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Ausziehen!

Ausziehen!

Titel: Ausziehen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Greimann
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fragte er mich. Seine Stimme klang tief und unergründlich.
    Mein Herz raste noch einen Tick schneller, was es normalerweise bei einfachem Hunger nicht tat. Dennoch konnte ich mich unmöglich zu diesem Mann hingezogen fühlen. Ich bin schließlich eine Psychologin! Und er war ein Affe. Aber ich bin schon immer der Meinung gewesen, dass Affen die Tiere mit dem größten Sex-Appeal waren. Ich befeuchtete meine Lippen und musste mich daran erinnern, das Atmen nicht zu vergessen. »Meistens«, log ich, und ich kam nicht umhin, die Wölbung gleich rechts neben seinem Hosenstall zu bemerken.
    Ein Muskel in seinem Unterkiefer zuckte. Er ballte die Fäuste, musterte meine Brust und kam einen Schritt näher. »Haben Sie was zum Schutz da?«, fragte er.
    Just in diesem Augenblick gingen meine Hormone ab wie eine Rakete. Das war vollkommen bescheuert. Idiotisch. Aber seit einer halben Ewigkeit hatte mich kein Mann mehr so angesehen, und wenn ich nicht vorhatte, dass sich meine Jungfräulichkeit wieder herstellte, dann sollte ich besser ganz schnell etwas dagegen unternehmen. Vielleicht hätte ich mich darüber freuen sollen, dass er sich so um die Verhütung kümmerte, aber in jenem Moment konnte ich an nichts anderes denken als an das Prickeln in meiner Unterhose.
    »Ja.« Zu einer ausführlicheren Antwort war ich nicht in der Lage.
    Sein Blick, der heißer war, als die Polizei erlaubte, tastete sich an mir entlang. »Wo haben Sie es?«
    »Schublade, Frisierkommode«, bekam ich gerade noch so heraus.
    Es funkte zwischen uns, dass es nur so knisterte.
    Sein Blick verfinsterte sich. »Sie gehen alleine joggen und lassen Ihr Pfefferspray in Ihrem Schlafzimmer liegen?«
    »Pfefferspray?«, krächzte ich heiser. Mein Verstand platschte auf den harten Boden der Tatsachen zurück. Pfefferspray! Muttergottes!
    Er starrte mich an, als hätte ich nicht mehr alle Perlen auf der Schnur. »Sie haben keine Waffe hier, oder?«
    O du heilige Muttergottes!
    »Die meisten Unfälle mit Schusswaffen verschulden die Besitzer selbst.«
    »Ich …« Ich dachte, ich würde gleich umkippen. Mir war schlecht. »Nein. Keine Waffe.«
    Er rückte mir noch einen Schritt weiter auf die Pelle. Mein Gesicht glühte. Verdammt, selbst meine Knie wurden rot.
    »Wissen Sie, dass Sie sich strafbar machen, wenn Sie einen Staatsbeamten anlügen?«, fragte er mich.
    »Ich besitze keine Waffe. Ich schwöre es!« Wenn er jetzt einen Durchsuchungsbefehl vorweisen und die abgelaufenen Kondome zwischen meiner Unterwäsche finden würde, müsste ich mich umbringen - mit den Gummis, da ich keine Waffe besaß.
    Er sah mich sonderbar an. »Aber ein Pfefferspray besitzen Sie, oder?«
    O Gott, Hilfe! »Natürlich.«
    »Wie alt ist das? Manchmal läuft das Treibgas nämlich ab. Dann sind zwar die Chemikalien noch brauchbar, aber das nützt einem auch nichts mehr, wenn das Ding nicht sprayt.«
    »Tut mir leid«, sagte ich und wünschte mir inständig, einfach nur tot zu sein. »Sie müssen mich jetzt entschuldigen. Ich habe um zehn Uhr einen Termin.« Wie ferngesteuert drehte ich mich um und hoffte, die Erde würde sich mit einem Male auftun und mich verschlingen. Was aber eher unwahrscheinlich war, selbst in einer Stadt wie L.A.
    »Ich habe aber noch ein paar Fragen an Sie.«
    »Ich hab’s erst vor ein paar Monaten gekauft«, plapperte ich, kramte den Schlüssel aus meinem Laufschuh und steckte ihn ins Schloss. »Hab dem Postboten erst letzte Woche noch eine ordentliche Ladung verpasst«, fügte ich hinzu und flüchtete wie besessen in mein Haus.

9
    Im ganzen Universum gibt es nichts, was Mädels schneller verblöden lässt als Alkohol und Kerle.
    Lily Schultz, nachdem sie zum fünften Mal innerhalb von fünf Monaten für die Entlassung ihres Ehemannes aus dem Gefängnis die Kaution bezahlt hatte
     
     
    M r. Angler.« Ich reichte ihm ziemlich erwachsen die Hand. Vincent Angler erwiderte meinen Gruß nicht. Stattdessen starrte er mich an und legte dann den Kopf leicht in den Nacken, so dass ich seine dunklen Augen nicht mehr sehen konnte. Er war groß, schwarz und behäbig wie ein Güterzug. Außerdem war er Lineman bei den Los Angeles Lions. Solberg hatte, wie versprochen, eine Liste mit den Telefonnummern der gesamten Mannschaft aufgetrieben und sie mir dann gegeben. Getreu dem Sprichwort: »Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen«, hatte ich mich sofort an den Hörer geklemmt.
    Die ersten beiden Spieler waren zwar höflich, aber wenig hilfsbereit

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