Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Autofab

Autofab

Titel: Autofab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
Vom Netzwerk:
zusammen.«
    »Zu Ihnen haben wir zehn«, meinte Ackers energisch.
    »Sie werden mich also verbannen?«
    »Wenn Sie schuldig sind, werden Sie der Verbannung ins Auge sehen müssen wie jeder andere auch. Ihr persönliches Prestige hat darauf keinen Einfluß.
    Es ist allerdings damit zu rechnen, daß man Sie laufenlassen wird«, sagte Ackers aufgebracht. »Sie haben genügend Möglichkeiten, Ihre Unschuld zu beweisen; Sie können gegen alle zehn Spezifikationen der Reihe nach Widerspruch einlegen.«
    Er fuhr fort und hatte eben angefangen, den üblichen Verlauf des gerichtlichen Verfahrens zu erläutern, als er von etwas unterbrochen wurde. David Lantano schien mitsamt seinem Sessel langsam im Boden zu versinken. Bildete er sich das vielleicht bloß ein? Blinzelnd rieb Ackers sich die Augen und schaute noch einmal genauer hin. Im selben Augenblick gab einer der Polizisten einen schrillen Schrei des Entsetzens von sich; Lantano verkrümelte sich heimlich, still und leise.
    »Kommen Sie zurück!« verlangte Ackers; er sprang nach vorn und bekam den Sessel zu fassen. Schnell schloß einer seiner Männer die Stromversorgung des Hauses kurz; der Sessel sank nicht weiter und kam ächzend zum Stillstand. Nur Lantanos Kopf ragte noch aus dem Loch im Fußboden. Er war fast vollständig in einem verborgenen Fluchtschacht untergetaucht.
    »Was für ein schäbiger, sinnloser – «, begann Ackers.
    »Ich weiß«, räumte Lantano ein, machte jedoch keinerlei Anstalten, sich hochzuziehen. Er wirkte niedergeschlagen; er war schon wieder ganz woanders, tief in Gedanken. »Ich hoffe, wir können die ganze Sache klären. Ich soll offenbar aufs Kreuz gelegt werden. Tirol hat sich jemand besorgt, der aussieht wie ich, jemand, der loszieht und Heimie ermordet.«
    Ackers und die Polizisten halfen ihm aus seinem halbversunkenen Sessel. Er leistete keinen Widerstand; dafür war er zu tief in Gedanken.
    Das Taxi setzte Leroy Beam vor der Bar ab. Rechts von ihm, nur eine Straße weiter, war das Innenministerium… und ein
    dunkles, unförmiges Gebilde auf dem Bürgersteig: Harvey Garths Propagandabude.
    Beam betrat die Bar, fand hinten einen freien Tisch und setzte sich. Schon konnte er leise Garths verzerrtes, anklagendes Gemurmel hören. Garth brabbelte zusammenhangloses Zeug vor sich hin; er hatte ihn noch nicht bemerkt.
    »Weg damit«, sagte Garth jetzt. »Verbannt sie alle. Mieser Haufen von Dieben und Ganoven.« Im Miasma seiner Bude verspritzte Garth planlos sein Gift.
    »Wie steht’s?« fragte Beam. »Was gibt’s Neues?«
    Garths Monolog brach ab, und er konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf Beam. »Sind Sie da drin? In der Bar?«
    »Ich will wissen, was es mit Heimies Tod auf sich hat.«
    »Ja«, sagte Garth. »Er ist tot; die Speicher laufen heiß, sie spucken Karten aus.«
    »Als ich aus Heimies Wohnung weg bin«, sagte Beam, »hatten sie sechs Spezifikationen gefunden.« Er drückte einen Knopf am Getränkeselektor und warf eine Marke hinein.
    »Das ist wohl schon ein Weilchen her«, sagte Garth, »inzwischen haben sie mehr.«
    »Wie viele?«
    »Insgesamt zehn.«
    Zehn. Normalerweise reichte das. Und alle zehn von einem Robotgerät ausgelegt… eine kleine Kette von Indizien, die es auf seinem Weg ausgestreut hatte: zwischen der Hauswand aus Beton und Heimie Rosenburgs Leiche.
    »Das nenn ich Glück«, sagte er bedächtig. »Dann ist Ackers ja fein raus.«
    »Und weil Sie mich dafür bezahlen«, sagte Garth, »erzähle ich Ihnen auch noch den Rest. Die sind schon los, um jemand hochzunehmen: Ackers war auch dabei.«
    Dann hatte das Gerät also Erfolg gehabt. Zumindest bis zu einem gewissen Punkt. Eins jedoch wußte er genau: Das Gerät hatte längst aus der Wohnung verschwunden sein sollen. Tirol hatte nichts von Heimies Todesrassel gewußt; Heimie war so klug gewesen, sie heimlich zu installieren.
    Hätte die Rassel keine Leute in die Wohnung gerufen, wäre das Gerät wieder nach draußen geflitzt und zu Tirol zurückgekehrt. Und dann, keine Frage, hätte Tirol es gesprengt. Es wäre nichts übriggeblieben, das darauf hindeutete, daß eine Maschine eine Spur von synthetischen Beweisen legen konnte: Blutgruppe, Gewebefaser, Pfeifentabak, Haare… und alles andere, alles gefälscht.
    »Wen schnappen sie sich denn?« fragte Beam.
    »David Lantano.«
    Beam zuckte zusammen. »Natürlich. Darum geht’s bei der ganzen Sache; die wollen ihn aufs Kreuz legen!«
    Garth war das alles gleichgültig; er war ein bezahlter Angestellter, den

Weitere Kostenlose Bücher