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Autofab

Autofab

Titel: Autofab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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sah auf seine
Armbanduhr; es war halb neun. Früher hatte die Fabrik um diese
Zeit mit ihrem
    üblichen
Tagewerk begonnen. Kolonnen von Lastwagen und verschiedenartigen
mobilen Einheiten waren mit Vorräten beladen an die
Oberfläche gekommen, um ihre Expeditionen in die menschliche
Siedlung zu unternehmen.
    Ein Stück weiter rechts von ihnen bewegte sich etwas. Rasch wandte er ihm seine Aufmerksamkeit zu.
    Eine
einsame verbeulte Erzsammellore kroch schwerfällig auf die Fabrik
zu. Eine letzte mobile Einheit, die versuchte, ihren Auftrag zu
erfüllen. Die Lore war praktisch leer; ein paar magere
Metallbrocken lagen auf ihrer Ladefläche verstreut. Ein
Plünderer … die Metallteile
hatte er aus den zerstörten Anlagen herausgerissen, auf die er
unterwegs gestoßen war. Schwächlich, wie ein blindes
Metallinsekt, näherte sich die Lore der Fabrik. Sie kam nur
unglaublich ruckartig vorwärts. Von Zeit zu Zeit blieb sie stehen,
bockte und bebte und wich ohne Ziel vom Weg ab.
    »Mit
der Steuerung stimmt was nicht«, sagte Judith mit einem Anflug
von Entsetzen in der Stimme. »Die Fabrik hat Schwierigkeiten, sie
zurückzulenken.«
    Ja,
das hatte er schon einmal gesehen. Der Hochfrequenzsender der Fabrik
bei New York hatte einen Totalausfall gehabt. Ihre mobilen Einheiten
waren wie verrückt im Kreis getaumelt und gerast, gegen Felsen und
Bäume gekracht, in Wasserrinnen geschlittert, hatten sich
überschlagen, sich schließlich entwirrt und waren
widerwillig erstorben.
    Die
Erzlore erreichte den Rand der verwüsteten Ebene und hielt kurz
an. Über ihr am Himmel kreiste immer noch der schwarze Punkt. Eine
Zeitlang blieb die Lore starr.
    »Die
Fabrik versucht, sich zu entscheiden«, meinte Perine. »Sie
braucht den Rohstoff, aber sie hat Angst vor dem Falken da oben.«
    Die
Fabrik ging mit sich zu Rate, und nichts rührte sich. Dann kroch
die Erzlore schwankend weiter. Sie ließ das Gewirr von
Weinstöcken hinter sich und fuhr hinaus in die verbrannte, weite
Ebene. Mühsam, mit unendlicher Vorsicht, hielt sie auf den Klotz
aus dunklem Beton und Metall am Fuß der Berge zu.
    Der Falke kreiste jetzt nicht mehr.
    »Runter
mit euch!« sagte O’Neill scharf. »Die haben die
Dinger mit den neuen Bomben ausgerüstet.«
    Seine
Frau und Perine kauerten sich neben ihm zu Boden, und die drei
spähten vorsichtig in die Ebene, zu dem Metallinsekt, das
schwerfällig darüber hinwegkroch. Am Himmel fegte der Falke
in einer geraden Linie dahin, bis er unmittelbar über der Lore
schwebte. Dann, ohne Laut oder Vorwarnung, kam er senkrecht herunter.
Judith schlug die Hände vors Gesicht. »Das kann ich nicht
mitansehen!« kreischte sie. »Ist ja gräßlich!
Wie die wilden Tiere!«
    »Der hat’s nicht auf die Lore abgesehen«, krächzte O’Neill.
    Als
das Flugprojektil sank, beschleunigte die Lore verzweifelt. Sie raste
lärmend auf die Fabrik zu, klappernd und ratternd, unternahm einen
letzten vergeblichen Versuch, ihr Ziel sicher zu erreichen. Von wilder
Gier erfüllt, vergaß die Fabrik die Bedrohung in der Luft,
öffnete sich und lenkte ihre mobile Einheit unmittelbar ins
Innere. Und der Falke hatte, was er wollte.
    Bevor
sich die Sperre wieder schließen konnte, stieß der Falke in
langem Gleitflug herab und flog dann parallel zum Boden. Als die Lore
in den Tiefen der Fabrik verschwand, schoß der Falke hinterher,
ein blitzschneller Metallschimmer, der an der klappernden Lore
vorbeiraste. Als die Fabrik sich dessen plötzlich bewußt
wurde, ließ sie die Sperre zukrachen. Die Lore zappelte grotesk;
sie war fest in der halb geschlossenen Sperre gefangen.
    Aber
es spielte keine Rolle, ob sie sich befreite. Irgend etwas rührte
sich mit dumpfem Grollen. Die Erde bewegte sich, bäumte sich auf
und beruhigte sich dann wieder. Eine schwere Stoßwelle breitete
sich unter den drei Zuschauern aus. Von der Fabrik stieg eine einzelne
schwarze Rauchsäule auf. Die Betonoberfläche riß wie
ein vertrockneter Kokon; sie schrumpelte und barst, und ein Schauer
kleiner Trümmerstücke ging nieder. Der Rauch hing eine Weile
in der Luft und trieb dann ziellos mit dem Morgenwind davon.
    Die
Fabrik war ein verschmolzener, ausgebrannter Trümmerhaufen. Der
Falke war in sie eingedrungen und hatte sie zerstört.
    Steif
stand O’Neill auf. »Es ist aus. Aus und vorbei. Jetzt haben
wir das, was wir erreichen wollten – wir haben das Autofab-Systcm
vernichtet.« Er blickte Perine an. »Aber wollten wir das
überhaupt?«
    Sie
schauten zur Siedlung zurück. Nur

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