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Ausgezählt

Ausgezählt

Titel: Ausgezählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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der einzige in asiatische Gefangenschaft geratene Wissende gewesen, der uns überhaupt den Weg hatte weisen können. Und dann, als wir glaubten, es geschafft zu haben, hatte der im Transmitterraum wartende Menere das Feuer auf Davanger eröffnen lassen.
    Oben hatte die Jacht des afrikanischen Milliardärs geankert. Warum, hatten wir erst später erfahren. Gmobalas Auftraggeber hatten nicht ahnen können, in welchem Geheimtransmitter Davanger mit uns »Flüchtlingen« ankommen würde. Und wenn sie es gewußt hätten, wäre die Zeit viel zu kurz gewesen, um ein U-Boot zur unauffälligen Bergung zu schicken.
    Dagegen war Gmobala mit seiner Jacht in der Nähe gewesen. Er hatte die achtundzwanzig Kinder irgendwo an der arabischen Südküste übernommen und war dann in aller Eile zum Transmitterstützpunkt Socotra beordert worden.
    Ohne Davangers Unterstützung, vor allem ohne sein geheimes Wissen, waren wir plötzlich auf uns allein gestellt gewesen. Zuerst hatte es den Anschein erweckt, als hätten wir in Gmobala eine wichtige Persönlichkeit kennengelernt. Dann aber hatte sich sehr schnell herausgestellt, daß er ein unbedeutender Befehlsempfänger war.
    Als Palore Mnakoro, der AZAB-Chef, unprogrammgemäß zuschlug, hatte es der Alte auch nicht mehr ändern können. Unterdessen, so hatte Kiny berichtet, war der afrikanische General eingeweiht worden. Er war entsetzt, aber das änderte nichts mehr an der verfahrenen Situation.
    Jedenfalls war er konsequent genug, seine weltweit propagier te Suche nach den von Toterlay herangezüchteten Übermenschen und Anarchisten »Apoll« und »Bockosch« fortzusetzen.
    Das waren wir, nur waren wir wirklich keine Übermenschen mit veränderter Gen-Kodifizierung.
    Kinys später durchgegebene Nachrichten informierten uns, daß ein Jagdboot der US-Navy die Eigenstrahlung eines großen und schnellen Unterwasserschiffs geortet und auch unauffällig verfolgt hatte.
    Der Kommandant des Jagd-U-Boots hatte die Beschattung ab gebrochen, als seine Kursberechnungen auswiesen, daß der frem de Kreuzer mit Höchstfahrt auf ein Seegebiet östlich des Somalilands zulief. Die Kopplung war einwandfrei, denn auf dem Grobwert von zehn Grad Nord und dreiundfünfzig Grad Ost lagen wir mit unserem Forschungs-Druckzylinder auf Grund.
    Es konnte also angenommen werden, daß der versprochene Bergungskreuzer tatsächlich im Anlaufen war. Die Information hatte uns bewogen, Meneres Drängen nachzugeben und weiterhin auf die Bergung zu warten.
    Einsatzpsychologisch war das richtig. Vor allem zerstreute un sere Bereitwilligkeit den Argwohn der Medizinerin.
    Für die Kinder bedeutete es jedoch die Hölle.
    Dr. Miria Flabtone gab sich neuerdings alle Mühe, die kleinen Wesen wenigstens am Leben zu erhalten. Wir hatten einige Froschmann-Preßluftflaschen an Bord. Ihr Inhalt reichte vorerst noch aus, um die am schlimmsten betroffenen Kinder ruhiger atmen zu lassen. Zumindest bekamen sie eine belebende Frischluftdusche. Wie das aber weitergehen sollte, war mir unklar. Wenn das unbekannte Boot nicht schnell kam, mußten wir doch auftauchen. Damit würden wir die afrikanischen Abwehrbehörden in größte Verlegenheit bringen, das stand außer Zweifel.
    Hannibal sah wieder auf die Uhr. Sein Extrahirn hatte er bloc kiert. Obwohl ich seine Gedanken nicht belauschen konnte, wußte ich, was in seinem Gehirn vorging. Lange würde er nicht mehr warten. Andererseits überlegte er fieberhaft, wie man nach dem Auftauchen notfalls den hochempfindlichen Ortungsgeräten der See- und Luftraumüberwacher entgehen konnte.
    Es gab keine Möglichkeit! Selbst wenn die ungefüge Grundstation über eine Schnorcheleinrichtung verfügt hätte, wäre der über dem Wasserspiegel erscheinende Ventilkopf augenblicklich ausgemacht worden.
    Miria Flabtone war dem körperlichen Zusammenbruch nahe. Ich erhob daher keine Einwände, als sie immer häufiger das Atemstück einer Preßluftflasche über Nase und Mund drückte, um einige Züge reiner Luft zu genießen. Wenn sie ausfiel, waren die Kinder verloren. Ich wußte nicht, welche Medikamente man ihnen verabreichen durfte. Vor allem kannte ich nicht die Dosis. Sie injizierte Kreislauf- und Herzstärkungsmittel mit bemerkenswerter Sicherheit. Also sollte sie hier und da Frischluft zu sich nehmen.
    Anders sah es mit Narko Menere aus!
    Als er vor fünf Minuten versucht hatte, eine Flasche für sich zu reservieren, hatte er in die Mündung meiner Waffe geblickt. Widerspruchslos hatte er sein Vorhaben

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