Außer Kontrolle: Thriller (German Edition)

Kommentare zu einem Baseballspiel übermittelten. » Manchmal ist der einfachste Weg der beste.«
    » Toll.« Als das SM -Fenster verschoben wurde, damit Kris es besser sehen konnte, wurde darunter ein weiteres Fenster sichtbar, und zu seiner Überraschung sah er sich selbst, wie er Patrick über die Schulter schaute! » He!«, entfuhr es ihm. » Haben Sie etwa mein Video-Überwachungssystem angezapft?«
    » Das haben wir nicht etwa absichtlich getan– es ist einfach so passiert«, erklärte Jon mit einem Grinsen. Thompson schien nicht amüsiert. » Kein Scherz, Kris. Unser System sucht nach sämtlichen rechnerfernen Netzwerken, um sich dort einzuloggen, also hat es auch dieses entdeckt. Das hier ist nur das Videoüberwachungssystem, obwohl wir ganz zufällig auch auf einige andere sicherheitsrelevante Netzwerke gestoßen sind, zu denen wir keinen Zugang haben dürften.«
    » Ich würde es begrüßen, wenn Sie das lassen würden, General«, sagte Thompson mit versteinerter Miene zu Patrick. Woraufhin dieser Jon zunickte. Der gab ein paar Befehle ein, und der Video-Feed erlosch. » Das war nicht eben klug, General. Sollte es hiernach irgendein Sicherheitsproblem geben, wird mir nichts anderes übrig bleiben, als mich mit Ihnen als möglichem Verursacher der Sicherheitslücke zu befassen.«
    » Schon klar«, sagte Patrick. Er wandte sich herum und warf dem Sicherheitschef einen Blick zu. » Aber offensichtlich besteht hier bereits irgendeine Sicherheitslücke, denn irgendjemand auf dem Nahla-Stützpunkt schießt auf ein befreundetes Flugzeug. Und da man uns angeheuert hat, die Sicherheit in dem gesamten Sektor hier zu verbessern, kann ich mich auf den Standpunkt stellen, dass ich ganz legal etwa auf Video-Feeds zugreifen darf.«
    Thompson starrte McLanahan betroffen an, einen verkniffenen Zug um den Mund. Nach ein paar frostigen Augenblicken sagte er: » Der Oberst meinte, Sie seien der Typ, der sich eher hinterher entschuldigt, als vorher um Erlaubnis zu fragen.«
    » Auf diese Weise kriege ich mehr getan, Kris«, stellte Patrick nüchtern fest. Nur um einen Augenblick später aufzustehen und Thompson direkt ins Gesicht zu sehen. » Ich möchte mich dafür entschuldigen, Kris«, sagte er. » Es war nicht meine Absicht, mich derart abfällig über Ihre Sicherheitsbelange zu äußern. Das ist Ihre Aufgabe und Ihre Verantwortung. Das nächste Mal, wenn wir auf etwas Derartiges stoßen, werde ich Sie benachrichtigen und erst Ihre Erlaubnis einholen, ehe wir darauf zugreifen.«
    Wenn sich Patrick einmal in das Sicherheitssystem eingehackt hatte, erkannte Thompson, konnte er es mühelos ein weiteres Mal tun– mit oder ohne seine Erlaubnis. » Danke, Sir, aber offen gestanden glaube ich das nicht so recht.«
    » Ich meine es ernst, Kris. Wenn Sie mir sagen, ich soll diese Dinge abstellen, wird das auch geschehen– punktum.«
    Und wenn er es trotzdem nicht tut?, schoss es Thompson durch den Kopf. Was hatte er schon gegen einen Privatpartner in der Hand? Er nahm sich fest vor, dieser Frage augenblicklich nachzugehen. » Ich werde mich nicht darüber streiten, Sir«, sagte Kris. » Aber im Grunde sind Sie hier, um mich bei der Sicherung dieses Sektors zu unterstützen. Wenn Sie also der Meinung sind, es sei für Ihre Arbeit unerlässlich, können Sie sich wieder einklinken. Lassen Sie mich nur wissen, warum Sie es tun und worauf Sie dabei gestoßen sind.«
    » Abgemacht. Vielen Dank.«
    » Auf welche anderen sicherheitsrelevanten Bereiche konnten Sie zugreifen?«
    » Das interne Sicherheitsnetzwerk von Oberst Jaffar.«
    Unvermittelt bildete sich eine kalte Schweißschicht unter Kris’ Kragen. » Das interne Sicherheitsnetzwerk? Er hat gar keinen internen Sicherheitsstab. Sie meinen seine persönlichen Leibwächter?«
    » So stellt es sich in Ihren Augen möglicherweise dar, Kris. Für mich sieht es jedoch aus, als hätte er einen vollständigen Schatten-J-Stab– Operationen, Nachrichtendienst, Logistik, Personal, Ausbildung und Sicherheit«, sagte Jon. » Alles wird dort auf Arabisch abgehandelt; soweit wir erkennen können, gibt es dort keine Ausländer.«
    » Und das bedeutet, dass er seine Leute in der Leitung sämtlicher Abteilungen sowie in der Befehlshierarchie sitzen hat«, fasste Patrick zusammen. » Also ist er über alles, was Sie tun, auf dem Laufenden und verfügt außerdem über einen im Hintergrund operierenden, vollständigen J-Stab, der sämtliche Funktionen des Regimentsstabs doppelt. Sollte also zum