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Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Titel: Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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Bergweiden vertrieben, nachdem ich gerade beschlossen habe, dorthin zurückzukehren?«
    »Meine Liebe«, sagte Evie, »Sie können nicht ändern, was die Menschen denken, tun, sagen oder wie sie sich geben. Ob es nun Städter sind, die neben Fabriken und Autobahnen wohnen und trotzdem darauf beharren, dass ein paar Kuhfürze die globale Erwärmung auslösen, oder ob es ein Ehemann ist, der die Schönheit in seiner Frau nicht mehr sieht, es kommt vor allem darauf an, was Sie aus der Situation machen. Nicht wie Sie darauf reagieren, sondern wie Sie damit umgehen. Sich Sorgen zu machen, ist reine Zeitverschwendung. Sie müssen Ihren eigenen Weg finden und sich nicht mehr um die anderen scheren. Wie werden Sie damit umgehen?«
    »Womit umgehen?«
    »Mit der Situation, in der Sie jetzt sind.«
    »Wenn wir die Weiderechte verlieren?« Emily überlegte. »Die Vereinigung organisiert gerade einen Protestmarsch in Melbourne, der in drei Wochen stattfinden soll.«
    »Und das ist die Antwort?«
    Emily zuckte mit den Achseln. »Wohl kaum. Aber wir müssen die Menschen wachrütteln.«
    »Manchmal gießen wir nur Öl ins Feuer, wenn wir protestieren oder uns gegen etwas stellen. Wir verfestigen eine negative Situation. Es ist immer besser, für etwas zu sein. Das schafft einen besseren Energiefluss. Es ist genauso sinnlos, sich mit den Politikern anzulegen, wie sich mit Ihrem Mann anzulegen. Das wird Ihnen nichts bringen.«
    Emily blieb verblüfft schweigend sitzen und starrte auf die Bäume. Evie hatte recht. Je vehementer sie die Wissenschaftler, Umweltschützer und Bürokraten angriffen, desto schneller schienen sie an Boden zu verlieren. Je mehr sie in Gedanken gegen Clancy wütete, desto schlimmer schien die Situation zu werden. Unvermittelt musste Emily an das Rattenmädchen im Krankenwagen denken und an ihren Tobsuchtsanfall, weil es dem kleinen Tier an den Kragen gehen sollte. Plötzlich erkannte sie zu ihrem Entsetzen, dass sie nicht anders war als das merkwürdige wütende Mädchen in seinem Kostüm – abgesehen davon, dass Ratgirl einen phantastischen Freund hatte. Beide protestierten gegen etwas und machten das Problem damit nur noch größer. Beide waren wütend auf ihre Männer, dabei brauchten sie das gar nicht zu sein.
    Stirnrunzelnd wandte sie sich wieder an Evie. »Sie meinen also, ich sollte für die Weiderechte sein? Sogar für Clancy? Wollen Sie das damit sagen?«
    »Zuerst einmal sollten Sie das Wort ›sollte‹ aus Ihrem Wortschatz verbannen. Dieses Wort ist reine Energieverschwendung und nichts als eine Schlinge, die wir uns selbst um den Hals legen!« Evie legte die Hand auf Emilys. »Sie können alles sein, was Sie wollen, meine Liebe, aber Sie erreichen viel mehr, wenn Sie für etwas sind, wenn Sie Antworten und Lösungen bieten und die Dinge in Fluss bringen, als wenn Sie Energie aufwenden, um andere Energien zu blockieren.«
    »Aha«, sagte Emily. »Aber wie soll ich das anstellen?«
    »Warten Sie ganz kurz.«
    Evie verschwand ins Haus. Rousie stand auf, räkelte sich und setzte sich wieder hin. Er legte den Kopf in Emilys Schoß, schubste dabei Jesus Christus beiseite und seufzte dann tief, als wollte er sagen: Hör ihr zu. Hör dieser komischen Alten zu. Hab Geduld.
    Evie kehrte mit einem Arm voller Bücher zurück.
    »Wer die Gedanken kontrollieren kann, die ihm im Kopf herumgehen, bewirkt am meisten und heilt sich und die Menschen in seiner Nähe am schnellsten. Ich habe Ihnen ein bisschen was zu lesen mitgebracht.«
    Sie lud die Bücher in Emilys Schoß ab. Es waren Titel über umweltgerechte Landwirtschaft, über Wunscherfüllung und wie ein Fremdkörper eine Regierungspublikation mit einem spröden, langen Titel.
    »Was ist das?«
    »Eine Studie darüber, wie die tasmanische Nationalparkverwaltung die Rinderhaltung und die Erfahrung der Cattlemen einsetzt, um dort in regelmäßigen Abständen bestimmte Bereiche beweiden zu lassen. Sie ist besonders interessant, weil sie zeigt, wie Menschen zusammen und nicht gegeneinander arbeiten, um das Land zu bewirtschaften.« Evie klopfte auf den Umschlag. »Es zeigt, dass die Rinder in gewissem Maß in dieses Bergland gehören und dass es sich lohnt, auf die Menschen zu hören, die dort leben.«
    »Aber ich dachte, Sie wären gegen die Cattlemen?«
    »Ich bin gegen gar nichts, meine Liebe.«
    Evie strich Emily über den Kopf, und die Energie aus ihrer Hand schickte einen warmen Strom durch Emilys Kopfhaut und ihren ganzen Körper.
    »Ich glaube einfach

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