Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Titel: Australien 03 - Tal der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
Vom Netzwerk:
Auktionator weitermachte, bot er an, in Fünfzigerschritten weiterzusteigern, bis bei $ 5000 endgültig der Hammer fiel. Das Publikum jubelte, und Chester bellte, als wollte er sich für den Applaus bedanken. Rosie sprang von dem Anhänger auf den Boden, und sofort kamen mehrere Leute angelaufen, um ihr auf den Rücken zu schlagen.
    »Gut gemacht«, meinte ein Mann.
    »Mit dem hast du eindeutig einen Rekord aufgestellt«, sagte ein anderer.
    Gleichzeitig aufgekratzt und betrübt kehrte Rosie ins Zelt zurück. Sie hatte gutes Geld mit ihren Hunden verdient… mindestens dreimal so viel, wie sie erwartet hatte. Aber trotz des Profits fühlte sie sich leer. Sie liebte diese Hunde und würde jeden einzelnen vermissen. Wenn sie weiterhin Hunde zum Verkauf züchten wollte, müsste sie abgebrühter werden, dachte sie bei sich.
    Die Käufer kamen nach und nach vorbei, um den Händlern ihre Tickets zu zeigen und ihre Hunde abzuholen, und allmählich begann sich das Zelt wieder mit Gebell, Geplauder und Gelächter zu füllen. Die Menschen kamen und gingen wieder mit ihren Hunden. Rosie gab dem Mann, der Sally ersteigert hatte, die Hand und sah zu ihrer Freude, wie sich dessen Frau sofort bückte und tätschelnd auf Sally einredete. Die kleine Frau mit ihren grauen Haaren glühte vor Freude, Sally und Rosie kennen zu lernen. Rosie entsann sich, dass sie bereits am Vormittag mit den beiden geredet und schon da gehofft hatte, die beiden mögen ihr einen Hund abkaufen.
    »Sie wird’s bestimmt gut haben«, versicherte ihr die Frau mit breitem Akzent. »Sie kriegt dreitausend Schafe zum Spielen, wenn sie heimkommt. Auf der Veranda hinterm Haus hab’ ich einen Zwinger aufgestellt. Wir werden uns mal melden und erzählen, wie sie sich macht.«
    Coil und Clyde waren von einem Vater und dessen Sohn gekauft worden, die in Gippsland eine Rinderfarm betrieben. Den beiden hatte gefallen, dass beide Hunde ähnlich arbeiteten, wobei der eine nachgiebiger wirkte und in größerem Abstand zur Herde blieb, während der andere umso energischer vorging.
    »Sie sind ein gutes Gespann«, versicherte Rosie. »Und ich bin froh, dass sie zusammenbleiben werden. Melden Sie sich, falls es Probleme gibt.«
    Es war schon fast dunkel, als sich Rosie wieder auf den Ballen setzte und Chester zu sich rief. Er legte den Kopf in ihren Schoß. Die Aufregung hatte ihn müde gemacht, und er schien sich nach Ruhe zu sehnen. Inzwischen war das Zelt fast leer, und die Lichter strahlten verlockend aus dem Vereinsheim des Fußballvereins, wo man bereits am Feiern war, doch Rosie musste noch auf den letzten Käufer warten. Traurig streichelte sie Chesters Kopf und kämpfte gegen die Tränen an. Als sich der Käufer näherte, hatte sich Rosie gerade über Chester gebeugt. Noch während sie mit ihm redete und ihm erklärte, dass ihm nichts Schlimmes passieren würde, merkte sie, dass jemand vor ihr stand. Erst fiel ihr Blick auf seine Stiefel, dann wanderten ihre Augen langsam aufwärts, und als sie bei den breiten Schultern angelangt war, fühlte sie sich fast erschlagen von der Größe und der Präsenz des Mannes, der vor ihr stand. Dann kamen ihre Augen auf dem Gesicht zu liegen, das von seinem Hut überschattet wurde.
    »Das hier ist doch die Versteigerungsnummer 73, oder?«, hörte sie die honigweiche Stimme fragen. Er streckte ihr die breite, sonnengebräunte Hand mit der Quittung entgegen.
    Rosie brannten die Tränen in den Augen.
    »Jim?«, fragte sie ungläubig.
    Sie stand auf und warf sich in seine Arme. Jim drückte sie kraftvoll und voller Leidenschaft an sich. Sie schmiegte sich an ihn und atmete seinen Duft ein. Er roch nach Pferden und Straßenstaub. Er roch nach Ferne. Er roch einfach gut. Fragend sah er sie an und versuchte, ihre Reaktion zu deuten. Im ersten Moment hätte sie ihn am liebsten geschlagen. Er hatte sie verlassen. Er war so lange weggeblieben. Er hatte kaum je angerufen. Sie hatte ihn für tot gehalten. Doch stattdessen stiegen ihre Füße wie von selbst auf den Strohballen, damit sie ihn küssen konnte. Damit sie sich am Geschmack seines warmen Mundes laben konnte. Seine Berührung wie einen Stromschlag in ihren Adern spüren konnte.
    »Rosie, es tut mir Leid. Es tut mir so Leid«, sagte er und streichelte ihren Rücken dabei. »Ich hätte dich nie verlassen dürfen. Ich war ein absoluter Volltrottel.«
    »Allerdings, du verdammte Ratte!« Rosie löste sich aus seinen Armen und sah ihm ins Gesicht. »Sag bloß, du hast endlich begriffen,

Weitere Kostenlose Bücher