Außer Kontrolle: Thriller (German Edition)

Soldaten im Weg stehen. Aber offenbar ändert sich die Lage schnell, also werden wir jemanden dorthin entsenden müssen, der ein Auge darauf hat. Ich nehme an, genau dafür ist Ihr schwangerer Tarnkappenbomber gedacht, General?«
    » Ganz recht, Sir.«
    » Dann würde ich ihn jetzt startklar machen«, sagte Phoenix, als Wilhelm ihm das Zeichen gab, dass seine Verbindung zum Weißen Haus bereit war. » Ich denke, wir werden ihn brauchen– und zwar bald. Sehr bald.« Weatherly signalisierte ihm, dass seine Leitung zum Weißen Haus stand, und entfernte sich dann zusammen mit dem Vizepräsidenten.
    Während alle anderen nacheinander den Konferenzraum verließen, blieben Patrick und Wilhelm noch zurück. » Und, was gedenken Sie zu tun, General?«, fragte Wilhelm. » Planen Sie, Ihren schwangeren Tarnkappenbomber diesmal über die Türkei zu schicken, anstatt nur über unseren Sektor? Das wäre wahrlich Balsam für die Nerven aller hier.«
    » Ich werde den ›Loser‹ nicht über türkisches Gebiet schicken, General, den Türken aber auch keine Gelegenheit zur Entspannung geben«, sagte Patrick. » Ich will sehen, was sie für den Fall vorgesehen haben, dass ein Flugzeug der Grenze versehentlich zu nahe kommt. Wir wissen, dass sie auf territoriale Übergriffe der PKK mit aller Härte reagieren. Aber wie werden sie sich wohl verhalten, wenn die Vereinigten Staaten mit einem ihrer Flugzeuge zu sehr auf ihrer Seite der Grenze herumschnüffeln?«
    » Halten Sie das für klug, McLanahan? Das könnte die Spannungen hier in der Gegend weiter verschärfen.«
    » Dort draußen in Ihrem Hangar liegen jede Menge toter Soldaten, Colonel«, erinnerte ihn Patrick. » Ich möchte sichergehen, dass die Türken wissen, dass wir im Augenblick sehr, sehr verärgert ihretwegen sind.«
    ÜBER DER SÜDOSTLICHEN TÜRKEI
    Am nächsten Abend
    » Kontakt, ausgewiesen als Ziel Bravo!«, rief der befehlshabende Offizier für den Kampfeinsatz der MIM -104 Patriot auf Türkisch. » Ich glaube, es ist dasselbe, das laufend unsere Grenze in beiden Richtungen überquert.« Das zur türkischen Armee gehörende Patriot- AN / MPQ -53-Radarsystem hatte ein Flugzeug entdeckt und dies den Operatoren auf dem Einsatzkontrollsystem der Patriots angezeigt. Der befehlshabende Offizier hatte rasch festgestellt, dass sich das Ziel genau über der Grenze zwischen dem Irak und der Türkei befand; da es jedoch in keinerlei Kontakt mit der türkischen Luftüberwachung stand und auch keine Funkfeuercodes aussandte, sah man als erwiesen an, dass es die geschützte Dreißigmeilen-Pufferzone der türkischen Flugabwehr verletzte. Es flog zu tief, um sich im Anflug auf eines der im Gebiet befindlichen Flugfelder zu befinden, und es flog weit abseits aller ausgewiesenen zivilen Flugrouten. » Empfehle, Ziel Bravo als feindlich zu kennzeichnen.«
    Der Einsatzleiter blickte auf das Radardisplay– es bestand kein Zweifel. » Ich stimme zu«, sagte er. » Weisen Sie Ziel Bravo als feindlich aus, geben Sie auf allen Frequenzen der zivilen und militärischen Flugüberwachung Warnbotschaften durch und gehen Sie auf Stand-by für Angriff.« Der Einsatzleiter griff zu einem gesicherten Telefon, das per Richtfunk direkt mit dem Sektionskommandeur der Luftabwehr des Vierten Grenzverteidigungsregiments in Diyarbakir verbunden war. » Kamyan, Kamyan – hier spricht Ustura: Habe Ziel Bravo als feindlich eingestuft, gehe auf Stand-by.«
    » Ustura, handelt es sich um dasselbeimmer wieder auftauchende Ziel, das Sie während der beiden letzten Stunden beobachtet haben?«, fragte der Sektionskommandeur nach.
    » Wir denken, ja, Kommandeur«, sagte der Einsatzleiter. » Nach Geschwindigkeit und Flugroute handelt es sich nahezu sicher um ein unbemanntes Flugobjekt auf einem Aufklärungsrundkurs. Bislang konnten wir noch keine gesicherte Höhenanzeige bekommen. Wie es aussieht, ist es in eine größere Höhe aufgestiegen, um einen tieferen Einblick Richtung Norden zu bekommen.«
    » Und der zivile Luftverkehr?«
    » Wir haben bei jedem Auftauchen des Ziels Warnungen ausgegeben und senden derzeit auf allen Frequenzen der zivilen und militärischen Luftüberwachung. Keinerlei Reaktion. Wenn der Pilot nicht sämtliche Funkgeräte abgeschaltet hat, handelt es sich um ein Feindflugzeug.«
    » Stimme zu«, sagte der Kommandeur der Luftabwehr. Er wusste, dass in einigen Abschnitten der Luftverteidigung mehrfarbige Laser im Einsatz waren, um Piloten optisch vor dem Eindringen in gesperrten Luftraum zu