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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
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Lösung. Vor allem ist vorab heraus zu finden, wo sie überhaupt ihr Quartier eingerichtet haben. Bis jetzt wissen wir ja noch nicht einmal das. Erst, wenn wir davon Kenntnis haben, können wir weiter planen.“
    Alle waren einverstanden, und so ging man an diesem Nachmittag des 25. März auseinander, um noch etwas von dem verlorenen Schlaf nachzuholen. Anette Moda und Gertraud Taler erklärten sich bereit, die erste Wache zu übernehmen, da sie die Männer, die ziemlich ermüdet waren, auf diese Weise unterstützen wollten, und diese nahmen die Hilfe auch dankbar und ohne Widerspruch an.
     
    Am Vormittag des 29. März hatten Rudi und Bernd die Wache von neun bis elf Uhr übernommen. Sie kletterten die beiden Bäume hoch, die links und rechts des Weges nach Tutzing standen und von denen sie diesen Weg weit nach vorne überblicken konnten. Schon nach einer halben Stunde merkte Rudi, wie sehr er Kurt bestätigen konnte, der voraus gesagt hatte, dass einem bei dieser Art zu sitzen auf Dauer der Hintern einschläft. Er rutschte verzweifelt auf seinem Ast hin und her, um sich dadurch in eine andere Sitzposition zu bringen, aber es half nichts. Hilfesuchend blickte er zu Bernd hinüber, der auf dem anderen Baum Platz genommen hatte und angestrengt nach vorne starrte. Offensichtlich machte ihm das überhaupt nicht aus, was Rudi am meisten ärgerte. Der hat doch einen noch dünneren Hintern als ich, überlegte er. Warum spürt er dann nichts? Schließlich hielt er es nicht mehr länger aus und rief hinüber:
     
    “Sag mal hast Du irgendein Geheimnis, dass Du so ruhig auf diesem verdammten Ast sitzen kannst? Mir brennt schon der Hintern. Das nächste Mal nehme ich mir ein Kissen mit. Das kann man ja nicht aushalten.“
     
    “Brauchst Du auch nicht mehr“, schrie Bernd zurück und deutete mit der Hand aufgeregt nach vorne. “Sie kommen. Los runter vom Baum und schnellstens auf die Insel zurück!“
     
    In der Tat sah jetzt auch Rudi in noch beruhigender Entfernung eine Gruppe Radfahrer herankommen. Beim Runtersteigen nahm er wahr, dass es sich ungefähr um 30 Leute handeln musste. Mehr konnte er nicht mehr erspähen, da die Gruppe, nachdem er nahezu den Boden erreicht hatte, aus seinem Blickfeld verschwand. Sie rannten zu der Stelle, an der sie das Beiboot ans Ufer gezogen hatten und ruderten los. Schon von weitem machten sie die anderen auf der Insel mit lauten Rufen auf sich aufmerksam, wodurch allen augenblicklich klar war, dass ganz offensichtlich der entscheidende Moment gekommen sei. Sofort erschienen alle am Inselufer, um die Bestätigung für ihre Annahme zu erhalten.
     
    “Sie kommen“, rief Bernd den anderen zu und ließ sich von ihnen aus dem Beiboot helfen.
     
    “Wie viele sind es“, wollte Henry wissen.
     
    Er war die Ruhe selbst, was ihn persönlich mehr verblüffte als seine Freunde. Immer, wenn er extrem angespannt war, schien er nach außen besonders ausgeglichen und überlegt. Das wirkte vor allem auch auf die anderen, da seine vermeintliche Ruhe unwillkürlich auf jeden ausstrahlte und dadurch alles sehr geregelt und organisiert ablief.
     
    “Ich schätze, es handelt sich um etwa 30 Leute, die dieser Sahm gegen uns aufbieten will“, antwortete ihm Rudi, der sich immer noch sein Hinterteil rieb.
     
    “Na, in Ordnung. Dann wollen wir mal sehen, was auf uns zukommt. Munition und Gewehre haben wir bereits hinter unsere Palisade gebracht. Aber das Wichtigste kommt noch. Die erste Überraschung bringen unsere Pfeile und die Bolzen aus der Armbrust. Kurt holt sie gerade.“
     
    “Die erste Überraschung bringen unsere Gruben“, widersprach Jochen.
     
    “Stimmt.“ Henry schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. “Die habe ich völlig vergessen.“ Wollen hoffen, dass es nicht für uns eine Überraschung wird.“
     
    Kaum hatte Henry seine Worte ausgesprochen, als sie vom Ufer erst erschrockenes, dann fluchendes Brüllen hörten. Was für Flüche aus gesprochen wurden, konnten sie nicht hören, aber dass es Flüche und Schreie waren, war dem Tonfall deutlich zu entnehmen.
     
    “Sie sind in unsere Gruben gestürzt“, freute sich Hans Brink. “Sie sind allen Ernstes in unsere Gruben gestürzt.“
     
    “Haltet jetzt alles bereit“, forderte Henry die anderen auf. “In wenigen Minuten wird der Tanz losgehen.“
     
    Die Männer nahmen Stellung hinter ihrer Palisade ein, wobei Henry und Heinz die oberen Plätze freigehalten wurden, da sie mit Pfeilen und Bolzen den Angriff eröffnen

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