diese Typen haben in der Hinsicht nicht mehr Skrupel als bei allen anderen Aspekten ihres Geschäfts. Unter Verwendung der von ihm gekauften Banken hat Mr.
    Beckwith in Panama eine
    internationale Kapitalgesellschaft gegründet, deren Aktien von einer so genannten Private Interest Foundation in Panama gehalten werden, was es ihm erlaubt, einer Besteuerung sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in Panama zu entgehen. War der Firmenmantel erst eingerichtet, hat er begonnen, Bargeld aus den Staaten in seine Steueroasen zu bringen. Wenn man Bargeld transportiert, verlangt der Zoll einen CMIR – einen Currency and Monetary Instrument Report –, aber Mr. Beckwith hält nicht viel davon, diese lästigen amtlichen Formulare auszufüllen.
    Keine Formulare heißt das Gleiche wie keine weiteren Gesetzesverstöße, zumindest in seiner abseitigen Denkweise.
    Sowie das Geld bei einer seiner Offshore-Banken eingezahlt war, wurde es in Form von Geschäftskrediten mit zwanzig Jahren Laufzeit an Mr. Castillo zurückgezahlt.
    Der Transport von Bargeld bringt allerdings Schwierigkeiten anderer Art mit sich. Geldscheine sind nicht nur sperrig, sie wiegen auch noch mehr, als man glaubt. Die ausländischen Märkte ziehen kleinere Nennwerte vor – Zwanziger und Fünfziger. Eine Million Dollar in Zwanzig-Dollar-Scheinen wiegt gut sechsundfünfzig Kilo. Schleppen Sie das mal durch einen Flughafen. Aber kein Problem für unseren Jungen. Der stets einfallsreiche Mr. Beckwith hat ein Privatflugzeug geleast, und jetzt fliegt er alle zwei Monate Koffer voller Bargeld nach Panama. Die panamaische Währung ist der US-Dollar, also braucht er sich nicht mal über den Wechselkurs den Kopf zerbrechen. Und zwischen den einzelnen Flügen geht er mit seiner Frau auf luxuriöse Kreuzfahrten, bei denen er das Geld in 147
    einem Schrankkoffer mitnimmt, den er in seiner Kabine stehen hat.«
    Turner leerte seinen Bourbon und bedeutete dem Kellner, ihm den nächsten zu bringen. »Hat Ihnen schon mal jemand verraten, wie viel Geld alljährlich weltweit gewaschen wird?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Anderthalb Billionen Dollar – das sind eine Eins, eine Fünf und elf Nullen, nur damit Sie im Bilde sind. In den Vereinigten Staaten allein liegt die Zahl irgendwo bei fünfzig Milliarden, aber es handelt sich um Einkünfte, die nie versteuert werden, also sehen Sie ja, wie gravierend es ist.«
    Cheney ergriff das Wort. »Wie viel können Sie ihr über den aktuellen Stand der Ermittlungen sagen?«
    »In groben Zügen? Vor vier Jahren haben die Steuerbehörde, die Drogenbehörde, das FBI, der Zoll und das Justiz- und das Finanzministerium eine gemeinsame Sondereinheit gegründet, die gegen Gold- und Edelmetallhändler in Los Angeles, Detroit und Miami ermitteln sollte, die allesamt verdächtigt wurden, für ein kolumbianisches Drogenkartell Geld zu waschen. Bis jetzt ist es ihnen gelungen, sechzehn Millionen Dollar einzuzahlen, zu schichten und zu

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