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Ausgezählt

Ausgezählt

Titel: Ausgezählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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könnten Sie auftauchen. Das Raumschiff müßte aber sofort erscheinen.«
    Sie hatte die Situation klar erfaßt und sie noch klarer ausgedrückt. Menere attackierte noch immer seine Unterlippe. Seine Blicke verrieten seine große Ratlosigkeit.
    Ich mußte mich schnell entscheiden. Ihr Hinweis auf ihren »Kompetenzbereich« hatte sich natürlich auf die Kinder bezogen. Dieser Teufel in Menschengestalt war offenbar bereit, die kleinen Wesen umkommen zu lassen. Ich durfte mich nicht einmal dazu äußern.
    »Ich werde Ihre Argumente überdenken, Doktor. Sie sind sachlich richtig. Mit den hier vorhandenen Funkgeräten kann der Kontakt zu unserem Marskreuzer unmöglich hergestellt werden.«
    »Eben, Sir«, meinte sie lächelnd.
    Menere schaltete nun auch den Bugbildschirm ab. Die Tief seeszenerie erlosch. Außer den steinigen Wandungen eines Grabeneinschnitts war ohnehin nichts zu sehen gewesen.
    »Strom sparen, Sir«, meinte der Jacht-Kapitän dazu.
    Ich achtete nicht mehr darauf, ging nach vorn und nahm auf einer Sitzbank Platz. Hannibal kam näher und ließ sich ebenfalls nieder.
    Sein telepathischer Anruf war anscheinend unvermeidlich. Ich unterbrach ihn sofort.
    »Die Situation der Kinder ist mir ebenfalls klar. Erspare dir deine Vorhalte. Wir haben noch drei Stunden Zeit.«
    »Und dann?«
    »Bis dahin haben wir einen Weg zu finden, die vorhandenen Fakten zu kompensieren. Auftauchen müssen wir. Vorher hätten die Überwachungsfahrzeuge der Afrikaner zu verschwinden, oder sie würden uns in der Tat fassen. Damit wäre der Einsatz geplatzt.«
    »Fein! Im Hauptquartier der AZAB gibt es mindestens eine undichte Stelle. Wenn General Mnakoro seine Flugzeuge und Seeüberwacher plötzlich abzieht, wird irgend jemand mißtrauisch werden. Eine Stunde später wissen es die Verbindungsleute des ehrenwerten Herrn Abel Gabriel Gmobala, seines Zeichens allmächtiger Chef und Präsident der NEW AFRICAN TRUST Ltd. Von ihm aus geht die erstaunliche Nachricht weiter an die Leute, die wir suchen und noch nicht gefunden haben. Kein vernünftiger Mensch wird dem Abwehrchef Mnakoro abnehmen, er hätte seine Flugzeuge vielleicht aus Kostengründen zurückgerufen. Mnakoro hat in seinem berechtigten Zorn auf diesen bislang unantastbaren Herrn Gmobala zu viele Drohungen ausgestoßen und eine viel zu große Maschinerie in Bewegung gesetzt. Ich würde ihm keine Ausrede abnehmen – egal welche. Mnakoro hat öffentlich bekannt, daß er glaubt, die aus der chinesischen Haft entflohenen Übermenschen Apoll und Bockosch hätten sich an Bord der Luxusjacht befunden. Das war überhaupt der einzige Grund, weshalb Mnakoro diesen Trustgewaltigen endlich einmal unter die Lupe nehmen konnte. Das kann er jetzt nicht plötzlich umwerfen.«
    »Wir werden eine Lösung finden. Die beste wäre, wenn das Bergungs-U-Boot noch rechtzeitig ankäme. Nur damit wären wir in Sicherheit und überdies auf der richtigen Spur. Abel Gmobala hat sich trotz seiner weltweit zur Schau gestellten Wirtschaftsmacht als Niete erwiesen. Daran ändern auch nichts sein aufwendiger Lebensstil und die Luxusjacht JENNIFER-MARVALY. Hinter ihm stehen die wahrhaft Mächtigen, und die haben wir zu finden. Wie sitzt deine Biomaske? Hast du Durchblutungsschwierigkeiten?«
    »Nein. Lenke nicht ab. Sie sitzt bestens. Okay, ich warte die drei Stunden ab. Dann sehen wir weiter.«
    »Ein kluges Wort, Kleiner. Du solltest einkalkulieren, daß unsere noch unbekannten Freunde die Situation kennen. Die leeren Preßluftflaschen sind kein Zufall. Man will uns an Bord des Tauchzylinders festhalten.«
    »Und? Wie geht es von da an weiter?«
    »Schön der Reihe nach! Sie kommen rechtzeitig, verlaß dich darauf. Deshalb kann mich die Sachlage, abgesehen von den Kindern, eigentlich nicht sonderlich aufregen. Meine Beschwerden und Auftauch-Forderungen gehören zum Plan. Das ist nämlich die Verhaltensweise, die kluge Leute von mir erwarten. Oder bist du anderer Meinung?«
    »Man sollte schleunigst testen, ob du noch menschlich bist oder ob du dich in einen Roboter verwandelt hast.«
    »Reine Logik, Kleiner. Man will uns und unser angeblich phänomenales Wissen haben. Wir sind die Erben des verstorbenen Superwissenschaftlers Professor Marcus Owen Toterlay. Man wird sich nicht nur bemühen, sondern auch viel riskieren. Die Herren wissen, daß wir notfalls vier Tage lang durchhalten können. Okay, Kleiner, das wäre eigentlich alles.«
     
     

2.
     
    Das Kombiinstrument an meinem linken Handgelenk zeigte den

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