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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
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bedeckt war. Alle 30 Mann waren tot.
     
    “Es war wirklich die einzige Möglichkeit, unser Leben zu retten. Ich verabscheue, was ich getan habe, aber ich würde es jederzeit wieder tun.“
     
    Jochen lehnte sein Gewehr gegen die Palisade, deren Schutz sie gar nicht gebraucht hatten und sah Hans mit traurigen Augen an.
     
    “Ich werde noch mit nach Wolfratshausen ziehen, weil ich keine andere Wahl sehe und ich mithelfen will, aber ich schwöre Euch, wenn ich das überlebe, werde ich nie wieder in meinem Leben ein Gewehr auf einen Menschen richten. Und jetzt sollten wir ans Ufer rudern und versuchen, das Feuer zu löschen.“
     
    Die Flammen hatten mittlerweile die unteren Äste der Bäume angesengt und drohten, sie in den nächsten Minuten in Brand zu stecken, wenn man nicht schnellstens etwas dagegen unternahm. Die Männer eilten los, um die Beiboote, die immer noch auf der anderen Inselseite lagen, herbeizuholen, während die Frauen Eimer besorgten. Wenig später ruderten die Männer aufs Festland. Sie schöpften mit den Eimern Seewasser und gossen es auf die lodernden Körper, um so die Flammen zu ersticken, was ihnen auch nach kurzer Zeit gelang. Anschließend spritzten sie die schwelenden Äste der Bäume ab, die sich mit einem dampfenden Zischen für die wohltuende Abkühlung bedankten. Dann erst fanden sie Zeit, sich im die verkohlten Leichen zu kümmern. Sie waren durch die Flammen bis zur Unkenntlichkeit verbrannt und sahen fürchterlich aus.
     
    “Wir müssen sie trotz allem beerdigen“, mahnte Heinz.
     
    “Ja“, stimmte ihm Henry zu, “aber nicht jetzt und nicht heute. Wir müssen schnellstens nach Wolfratshausen aufbrechen. Dieser Sahm wird seine Männer spätestens morgen zurückerwarten, und wenn sie nicht kommen, wird er nicht lange warten und zu uns hierher aufbrechen. Das heißt, wenn wir eine Chance haben wollen, ihn zu erledigen, dann nur so lange, solange er keinen Verdacht schöpft. Heute schöpft er noch keinen Verdacht. Also müssen wir heute zuschlagen, und zwar heute Nacht. Er erwartet uns ohnehin nicht und nachts rechnet er nie mit uns, zumal er uns ja tot oder gefangen wähnt.“
     
    “Diesem Argument kann man nichts entgegensetzen“, gab Heinz zu. “Doch wenigstens vom Ufer sollten wir die verkohlten Leichen weg- schaffen. Ich möchte unseren Frauen und vor allem unseren Kindern den Anblick ersparen. Vielleicht bringen wir sie einfach in den Wald, an die Stelle, wo wir sie später ohnehin vergraben werden."
     
    Alle nahmen den Vorschlag von Heinz an und begannen, die verkohlten Überreste der Truppe Sahms in die Nähe der Stelle zu schaffen, wo sie schon die vier anderen Verbrecher beerdigt hatten. Der wirklich schlimmste Anblick bot sich aber bei den Gruben. In der ersten Grube lagen fünf Männer samt ihren Fahrrädern. Alle waren mehrfach von den zugespitzten Pfählen durchspießt worden, teilweise so schlimm, dass an den oberen Enden der Pfähle die Gedärme hingen. Der Erdboden war von Blut durchtränkt, und an manchen Stellen hatten sich sogar kleine Blutlachen gebildet. In die zweite Grube war nochmals ein Mann eingebrochen und genauso umgekommen wie die anderen.
     
    “Am besten, wir lassen sie liegen, wo sie sind und schütten die Löcher einfach zu“, schlug Bernd Take vor. “Ich möchte die nämlich nicht da rausholen.“
     
    Henry trat an den Rand der ersten Grube und sah hinunter.
     
    “Ich glaube, das wäre auch gar nicht so einfach. Ich bin ebenfalls der Meinung, wir lassen sie dort, wo sie sind. Nur in diesem Fall müssen wir die Gruben sofort zuschaufeln. Die können wir nicht offen stehen lassen, bis wir zurückkommen, das ist einfach zu gefährlich. Wenn wir uns beeilen, haben wir das in einer Stunde erledigt. Zuschaufeln geht schneller als ausheben.“
     
    Alle stimmten dem Vorschlag zu, und Jochen und Kurt fuhren zur Insel hinüber, um die Schaufeln zu holen. Nachdem die Gruben zugeschüttet und die Erde festgestampft war, wurde vereinbart, den Frauen und Kindern niemals zu erzählen, dass sie die Leichen einfach dort liegen gelassen hatten.
     
    “Schließlich ist das der Weg, den wir fast jeden Tag gehen, wenn wir die Toiletten benutzen,“ erinnerte Rudi. “Und ich weiß nicht, ob sich unsere Frauen besonders wohl fühlen würden, wenn sie wüssten, dass sie dabei jedes Mal über Leichen gehen. Also ist es besser, wir sagen nichts und behalten es für uns.“
     
    Und genauso wurde es schließlich auch gehandhabt, und kein Mensch erfuhr

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