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Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Titel: Australien 03 - Tal der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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mit dem Gedanken spielten, bei der Auktion auf ihre Tiere zu bieten. Bei diesen Gesprächen streichelte sie den jeweiligen Hund und schilderte den Käufern seine Stärken und Schwächen beim Treiben und im Temperament. Jedes Mal erkundigte sie sich, wozu die Hunde gebraucht wurden. Manche wollten einen Hund für ihre Rinderherden, andere für ihre Schafe; manche für die Arbeit auf Kangaroo Island, wieder andere für die weiten Ebenen der Riverina oder die Buschweiden Tasmaniens. Die Menschen waren aus ganz Australien gekommen. Als der Termin für die Auktion näher rückte, lagen Rosies Nerven wieder bloß.
    Ein Vertreter des Auktionators befahl den Verkäufern, ihre Hunde der Verkaufsnummer nach zu ordnen und sie am Auktionsplatz zu versammeln. Dort führten ein paar Stufen zu der behelfsmäßigen Bühne hinauf, auf der der breitschultrige Auktionator mit dröhnender Stimme in ein Mikrofon sprach. Rosie sah zu der Fußballzuschauertribüne hoch, die der Behelfsbühne gegenüberstand und auf der sich Unmengen von Schaulustigen drängten.
    Sally war als Siebte an der Reihe. Als sie auf die Bühne trat, legte die kleine Kelpiehündin die Ohren an und begrüßte das Meer an Gesichtern mit einem rauen »Wuff!« Die Leute lachten.
    »Da haben wir eine wirklich hübsche Lady, Ladys und Gents. Und ich weiß, dass Sie wissen, dass ich über die kleine Hündin hier auf der Bühne spreche, obwohl die Züchterin bei Gott nicht weniger ansprechend wirkt«, schäkerte der Auktionator.
    Rosie lachte und ging in die Hocke, um Sally zu tätscheln, während der Auktionator um die Gebote bat. Sie merkte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss, als die Gebote auf $ 2000 schossen und immer noch stiegen. Der Hammer fiel bei $ 2500, und die Menge applaudierte begeistert. Der beste Preis bis dahin. Aber Rosie wusste, dass noch mehr als siebzig Hunde folgen würden.
    Es war wie ein Rausch. Clyde ging für $ 3000 weg. Rosie stand schon nicht mehr ganz so aufgeregt oben neben Coil auf der Bühne und versuchte auszumachen, woher die Gebote kamen, aber sie konnte niemand Bestimmten erkennen. Der Auktionator ratterte die Preise in einem so atemberaubenden Tempo hinunter, dass sie sich alle Mühe geben musste, um den Endpreis mitzubekommen. Die Zuschauer applaudierten laut, als Coil schließlich für $ 3700 verkauft war. Die Gebote wurden immer heißer. Der Kelpie vor Coil war für $ 4000 weggegangen … der bisherige Rekord.
    Beim Wechseln der Hunde im Zelt merkte Rosie, wie eine Woge von Traurigkeit sie durchlief, als sie Coil wieder an die Kette schloss und Chester an die Leine nahm, um mit ihm auf die Bühne zu steigen. In wenigen Stunden würden all diese Hunde aus ihrem Leben verschwinden. Sie betete, dass sie ein gutes Heim finden würden. Zur Sicherheit gab sie auf jeden Hund eine zwölfmonatige Rücknahmegarantie, falls die neuen Besitzer nicht mit der Persönlichkeit des Tieres klarkamen.
    Zum letzten Mal stieg sie auf die Bühne und ließ Chester zu ihren Füßen Platz nehmen. Der Auktionator las die Beschreibung vor, die er in seinen Notizen stehen hatte.
    »Dieser blau-graue Rüde von sechzehn Monaten hat in seinen Adern Blut aus den Beloka-, Pandara-, Capree- und Moora-Abstammungslinien. Er arbeitet gut auf der Weide und sehr gut im Gehege, im Schuppen und bei der Verladung. Mit seiner ausgeprägten Persönlichkeit zeigt er in jeder Lage eine Zähigkeit, die sich im ganzen Gehege bemerkbar macht; ein kraftvoller Hund, der angstlos die Schafe anspringt und anschlägt. Er ist auch als Hütehund für Rinder einsetzbar und könnte unter einer erfahrenen Hand im reiferen Alter bei Trials eingesetzt werden. Ladies und Gents, Rosie Jones hat bei der Ausbildung dieses Hundes einen phantastischen Job geleistet. Wer gibt das erste Gebot auf Chester ab … wie viel ist geboten?«
    Rosie war fassungslos über die Reaktion. Die Gebote kletterten im Nu auf $ 2000 und stiegen in atemberaubendem Tempo weiter. Sie versuchte, die Bieter zu entdecken, aber sie konnte nur eine Dame in roter Jacke erkennen, die den Ellbogen ihres Partners drückte. Offenbar wollte sie den Hund um jeden Preis haben. Vielleicht sagte ihr die Färbung zu oder seine energische Reaktion bei der Vorführung. Warum auch immer, jedenfalls hatten es mehrere Bieter auf ihn abgesehen. Als die Gebote bei $ 4500 standen, holte der Auktionator kurz Luft. Soweit Rosie erkennen konnte, waren inzwischen nur noch drei Bieter übrig, von denen sich einer eben zurückgezogen hatte. Als der

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