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Autoimmunerkrankungen

Autoimmunerkrankungen

Titel: Autoimmunerkrankungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joern Klasen
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3-mal wöchentlich in die Bauchdecke gespritzt, und zwar über einen Zeitraum von 4 Wochen. Dieser Zyklus wird 3- bis 4-mal im Jahr wiederholt. Sprechen Sie Ihren Arzt darauf an oder suchen Sie sich dafür einen anthroposophisch orientierten Arzt. In Eigenregie können Sie die Misteltherapie nicht durchführen.
Hashimoto-Thyreoiditis und Morbus Basedow
    »Ich war 13, als meine Mutter an einem Hirntumor starb. Wie qualvoll ihr Tod war, hat sich tief in mein Inneres eingegraben. Aber ich hatte keine Zeit, das zu verarbeiten, denn ich musste für meine beiden jüngeren Geschwister sorgen. Mein Vater heiratete zwar bald wieder, aber meine Stiefmutter kümmerte sich wenig um uns.«
    Die 51-jährige Frau saß mir bei unserem ersten Kontakt unruhig und mit weit geöffneten, unsicher und ängstlich wirkenden Augen gegenüber und erzählte atemlos ihre Geschichte. »Inzwischen habe ich selbst zwei erwachsene Kinder. Vor Kurzem kam mein Enkelkind zur Welt. Die letzte Phase der Schwangerschaft meiner Tochter und die Geburt per Kaiserschnitt waren dramatisch. Kurze Zeit danach bemerkte ich, dass etwas mit mir nicht stimmt. Ich bin unruhig, schwitze leicht und habe schon 4 kg abgenommen.« Tatsächlich war ihr Pulsschlag in Ruhe auf 110/min beschleunigt, und sie konnte kaum ruhig auf ihrem Stuhl sitzen. Als ich ihr ein Glas Wasser reichte, entschuldigte sie sich dafür, dass ihre Hände so zitterten.
    »Jetzt bin ich wieder voll einsatzfähig. Ich habe gelernt, mich seelisch besser von der Umwelt abzugrenzen.«
    Die Untersuchungen zeigten, dass sie unter einem Morbus Basedow litt. Die Schilddrüse war vergrößert und stark durchblutet. Die Blutuntersuchungen bestätigten den Verdacht. Die sehr schlanke, extrem einsatzfreudige Patientin erhielt Thiamazol und eine intensive anthroposophische Behandlung mit Bryophyllumgegen die Unruhe sowie Colchicum Tuber Rh D3 ebenfalls gegen die Unruhe und um die abbauende Tätigkeit des Seelenleibes zu bremsen. Außerdem erhielt sie Cuprit D3 und das Organpräparat Glandula thyreoidea D20, das den Schilddrüsenstoffwechsel regulieren sollte. Außerdem nahm sie einige Therapiestunden in Heileurythmie und begann eine Traumatherapie. Inzwischen normalisierte sich die Schilddrüsenfunktion.
    Bei den Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse (Thyreoidea) handelt es sich um die Hashimoto-Thyreoiditis und den Morbus Basedow. Die Hashimoto-Thyreoiditis kommt gelegentlich gemeinsam mit einer Autoimmunhepatitis vor, und beim Morbus Basedow zeigt sich nicht selten ein Anstieg der Lebertransaminasen, das heißt, die Leber ist leicht entzündet. Die Beziehung zwischen Leber und Schilddrüse drückt sich auch darin aus, dass in der Leber wichtige Eiweiße gebildet werden, die die Schilddrüsenhormone binden und transportieren, z. B. das Albumin und das thyroxinbindende Globulin (TBG). Das sind aber nicht die einzigen Gemeinsamkeiten zwischen Leber und Schilddrüse.
    Die Schilddrüse besteht wie die Leber aus 2 Lappen. Während wir die Arbeit der Leber als Zentralorgan des Stoffwechsels nicht bewusst wahrnehmen, ist die Schilddrüse eine Art »halbbewusstes« Organ. Sie produziert Botenstoffe, nämlich die Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (oder Tetrajodthyronin, T4). Sie ehmen Einfluss auf den Stoffwechsel, die Atmung, den Herzschlag und die Sinnestätigkeit. Auch das Wachstum wird beeinflusst. Wenn zu viele Hormone im Blut vorhanden sind, sind die genannten Prozesse beschleunigt. Liegen zu wenige Hormone vor, sind sie verlangsamt.
    Hashimoto-Thyreoiditis und Morbus Basedow verhalten sich polar zueinander. Das bedeutet, dass sie trotz ihrer Gegensätzlichkeit eine gemeinsame Wurzel, in diesem Fall die Schilddrüse, besitzen. Während bei Hashimoto-Thyreoiditis meist eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) besteht, findet sich beim Morbus Basedow oft eine massive Überfunktion (Hyperthyreose). Entsprechend gegensätzlich sind die Symptome (s. Kasten auf der folgenden Seite).
    Die Hashimoto-Thyreoiditis beginnt meist langsam und wird in ihren Anfängen oft nicht erkannt. Im Verlauf verhärtet die Schilddrüse und schrumpft. Dagegen wird beim Morbus Basedow, der plötzlich mit einer starken Überfunktion beginnt, die Schilddrüse größer, die Stoffwechselprozesse nehmen enorm zu, und das Organ ist stark durchblutet. Neben den körperlichen Symptomen kann unter der starken und plötzlich auftretenden Überfunktion das Seelische so unkontrolliert sein, dass sich eine Psychose entwickelt. Beide

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