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Autoimmunerkrankungen

Autoimmunerkrankungen

Titel: Autoimmunerkrankungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joern Klasen
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Purpura-Schoenlein-Henoch nicht.
    Neben den primären Vaskulitiden gibt es auch sekundäre Formen, die in der Folge von anderen Erkrankungen (z. B. Infektionen) auftreten. Auch die Einnahme von bestimmten Medikamenten kann eine sekundäre Vaskulitis hervorrufen. Einige andere Autoimmunkrankheiten wie die rheumatoide Arthritis und die Kollagenesen können auch zu sekundären Vaskulitiden führen.
    Einige Autoimmunkrankheiten wurden nicht berücksichtigt, entweder weil sie sehr selten sind (z. B. Pemphigus), es schon sehr viel Literatur dazu gibt (z. B. Diabetes mellitus Typ I) oder es bisher nicht geklärt ist, ob es sich überhaupt um eine Autoimmunerkrankung handelt (z. B. Fibromyalgia rheumatica).
Autoimmunhepatitis
    »Ich weiß nicht, was mit mir los ist, ständig fühle ich mich schwach und abgeschlagen. Ich will Arzt werden, aber so schaffe ich das Studium nie.« Der 20-jährige Mann kam in Begleitung seiner Eltern, die mittlerweile getrennt lebten, in meine Behandlung.
    Wir stellten eine Autoimmunhepatitis fest, die schon das Stadium der Leberzirrhose erreicht hatte. Wir begannen eine Therapie mit Prednisolon und Azathioprin. Die intensive Beigleitbehandlung aus der Anthroposophischen Medizin bestand aus Hepar/Stannum, einem Organpräparat mit Zinn, das der Leber neue aufbauende Gestaltungskräfte vermittelte. Zusätzlich nahm der Patient Cichorium Stanno cultum Rh D3 in Form von Tropfen und Hepatodoron-Tabletten. Auch feucht-warme (nicht zu heiß!) Leberwickel mit Schafgarben- oder Löwenzahntee halfen dem jungen Mann. Viele Gespräche, auch mit den Eltern, wurden geführt, insbesondere über die zukünftige berufliche Planung.
    »Dass sich meine Eltern trennen wollen, macht mich fertig.«
    All diese Maßnahmen trugen dazu bei, dass die Syntheseleistung der Leber erhalten blieb. Dennoch verfiel der junge Mann in schwere Depressionen. Während dieser Phasen waren Hepar/Magnesium und in feiner Dosierung Phosphor als »Lichtbringer« in dem dunklen Alltag der Depression sehr hilfreich. Heute ist er etwas stabiler.
    Die Autoimmunhepatitis ist eine chronisch-entzündliche Lebererkrankung. Durch die Entzündungsreaktion sterben die Leberzellen nach und nach ab, das Gewebe verhärtet, und es kommt zu Fibrosen bis hin zur Leberzirrhose. Unter einer Fibrose versteht man eine Vermehrung des Bindegewebes. Schreitet sie fort, wird die Leber mehr und mehr umgebaut, bis kaum noch Leberzellen vorhanden sind und das Organ seine Aufgaben nicht mehr erfüllen kann. Dann spricht man von Leberzirrhose. Das Risiko, dass sich im Krankheitsverlauf der Autoimmunhepatitis eine Leberzirrhose entwickelt, ist hoch. Ein Leberzellkarzinom, also eine Krebserkrankung, entsteht nur selten.
    Die Leber hat eine erstaunliche Regenerationskraft. So kann der Mensch die Hälfte der Leber spenden, und sie wächst wieder nach. Ist die Leber aber chronisch krank, wird der Mensch schlapp, mutlos und verliert seine Tatkraft. Entsprechend sind die ersten Krankheitssymptome häufig unspezifisch und daher wenig wegweisend. Im akuten Schub ähnelt die Krankheit einer akuten Leberentzündung (s. Kasten auf → Seite 52 ). Häufig zeigen auch die Laborwerte keine für Autoimmunkrankheiten typischen Werte (z. B. Autoantikörper), deshalb werden zunächst andere Krankheiten ausgeschlossen: virale Infektionen (Hepatitis A, B und C), vererbte Erkrankungen der Leber, medikamentöseSchädigungen der Leber und cholestatische Lebererkrankungen, das heißt Krankheiten an den Gallenwegen.
    wichtig
    Unbehandelt ist die Prognose außerdentlich ernst, aber mit Therapie unterscheidet sie sich kaum von der eines gesunden Menschen. Arbeiten Sie daher eng mit Ihrem behandelnden Arzt zusammen. So können Sie Komplikationen vermeiden und Ihre Lebensqualität erhalten.
    Autoimmunhepatitiden können auch gemeinsam mit anderen Autoimmunerkrankungen auftreten und sogenannte Überlappungssyndrome bilden. Dazu gehören insbesondere die cholestatischen Lebererkrankungen wie die primär biliäre Zirrhose (s. → Seite 53 ) und die primär sklerotisierende Cholangitis (s. → Seite 55 ). Auch mit Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse, mit rheumatoider Arthritis und chronisch-entzündlichen Darmkrankheiten kann die Autoimmunhepatitis assoziiert sein.
    WISSEN
    Autoimmunhepatitis
    Inzidenz: Europa und Nordamerika etwa 1 Neuerkrankung pro 100.000 Menschen pro Jahr. Zu 80 % sind Frauen betroffen. Die Hälfte der Neuerkrankungen tritt vor dem 30. Lebensjahr auf.
    Symptome
Zunächst

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