Außer Kontrolle: Thriller (German Edition)
Beispiel dem Triple-C irgendein Unglück widerfahren…«
» Könnte er augenblicklich übernehmen und die Operationen eigenhändig fortsetzen«, sagte Kris. » Ziemlich beängstigend.«
» Es könnte Verdacht erregen, seinerseits aber auch ein durchaus kluger Zug sein«, sagte Jon. » Er könnte sogar argumentieren, Ihr Truppenstatut erlaube ihm seinen eigenen separaten Kommandostab.«
» Abgesehen davon«, fügte Patrick hinzu, » sind Sie ja tatsächlich dabei, Ihre militärischen Operationen im Irak herunterzufahren und sie den Einheimischen zu übergeben. Dies könnte das Verfahren schlicht erleichtern. Das heißt also noch lange nicht, dass da etwas im Busche ist.«
» Ich befasse mich schon lange genug mit Sicherheit, um zu wissen, dass, wenn die ›Oh-Scheiße‹-Anzeigen zu blinken anfangen, tatsächlich etwas im Busche ist«, sagte Kris. » Können Sie sich noch einmal in Jaffars Netzwerk einklinken und mich benachrichtigen, wenn Ihnen etwas Ungewöhnliches auffällt, Sir?«
» Ich bin sicher, dass wir die Verbindung noch einmal herstellen können, Kris«, sagte Patrick. » Wir geben Ihnen Bescheid.«
» Mir ist nicht ganz wohl dabei, dass ich Sie erst übel verdächtigt habe, Sie hätten sich in unsere Sicherheitssysteme eingehackt, und Sie anschließend bitte, für mich zu spionieren, Sir.«
» Kein Problem. Wir werden eine Weile zusammenarbeiten, und ich neige nun mal dazu, erst zu handeln und hinterher Fragen zu stellen.«
Wenige Minuten darauf begann die Einsatzbesprechung. Sie ähnelte sehr den Briefings, die Patrick bei der Air Force abgehalten hatte: Zeitvergleich, Überblick, Wetterbedingungen, gegenwärtiger Stand der Geheimdienstinfos, Status aller beteiligten Einheiten und anschließend das Briefing jeder Einheit und Abteilung über die zu erledigenden Aufgaben. Alle Teilnehmer saßen an ihren Terminals und brieften sich gegenseitig via Befehlsübermittlungssystem, legten dabei PowerPoint- oder computergenerierte Darstellungen auf die Bildschirme im Hintergrund des Tanks sowie auf die individuellen Schirme. An einer der am weitesten vom Podium entfernten Konsolen sah Patrick, wie sich Gia Cazzotto mit ernster Miene Notizen machte.
» Es folgt jetzt die Zusammenfassung der Operation der irakischen Armee, Sir«, begann » Battle Major« Kenneth Bruno. » Die Siebte Brigade der Iraker entsendet die gesamte Maqbara-Kompanie, schwere Infanterie, ungefähr dreihundert Schützen, sowie Major Jaafar Othman persönlich vonseiten des Hauptquartiers. Wahrscheinlich ist die Maqbara-Kompanie die einzige reine Infanterieeinheit der Siebten Brigade – alle anderen konzentrieren sich im Wesentlichen auf Sicherheits- und Polizeiaufgaben sowie Zivilangelegenheiten. Wir wissen also, dass es sich um eine große Sache handelt. Bei dem Ziel – oder wie wir es nennen, Aufklärungsobjekt ›Parrot‹ – handelt es sich vermutlich um einen geheimen Tunnelkomplex nördlich des kleinen Dorfes Zakhu. Kontaktzeit ist 0300 Ortszeit. Othman wird zwei Züge seiner irakischen Truppen einsetzen, um das Gebiet westlich und östlich der Ortschaft zu sichern, während sich zwei weitere Züge dem Tunnelsystem von Süden her nähern und es säubern werden.«
» Was ist mit dem Norden, Bruno?«, wollte Wilhelm wissen.
» Ich glaube, sie hoffen darauf, dass sie nach Norden fliehen werden, damit sich die Türken ihrer annehmen können.«
» Sind die Türken überhaupt an dieser Geschichte beteiligt?«
» Negativ, Sir.«
» Hat sie irgendjemand davon unterrichtet, dass die irakische Armee eine Operation in der Nähe ihrer Grenze durchführen wird?«
» Das ist Aufgabe der Iraker, Sir.«
» Nicht, wenn wir Leute von uns vor Ort haben.«
» Sir, ohne Erlaubnis aus Bagdad ist es uns verboten, hinsichtlich irgendwelcher irakischen Operationen Kontakt zu den Türken aufzunehmen«, sagte Thompson. » Das gilt als Verstoß gegen die Sicherheitsbestimmungen.«
» Um diesen Scheiß werden wir uns noch kümmern««, fauchte Wilhelm. » Kommunikationsoffizier, holen Sie mir die Division an den Apparat. Ich möchte den General sprechen– persönlich. Thompson, sollten Sie über irgendwelche Kontakte in der Türkei verfügen, rufen Sie sie an und lassen Sie inoffiziell durchblicken, dass heute Abend bei Zakhu irgendetwas passieren könnte.«
» Werde mich sofort dranmachen, Colonel.«
» Sehen Sie zu, dass es passiert«, fauchte Wilhelm. » Die Türken werden ganz sicher höllisch nervös sein, nach dem, was ihnen gerade
Weitere Kostenlose Bücher