Außer Kontrolle: Thriller (German Edition)
zu unternehmen, Joe? Ich dachte, er wäre weg vom Fenster, würde in einem dieser Apartments in Las Vegas hocken, mit seinem Kind spielen, sich aufs Fliegenfischen oder was auch immer verlegt haben. Nicht nur, dass er nicht verschwunden ist, jetzt heizt er auch noch die Spannungen zwischen dem Irak und der Türkei an.«
» Ich weiß. Ich habe das Briefing von Conrad erhalten. Das ist nun mal seine Art, Stacy. Zerbrich dir seinetwegen nicht den Kopf. Früher oder später wird er zu weit gehen, wieder einmal, und dann können wir ihn strafrechtlich belangen. Er hat nicht mehr seine hoch technisierte Air Force im Rücken, die sich für ihn einsetzt.«
» Hast du mitbekommen, was er zu mir gesagt hat? Er weigert sich, dem State Departement seine Einsatzdaten zu überlassen! Ich will, dass der Kerl hinter Gitter gebracht wird, Joe!«
» Ich sagte, beruhige dich, Stacy«, wiederholte Gardner. » Ich werde mich hüten, irgendetwas zu tun, was den Namen McLanahan wieder in die Schlagzeilen bringt. Er ist praktisch aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwunden, und genau so ziehe ich es vor. Versuchen wir aber, ihn wegen ein paar gefälschter Radar-Aufnahmen, mit denen er die Türken genarrt hat, vor Gericht zu bringen, machen wir ihn in den Medien erneut zu einem Helden. Nein, wir werden abwarten, bis er etwas wirklich Schlimmes anstellt, und dann schnappen wir ihn uns.«
» Der Mann bedeutet nichts Gutes, Joe«, sagte Barbeau. » Er hat uns beide gedemütigt, er hat uns verarscht, nach Strich und Faden. Jetzt hat er irgendeinen großen Regierungsauftrag an Land gezogen und treibt sich im nördlichen Irak rum.« Sie hielt einen Moment inne, dann fragte sie: » Hat er eigentlich noch immer diese Roboter, diese Dinger, die er…?«
» Ja, soweit ich weiß, hat er sie noch immer«, sagte der Präsident. » Ich habe sie nicht vergessen. Ich habe eine Gruppe beim FBI , die die Polizeiberichte weltweit nach Sichtungen durchgeht. Da wir jetzt wissen, dass er im Irak tätig ist, werden wir die Suche entsprechend ausweiten. Wir werden ihn erwischen.«
» Ich begreife nicht, wie du ihm erlauben kannst, diese Dinger zu behalten. Sie gehören der Regierung der Vereinigten Staaten, nicht McLanahan.«
» Du weißt verdammt noch mal sehr gut, weshalb, Stacy«, entgegnete Gardner gereizt. » McLanahan hat über uns genug in der Hand, um unser beider Karrieren im Handumdrehen zu beenden. Für sein Schweigen sind die Roboter ein kleiner Preis. Würde der Mann mit diesen Dingern Städte in Schutt und Asche legen oder Banken ausrauben, würde ich ihrem Auffinden oberste Priorität einräumen. Aber bislang hat das FBI weder irgendwelche Sichtungen gemeldet noch sie betreffende Hinweise erhalten. McLanahan verhält sich klug und hält die Dinger unter Verschluss.«
» Ich kann nicht glauben, dass er über derart schlagkräftige Waffensysteme und Panzeranzüge oder was auch immer verfügt und bislang keinen Gebrauch von ihnen gemacht hat.«
» Wie gesagt, er ist nicht dumm. Aber sobald er diese Dinger zum ersten Mal hervorholt, wird sich meine Einsatztruppe auf ihn stürzen.«
» Diese Roboter sind drei Meter groß und stark wie Panzer! Er hat sie benutzt, um den russischen Präsidenten in seinem Privatwohnsitz umzubringen, und anschließend, um sich gewaltsam Einlass nach Camp David zu verschaffen!«
» Es gibt dort draußen gerade mal ein paar von diesen Dingern, und soweit man mich informiert hat, lassen sie sich zusammenklappen und sind recht einfach zu verstecken«, sagte der Präsident. » Der Hauptgrund dürfte meiner Meinung nach jedoch sein, dass McLanahan ein paar mächtige Freunde hat, die ihm helfen.«
» Wen, zum Beispiel?«
» Das weiß ich nicht. Noch nicht«, sagte Gardner. » Jemanden von politischem Gewicht und einflussreich genug, um Investoren anzulocken, die hoch technisierte Geräte wie dieses Aufklärungsflugzeug kaufen, und ausgebufft genug, um im Umfeld von Capitol Hill und Pentagon an die Regierungsaufträge ranzukommen und dabei gleichzeitig die Gesetze für den Technologieexport zu umgehen.«
» Meiner Meinung nach solltest du seine Verträge annullieren und ihn in die Wüste schicken. Der Mann ist gefährlich.«
» Im Moment beschäftigt er uns nicht. Er macht einen Job im Irak, der es mir erlaubt, unsere Truppen schneller von dort abzuziehen. Außerdem möchte ich nicht eines Morgens aufwachen und einen von diesen Robotern vor meinem Bett stehen sehen«, sagte Gardner. » Vergiss diesen McLanahan.
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