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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
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das ein beginnender Aufstand der Japaner gegen die Europäer?
     
    Henry kratzte sich am Kopf. Mit Sicherheit alles nur ein Zufall. Aber zugegebenermaßen ein sehr merkwürdiger Zufall. Nach der Wahr-scheinlichkeitsrechnung war ein solcher Zufall vermutlich ganz auszu- schließen. Hatte irgendetwas die Intelligenz, sofern man hier überhaupt von Intelligenz reden konnte, elektrischer Uhren gestört? Und zwar exakt um 3 Uhr 30? Wenn das der Fall war, musste die alte Wohnzimmeruhr noch funktionieren. Sie war ein Relikt aus der elterlichen Wohnung und wurde noch mit dem Schlüssel aufgezogen. Eine Arbeit, die Henry stets gerne übernahm, weil es ihn an seine Kindheit erinnerte, als sein Vater jeden Sonntag nach dem Frühstück den Schlüssel nahm und ihn feierlich so lange ihm Kreis drehte, bis die Federn des Uhrwerks wieder gespannt waren und eine Woche ohne Unterbrechung ihren Dienst taten.
     
    Eigentlich hatte er gar keine Lust, jetzt ins Wohnzimmer hinunterzugehen, um sich davon zu überzeugen, dass das alte Monstrum aller japanischer Technologie zum Trotz fehlerlos weitergelaufen war. Er war sich sicher, dass sie nach wie vor die richtige Uhrzeit anzeigte. Aber Henry war zu neugierig, um sich nicht selbst davon zu überzeugen. Er holte seine Hausschuhe und ging leise die Treppe hinunter. Die Kinder schliefen genauso fest wie seine Frau und merkten nichts. Nur der Hund blickte ihn verschlafen an, hob kurz den Kopf, um dann wieder von eingegrabenen Knochen weiterzuträumen.
     
    Henry öffnete leise die Wohnzimmertüre. Im Wohnzimmer war es bereits hell, weil er hier nie die Läden nur im Winter schloss, und so konnte er sofort den Blick auf das Ziffernblatt richten, ohne vorher das Licht einschalten zu müssen. Er hatte es ja geahnt, aber irgendwie war ihm ein wenig unheimlich zumute. Sie zeigte tatsächlich eine andere Uhrzeit und er zweifelte keine Sekunde daran, dass es die richtige Uhrzeit war. Die Zeiger standen auf 5 Uhr und 10 Minuten. Es war nun offensichtlich, dass irgendetwas die Funktion der Elektronik sowohl von seinem Wecker als auch von seiner Armbanduhr beeinträchtigt haben musste. Warum eigentlich nur seine Uhren? Etwa auch die Uhren aller anderen? Vielleicht überhaupt die ganze Elektrik? Wenn die Elektrik gestört war, konnte auch das Licht nicht mehr funktionieren. Henry ging zum Schalter, zögerte einen Augenblick und drückte ihn dann schließlich doch. Sofort gingen alle Lampen an, so wie sie es immer taten, wenn nicht zufällig einmal eine kaputt war. Henry atmete erleichtert auf. Vielleicht war eben doch alles ein Zufall.
    5 Uhr und 10 Minuten. Viel zu früh, um aufzustehen, wenn er nicht schon auf gewesen wäre. Er ging wieder nach oben und beschloss, sich noch einmal ins Bett zu legen. Der Hund würdigte ihn diesmal keines Blickes. Er brachte für den frühmorgentlichen Treppenwanderer überhaupt kein Verständnis auf.
     
    Henry legte sich ins Bett, hörte den Vögeln zu und schlief wieder ein. Als die Zeit gekommen war, zu der er täglich aufstand, das war um 6 Uhr 30, wachte er automatisch auf. Sein erster Gedanke war, er hätte alles nur geträumt hätte. Ein Blick auf den Wecker belehrte ihn jedoch, dass sich nichts geändert hatte. Also doch kein Traum. Die Anzeige stand immer noch auf 3 Uhr 30. Henry drehte sich zu seiner Frau um, die immer noch fest schlief und ohne ihn oder den Wecker niemals von alleine aufgewacht wäre.
     
    “Anita, steh auf! Der Wecker ist stehen geblieben.“
     
    Anita drehte sich, ohne die Augen zu öffnen, zweimal um ihre eigene Achse, um dann die Bettdecke nur noch etwas höher zu ziehen und so zu demonstrieren, dass sie keinesfalls gewillt sei, die Wärme des nächt- lichen Schlafgemaches zu verlassen. Henry startete den zweiten Versuch.
     
    “Anita komm, es hilft nichts! Die Kinder müssen zur Schule!“
     
    “Ja, ja, ich komme ja schon. Warum ist denn der Wecker stehen geblieben? Hatten wir heute Nacht einen Stromausfall?“
     
    Eine Frage, die er auch nicht beantworten konnte. Und der Gedanke, dass seine Armbanduhr bei diesem Zeitkomplott mitgemacht hatte, löste bei ihm ein mulmiges Gefühl aus.
     
    “Ich glaube nicht, dass wir Stromausfall hatten. Ich vermute, der Wecker ist einfach kaputtgegangen.“
     
    “Na ja, war ja auch schon lange nichts mehr kaputt.“
     
    Henry fand diesen Kommentar völlig überflüssig, weil in ihm ein unterschwelliger Vorwurf mitschwang. So als sei es seine Schuld, dass das Ding nicht mehr funktionierte. Er

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