Ausziehen!
jetzt zur Gewohnheit, dass der Kerl hier übernachtet?«
Ich starrte ihn finster an und verstand kein Wort.
»Der Garagentor-Mann«, fügte er hinzu und nickte mit dem Kopf zur Straße hin.
Und dann fiel mir der Käfer ins Auge, der immer noch auf der anderen Straßenseite halb auf dem Gehweg parkte. Jetzt war es so weit: Ich saß mitten in der ersten Zwickmühle an diesem Morgen. Sollte er jetzt glauben, dass ich so verzweifelt war, dass selbst der PC-Gott nicht über Nacht bleiben wollte, oder sollte ich ihm erzählen, dass ich so verzweifelt war, dass selbst der PC-GOTT über Nacht bleiben durfte?
»Ich müsste das nochmals überprüfen«, gab ich zurück, »aber ich glaube nicht, dass Sie mein Privatleben irgendetwas angeht.«
»Da lag ein toter Mann in Ihrer Praxis«, widersprach er. »Mich geht jetzt alles etwas an. Ich habe ein paar Fragen an ihn.«
»An wen?«
Wieder warf er mir diesen seltsamen Blick zu. »Liegen denn da heute Morgen mehrere Männer in Ihrem Bett, Ms. McMullen?«
In meinem Kopf wirbelte alles durcheinander. Ich kann Sport treiben oder denken. Beides zusammen geht einfach nicht. »Solberg?«, fragte ich und wurde langsam wieder klar. »Was wollen Sie ihn denn fragen?«
»Sind Sie beide so dicke miteinander, dass Sie jetzt schon für ihn die Fragen abblocken wollen?«
Schweiß lief mir in die Augen. »Fragen Sie ihn doch, was Sie wollen, Ribald!«
Er nickte höhnisch mit dem Kopf, als wollte er sich für meine Erlaubnis bedanken, und sagte: »Ich war schon an der Tür, aber die ist verschlossen.«
»Sie haben versucht, sich ohne mein Wissen Zutritt zu meinem Haus zu verschaffen?«
Er zuckte mit den Schultern. »Ich wusste, dass Sie als gesetzestreue Bürgerin bemüht sind, die Ermittlungen auf jede nur mögliche Art und Weise zu unterstützen.«
Schon möglich, dachte ich, und mir fiel auf, dass er heute eine dunkelblaue Stoffhose trug, die tief auf seinen schlanken, festen Hüften saß. Verdammt.
»Haben Sie einen Schlüssel, oder muss Casanova Sie reinlassen?«
Ich hatte immer noch keine Ahnung, was ich ihm sagen sollte. Rivera sah mich seltsam an.
»Ich habe geklingelt«, erklärte er. »Aber es hat niemand aufgemacht. Sie haben ihn nicht etwa auch umgebracht, oder?«
Langsam lief in meinem Kopf wieder alles in geordneten Bahnen. Besser spät als nie. »Die Leute in der Nachbarschaft müssen Sie für einen echten Unruhestifter halten.«
Da war es wieder, dieses halbe Lächeln, das über sein Gesicht huschte. »Auf eine beunruhigende Art und Weise, ja.«
»Mmh.«
»Lassen Sie mich jetzt rein?«
»Mmh.«
»Ich hab Angst, von der … Anziehungskraft Ihres Liebhabers eingeschüchtert zu werden.«
Ich biss die Zähne aufeinander. »Solberg ist nicht mein Liebhaber.«
»Sie sind also tatsächlich nur darauf aus, die eine oder andere Nummer zu schieben?«
In diesem Moment merkte ich, dass er seinen Spaß gehabt hatte und es langsam reichte. »Ich habe doch noch eine Neuigkeit für Sie«, sagte ich.
»Ja?« Er kniff die Augen zusammen.
»Ja. Sie sind ein echtes Arschloch.«
Seine Augen glänzten. »Wecken Sie bitte unseren Don Juan«, befahl er. »Ich brauche nur eine Minute.«
Jetzt hatte er mich. Ich atmete tief ein. »Er ist nicht hier.«
Habe ich da einen überraschten Ausdruck über sein Gesicht huschen gesehen? Ich kann mich aber auch geirrt haben.
»Abgehängt?«, fragte er. »Beim Laufen?«
»Er …« Ich erinnerte mich an Solbergs Lügen vom Vorabend, und da diese auch meinen ziemlich blanken Hintern zu retten schienen, versuchte ich, sie zu unterstützen. »Er ist mit dem Taxi nach Hause gefahren. Den Käfer hat er mir hier gelassen, weil mein Wagen in der Werkstatt ist.«
»Scheint ja eine wahre Epidemie zu sein«, erwiderte Rivera.
»Seiner kommt heute dran.«
»Aha!« In Riveras Augen funkelte es. Das gefiel mir gar nicht.
»Was soll das heißen?«
»Nichts. Einfach nur aha.«
»Solberg und ich sind wirklich nicht mehr als Freunde. Eigentlich sind wir nicht mal das.«
»Geschäftspartner haben Sie gesagt, glaube ich.«
»Ganz genau«, stimmte ich ihm zu und bückte mich, um das Wasser abzustellen, da mir die riesige Wasserpfütze in meinem Vorgarten einfiel.
Als ich mich wieder aufrichtete und umdrehte, entging mir nicht, dass Rivera mich von unten bis oben musterte. Seine Augen glühten. Ich schwöre es. Mein Magen vollführte einen komischen, doppelten Looping, aber das war hundertprozentig nur der Hunger.
»Gehen Sie jeden Morgen joggen?«,
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