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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
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wenn er dadurch die ganze Menschheit ausrottet. Er gibt uns das fünfte Gebot und befiehlt uns, dass wir nicht töten sollen. Dabei begeht er selbst einen Massenmord nie dagewesenen Ausmaßes. Wie soll man da noch an einen Gott glauben?
     
    Auch die anderen hingen plötzlich ihren Gedanken nach und schwiegen. Sie brachen stumm die Besichtigung ihrer Verteidigungspalisade ab und gingen zu den Häusern zurück. Die Frauen waren weitgehend mit dem Zusammenpacken der Notausrüstung fertig, so dass die Männer diese Gegenstände bereits auf den Segelbooten, die immer noch östlich der Insel vor Anker lagen, verstauen konnten. Eine Arbeit, die den ganzen Vormittag in Anspruch nahm und keinem besonderen Spaß bereitete. Anschließend zogen sie die Beiboote auf der nach Osten gerichteten Uferseite auf die Insel, wodurch sie für den Notfall gleich zur Abfahrt in Richtung der Segel boote bereitlagen. Lediglich eines der Beiboote banden sie wieder an den Steg, um dadurch noch eine Verbindungsmöglichkeit zum Festland offen zu halten.
     
    Nach dem Mittagessen besprachen sie alle gemeinsam die weiteren Schritte. Sie beschlossen, ab sofort zwei Wachen aufzustellen, die auf den Bäumen sitzend den Weg aus Tutzing ständig beobachten sollten. Die Bäume wählten sie deshalb, da sie dadurch einen guten Überblick erhielten und zugleich nicht gezwungen waren, sich weit von der Insel zu entfernen. Alle zwei Stunden wollten sie die Wachen ablösen, weil vor allem Kurt der Meinung war, dass man nach zwei Stunden auf einem Ast sowieso schon den Hintern kaum mehr spüren kann. Und wie sich wenig später herausstellte, hatte er damit genau richtig vermutet. Dann brachte Henry das Gespräch auf ein sehr heikles Thema.
     
    “ Wir haben uns alle möglichen Gedanken darüber gemacht, was passiert, wenn wir fliehen müssen, und wir haben auch Vorbereitungen dafür getroffen. Wir haben aber überhaupt nicht bedacht, was geschieht, wenn wir sie tatsächlich besiegen. Was machen wir, wenn nicht alle tot und einige lediglich verletzt sind?“
     
    Henrys letzte Worte standen wie ein großes Fragezeichen im Raum.
     
    “Wenn Ihr meine Meinung hören wollt“, ergriff Hans das Wort, “wir können es uns nicht leisten, einen von ihnen am Leben zu lassen. So lange einer von ihnen existiert, haben wir niemals Ruhe und müssen uns immer bedroht fühlen. Das kann ich schon alleine meinen Kindern nicht zumuten und offen gestanden, kann ich selbst auch nicht mit einer ständigen Bedrohung leben.“
     
    Henry sagte nichts und auch die anderen schwiegen.
     
    “Sind alle hier dieser Meinung?“, fragte er schließlich.
     
    Anette rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her, um schließlich ihre Meinung abzugeben.
     
    “Ich glaube wir verabscheuen es alle, einen anderen Menschen töten zu müssen. Ich glaube aber auch, dass Hans Recht hat. Wir werden niemals Ruhe bekommen, wenn wir, falls tatsächlich einige nur verletzt sein sollten, diese dann am Leben lassen. Und ein Gefängnis haben wir nicht und selbst, wenn wir eines hätten, wir könnten dies niemals bewachen.“
     
    Was Henry nicht für möglich gehalten hatte, traf dann doch erstaunlich rasch ein. Alle stimmten ausnahmslos Hans und Anette zu.
     
    “Seid Ihr Euch auch im Klaren darüber, was das bedeutet? Das bedeutet nämlich, dass wir sogar die Flüchtigen, falls es solche geben sollte, verfolgen und umbringen müssen.“
     
    Rudi Wollner stand auf, ging ein paar Schritte zum Fenster und wandte sich dann wieder zu den anderen.
     
    “Das bedeutet noch weitaus mehr. Bestimmt wird dieser Sahm nicht alle Männer hierher schicken. Also müssten wir, falls es uns gelingen sollte, seine Truppe zu überwinden, anschließend nach Wolfratshausen ziehen, um auch den Rest seiner Mannschaft zu überwältigen. Erst dann werden wir endgültig Ruhe haben. Vorher nicht.“
     
    Heinz nickte zustimmend mit dem Kopf.
     
    “Es stimmt, was Rudi sagt, und ich bin bereit dafür. Wenn wir siegen, machen wir uns auf dem Weg nach Wolfratshausen. Ich denke, das ist ohnehin unabdingbar, denn wir sollten zumindest wissen, wie viele von diesen Verbrechern noch in Wolfratshausen leben. Was dann weiter geschieht, muss der Augenblick ergeben. Vielleicht stehen wir plötzlich einer so großen Überzahl gegenüber, dass wir nichts gegen sie unternehmen können. Wie wir dann weiter verfahren, weiß ich auch noch nicht. Erst müssen wir mal beobachten. Vielleicht ergibt sich mit besserer Erkenntnis von selbst eine

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