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Autofab

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Titel: Autofab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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der Interessenverband unabhängiger Ermittler dort postiert hatte, damit er Informationen aus dem Innenministerium weiterleitete. Politik interessierte ihn im Grunde nicht; sein Weg damit /war pure Augenwischerei.
    »Ich weiß, daß das Ganze eine abgekartete Sache ist«, sagte Beam, »und Lantano weiß das auch. Aber weder er noch ich können das beweisen… es sei denn, Lantano hat ein absolut wasserdichtes Alibi.«
    »Weg damit«, murmelte Garth; er war in seine alte Leier zurückgefallen. Eine kleine Gruppe von Nachtschwärmern war an seiner Bude vorbeigeschlendert, und er wollte sein Gespräch mit Beam geheimhalten. Seine Worte waren nur an einen Zuhörer gerichtet, niemand sonst bekam sie mit, aber es war besser, keinerlei Risiko einzugehen. Manchmal gab es in nächster Nähe der Bude eine hörbare Signalrückkopplung.
    Über seinen Drink gebeugt, sann Beam darüber nach, was er alles unternehmen könnte. Er könnte zum Beispiel Lantanos Firma informieren, die nach wie vor relativ intakt war… aber das Resultat wäre ein Bürgerkrieg von epischen Ausmaßen. Und außerdem war es ihm eigentlich egal, ob Lantano aufs Kreuz gelegt wurde; es war ihm vollkommen gleich. Früher oder später mußte einer der beiden großen Sklavenhändler den anderen schlucken: Kartelle sind das logische Resultat des
    Großuntemehmertums. Wenn Lantano erst einmal aus dem Weg war, würde Tirol keine Mühe haben, sich dessen Firma einzuverleiben; jeder würde weiter an seinem alten Schreibtisch arbeiten.
    Andererseits gab es eines Tages womöglich ein Gerät – jetzt noch halbfertig in Tirols Keller –, das eine Spur von Leroy- Beam -Beweisen hinterließ. Wenn die Idee erst einmal richtig eingeschlagen hatte, war kein Ende abzusehen.
    »Und ich hab das verfluchte Ding gehabt«, meinte er gequält. »Ich hab fünf Stunden lang drauf rumgehämmert. Da war es zwar eine TV-Einheit, aber es war trotzdem das Gerät, das Heimie umgebracht hat.«
    »Sind Sie ganz sicher, daß es weg ist?«
    »Es ist nicht nur weg – es existiert gar nicht mehr. Es sei denn, sie ist mit dem Wagen verunglückt, als sie Paul Tirol nach Haus gefahren hat.«
    »Sie?« fragte Garth.
    »Die Frau.« Beam dachte nach. »Sie hat es gesehen. Oder sie hat davon gewußt; sie war bei ihm.« Unglücklicherweise hatte er jedoch keine Ahnung, wer die Frau war.
    »Wie sah sie denn aus?« fragte Garth.
    »Groß, mahagonifarbenes Haar. Sehr nervöser Mund.«
    »Ich wußte ja gar nicht, daß sie jetzt offen mit ihm zusammenarbeitet. Dann haben sie das Ding wohl wirklich dringend gebraucht.« Garth setzte hinzu: »Sie haben sie nicht erkannt? Ich wüßte eigentlich auch nicht, weshalb; normalerweise kriegt man sie nämlich nicht zu sehen.«

»Wer ist sie?«
    »Ellen Ackers.«
    Beam lachte schrill. »Und die zieht mit Paul Tirol durch die Gegend?«
    »Sie – nun ja, sie zieht mit Paul Tirol durch die Gegend. So kann man’s auch ausdrücken.« »Seit wann?«
    »Ich dachte, Sie wüßten das. Sie und Ackers haben sich getrennt; das war letztes Jahr. Aber er wollte sie nicht gehen
    lassen; er hat nicht in die Scheidung eingewilligt. Aus Angst vor der Öffentlichkeit. Sehr wichtig, wenn man das Ansehen wahren möchte… immer eine saubere Weste.«
    »Er weiß von der Sache zwischen Paul Tirol und ihr?«
    »Natürlich nicht. Er weiß nur, daß sie – eine platonische Beziehung hat. Aber das ist ihm egal… solange sie den Mund hält. Der denkt bloß an seine Stellung.«
    »Wenn Ackers dahinterkommen würde«, murmelte Beam. »Wenn er rauskriegen würde, daß seine Frau mit Tirol ein Verhältnis hat… dann würde er auf seine zehn amtsinternen Memos pfeifen. Er würde sich Tirol schnappen wollen. Zum Teufel mit den Beweisen; die könnte er später immer noch sammeln.« Beam schob seinen Drink beiseite; das Glas war ohnehin leer. »Wo ist Ackers?«
    »Das hab ich Ihnen doch gesagt. Draußen bei Lantano, ihn hochnehmen.«
    »Kommt er hierher zurück? Geht er denn nicht nach Hause?«
    »Natürlich kommt er hierher zurück.« Garth schwieg einen Augenblick. »Ich sehe gerade, ein paar Einsatzwagen vom Innenministerium biegen in die Garageneinfahrt. Das ist wahrscheinlich der Inhaftierungstrupp.«
    Beam wartete gespannt. »Ist Ackers dabei?«
    »Ja, er ist auch da. Weg damit\« Garths Stimme schwoll an zu einem überlauten Kläffen. »Weg mit dem Verbannungssystem! Rottet sie aus, diese Ganoven und Banditen!«
    Garth glitt von seinem Stuhl und verließ die Bar.
    Hinten in Edward

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