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Ausgezählt

Ausgezählt

Titel: Ausgezählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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der Gattung der sogenannten Neo-Calthurs auf dem Mond ausgehoben und wenig später auch die unterseeische Laborfestung Calthurion zerstört hatten, waren wir noch der Auffassung gewesen, die Para-Immunität wäre eine Folgeerscheinung der biogenetischen Aufstockungsbehandlung.
    Als zu viele Calthur-Priester mit mental tauben Gehirnen auftauchten und daher von uns nicht telepathisch belauscht werden konnten, waren wir endlich auf den richtigen Gedanken gekommen. Er hatte sich als wahr erwiesen.
    Männer wie Narko Menere waren gewiß nicht dazu geeignet, durch die Veränderung ihres DNS-Kode zu Wissensgiganten gemacht zu werden. Dennoch war Menere mental taub.
    Die einfachste Erklärung war wieder einmal die beste gewe sen. All unsere hochwissenschaftlichen Spekulationen waren in Se kundenschnelle zerronnen, als ein gescheiter Mann gesagt hatte, die Immunität wäre ein ganz gewöhnlicher »Apparateeffekt« mit dem Ziel, Verbrecher aller Art gegen die Telepathen der Geheimen Wissenschaftlichen Abwehr abzusichern.
    Diese drei GWA-Telepathen waren Hannibal, Kiny Edwards und ich.
    Hannibal und ich waren offiziell tot; angeblich ermordet während einer Konferenz der Internationalen Sicherheitskoalition in Genf. Wenn bislang jemand vermutet hatte, an unserer Stelle wä ren vielleicht zwei Doubles gestorben, so hatten wir das entkräften können. Es war allerdings nicht einfach gewesen!
    Huang Ho-Feng, Chef des Großasiatischen Geheimdienstes, wäre uns beinahe auf die Schliche gekommen, aber wir hatten seinen Verdacht zerstreuen können.
    Um so peinlicher war für uns, die aus dem Hintergrund wirkenden GWA-Schatten ZBV, die Tatsache, daß die Wissenschaftspriester des Sehenden Calthur die Para-Immunisierung schon angeordnet hatten, als Hannibal und ich noch offiziell unter den Lebenden weilten. Das war auch nicht mehr rückgängig zu machen. Wir hatten uns damit abzufinden, daß unsere beste und gefährlichste Ermittlungswaffe, nämlich die heimliche Telepa thiesondierung unserer Gegner, ausgefallen war. Wir konnten nicht einmal einen so skrupellosen Burschen wie Narko Menere unter die Lupe unserer Extrahirne nehmen.
    »Gib es auf«, erreichte mich Hannibals Telepathienachricht. »Er kann nicht belauscht werden. Die Herren haben vorgesorgt. Wenn das Schule macht, werden parapsychisch Begabte nur noch anständigen Menschen auf die Nerven gehen, auf keinen Fall aber den Verbrechern. Die Kinder atmen schon schwerer, Großer! Unternimm etwas! Ich – ich kann das nicht mit ansehen; auch nicht mit dem Befehl im Hintergrund, der bekanntlich ein sanftes Ruhekissen für das schlechte Gewissen sein soll.«
    »Kein Mensch denkt daran, entsprechende Anweisungen zu geben. Konzentriere dich auf Kinys Anruf. Er ist bald fällig. Ich nehme mir Menere vor.«
    Der Kapitän überprüfte die Kontrollanzeigen der Tiefsee-Grundstation. Wenn das Gerät nicht so schwerfällig gewesen wäre, hätten sich andere Maßnahmen einleiten lassen.
    »Ihre Sauerstoff-Druckflaschen sind fast leer«, erinnerte ich ihn. »Ich warte noch drei Stunden. Dann tauchen Sie auf.«
    »An Bord dieser Station habe ich die Befehlsgewalt, Sir«, begehrte er auf.
    »Solange Sie in der Lage sind, Bockoschs und mein Wohler gehen zu garantieren – ja! Wenn Sie das nicht mehr können, grei fe ich ein. Sie tauchen auf, lüften die Station durch und sinken erneut ab. Das werden Sie so lange wiederholen, bis der Bergungskreuzer eintrifft. Bislang habe ich auf Ihren Ortungsschirmen noch nichts von einem geheimnisvollen U-Boot bemerken kön nen. Ich spaße nicht, Kapitän.«
    »Der Kreuzer ist unterwegs«, beschwor er mich. »Glauben Sie mir doch, Sir! Meine Auftraggeber lassen nichts unversucht, uns hier herauszuholen. Sie sollten bedenken, daß niemand mit einer Durchsuchung der Jacht rechnen konnte. Mir ist es jetzt noch rätselhaft, weshalb sich der Zentralafrikanische Geheimdienst eingeschaltet hat.«
    »Das werden Ihre Chefs mittlerweile erfahren haben. Es bleibt dabei, Mr. Menere. Auftauchen, durchlüften und wieder absinken. Dreihundert Meter Tiefe genügen nach dem ersten Frischluftmanöver. Trimmen Sie die Station einwandfrei aus und stellen Sie durch ständiges Lenzen oder Fluten der Regelzellen den Schwebezustand Null her. Das sollte mit Ihren Elektroniken gut möglich sein. Es ist nicht mehr erforderlich, in etwas über fünftausend Meter Tiefe auf Grund zu liegen. Die Frischluftaufnahme wird dadurch wesentlich erleichtert.«
    Er sah mich mit einem zynischen Lächeln

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