Außer Kontrolle: Thriller (German Edition)
eine C W E näher am Servicebereich wünschen, klingeln Sie einfach durch.«
» Danke, Kris. Das wird genügen.«
» Noch einmal, Patrick: Tut mir leid, dass alles so den Bach runtergeht«, sagte Kris. » Ihr Ziel war es, unsere Kommunikations- und Datenlinks wiederherzustellen, nicht, den armen Kerl umzubringen.«
» So ist das eben, wenn sich die Politik einmischt, Kris«, sagte Patrick. » Die Türken fühlen sich absolut im Recht mit ihrer Vorgehensweise– zumal sie gar nicht wissen oder nicht wissen wollen, warum wir auf ihr Flugzeug geschossen haben. Und das Weiße Haus will um jeden Preis vermeiden, dass die Geschichte vollends außer Kontrolle gerät…«
» Ganz zu schweigen davon, dass der Präsident geradezu versessen darauf ist, Ihnen diese Sache anzuhängen, Muck«, setzte Jon Masters hinzu.
» Hier können wir jedenfalls nichts daran ändern«, sagte Patrick. » Aber sobald ich wieder in den Staaten bin, werde ich mich zu wehren wissen. Machen Sie sich meinetwegen keine Sorgen.«
Thompson nickte. » Niemand hat sich bei Ihnen bedankt für das, was Sie getan haben, also werde ich es tun. Vielen Dank, Sir«, sagte er, bevor er ging.
» Großartig, einfach großartig«, meinte Jon Masters, nachdem Thompson die C W E verlassen hatte. » Die Türken werden im Wrack des ›Loser‹ herumschnüffeln, und Sie sitzen hier unter Hausarrest fest, während der Präsident der Vereinigten Staaten Sie den Türken als wilden Kriegstreiber ans Messer liefern will. Und jetzt?«
» Keine Ahnung«, sagte Patrick. » Ich werde mich mit dem Boss in Verbindung setzen und ihm mitteilen, was hier vor sich geht– sofern er es nicht längst weiß.«
» Ich wette, Prä…« Unvermittelt hob Patrick die Hand, was Jon zusammenfahren ließ. » Was ist denn?«, fragte er.
Patrick legte sich einen Finger an die Lippen und erfasste den ganzen Raum mit einer Armbewegung. Jon runzelte verwirrt die Stirn. Patrick verdrehte die Augen, fand Stift und Papier im Schreibtisch und schrieb: Denke, CWE s sind verwanzt.
» Was?«, entfuhr es Jon.
Wieder verdrehte Patrick die Augen, dann schrieb er: Kein Wort über den Präsidenten. Nur belanglose Gespräche.
» Okay«, sagte Jon, immer noch ein wenig unschlüssig, ob er das mit den Wanzen glauben sollte, aber bereit mitzuspielen.
Patrick schrieb: Erklären Sie Whack und Charlie in der Frachtmaschine und den übrigen aus dem Team in Las Vegas, was dem » Loser« zugestoßen ist. Und mir.
Jon nickte, sah Patrick mit sorgenvoller Miene an, dann sagte er: » Okay, Muck. Ich gehe zurück zum Hangar, sehe nach dem ersten ›Loser‹ und leg mich dann hin. War wirklich ein beschissener Tag. Klingeln Sie durch, wenn Sie was brauchen.«
» Danke. Bis später.«
Nachdem sich Jack Wilhelm– nach Kris Thompsons Rückkehr aus C W E ville– die Aufzeichnungen mehrere Minutenlang angehört hatte, drückte er auf den Knopf auf seiner Tastatur und nahm sein Headset ab. » Ich habe da nicht viel herausgehört, Thompson.«
» Sie waren auf einmal überaus vorsichtig mit ihren Äußerungen, Colonel«, erwiderte Kris Thompson. » Ich glaube, sie ahnen, dass sie abgehört werden.«
» Der Mann ist nicht auf den Kopf gefallen, so viel steht mal fest«, sagte Wilhelm. » Ich wünschte, Sie hätten dort drinnen auch eine Mini-Videokamera installiert, statt nur eine Abhörwanze. Da haben wir hier dieses ganze Hightech-Zeugs, und Sie schaffen’s nicht, eine Überwachungskamera zu installieren?« Thompson schwieg dazu– natürlich wäre das ein Leichtes für ihn gewesen, nur war ihm schon reichlich unwohl dabei, eine Abhörwanze in der C W E des Generals anzubringen. Eine Spionagekamera war einfach zu viel. » Er erwähnte seinen ›Boss‹, und dann klang es so, als wollte Masters ›Präsident‹ sagen«, sinnierte Wilhelm. » Präsident wovon?«
» Der Firma, nehme ich an«, sagte Thompson. Er zögerte, fügte dann etwas verlegen hinzu: » Ich habe kein gutes Gefühl dabei, die C W E des General abzuhören, Colonel.«
» Ich habe den Befehl dazu direkt vom Stabschef der Armee erhalten und der wiederum vom Generalstaatsanwalt und Verteidigungsministerium: Tragen Sie Informationen über die Aktivitäten des Generals zusammen, auch mithilfe von Abhörvorrichtungen, bis FBI und State Department übernehmen«, zitierte Wilhelm. » Die haben es auf den Mann abgesehen, so viel steht fest. Der Präsident will seinen Kopf auf einem Silbertablett. Sie haben die Durchsuchung seiner Frachtmaschine sowie den
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