Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Autoimmunerkrankungen

Autoimmunerkrankungen

Titel: Autoimmunerkrankungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joern Klasen
Vom Netzwerk:
ist schwer vorhersagbar und schubförmig. Ist die Krankheitsaktivität zur Ruhe gekommen, tritt bei bis zu 70 % der Patienten innerhalb von 2 Jahren ein erneuter Schub auf. Die Lebenserwartung ist jedoch nahezu identisch mit der der Normalbevölkerung.
Therapie
    Die Therapiemöglichkeiten bei chronisch entzündlichen Darmkrankheiten sind vielfältig und umfassen:
medikamentöse Strategien (parenteral) erfolgen.
Ernährungstherapie
chirurgische Eingriffe
Psychotherapie
    Die medikamentöse antientzündliche Therapie umfasst 3 Stufen. Im akuten Fall helfen in der Regel 5-Aminosalicylate (Mesalazin) und Glukokortikoide. Unter den Glukokortikoiden eignet sich besonders das Budesonid, weil es nur geringe Nebenwirkungen zeigt. Mesalazin kann auch nach Abklingen der Symptome zur Vermeidung von weiteren Schüben eingesetzt werden.
    Auf der zweiten Stufe – zur Verhinderung weiterer Schübe – kommt v. a. das Immunsuppressivum Azathioprin zum Einsatz. Sind durch die Immunsuppressiva die Symptome nicht ausreichend beherrschbar, kommen biologische Hemmstoffe wie Infliximab und Adalimumab zum Einsatz. Dieses ist die dritte Stufe. Zusätzliche Medikamente müssen bei Komplikationen wie Anämie, Arthritiden, Stenosen und Fisteln eingesetzt werden.
    Die Ernährungstherapie konzentriert sich insbesondere auf die Situation der Mangel ernährung bei einem Malabsorptionssyndrom. Je nach Bedarf müssen beispielsweise Eiweiß, Salze und Vitamine ersetzt werden. In einem akuten Schub wird ballaststoffarme bis -freie Kost notwendig. Bei hochakuten Verläufen kann kurzfristig die Ernährung über die Vene (parenteral) erfolgen.
    wichtig
    In bis zu 30 % der Fälle kommt es im Verlauf der Krankheit zu einer Laktoseintoleranz. Dann sollten Sie Milch und Milchprodukte meiden, um den Darm nicht zusätzlich zu belasten.
    Auch eine Operation kann notwendig werden, beispielsweise bei Verengungen, Fisteln (die teilweise auch durch eine medikamentöse Behandlung geschlossen werden können) und selbstverständlich bei Durchbruch oder Verschluss des Darms.
    Die Ganzheitsmedizin kann die konventionelle Therapie gut ergänzen. Hier werden eingesetzt:
Medikamente aus den Naturreichen
Äußere Anwendungen wie Wickel, Auflagen und Einreibungen
Künstlerische Therapien wie die Heileurythmie und insbesondere die Musiktherapie; sie wirken über das Seelische bis in das Körperliche hinein.
Arbeit an der Biografie: Wie bin ich in meine Familie eingebunden? Welche gravierenden Ereignisse haben mein Leben beeinflusst? Ziel der Biografiearbeit ist es, zukunftsorientierte Perspektiven zu eröffnen.
    Unter den Arzneien aus Natursubstanzen werden bevorzugt Bitterstoffe und Digestodoron eingesetzt. Aber auch Stibium, Quarz, Organpräparate u. a. spielen eine Rolle. Nasturtium Mercurio cultum Rh D3 gilt wie bei der Colitis ulcerosa als Basismittel. Die Brunnenkresse (Nasturtium) wirkt aufbauend, Mercurius verbessert die Aufnahmefähigkeit der Schleimhaut. Als äußere Anwendungen haben sich Melissenölbauchwickel, die Kupferauflage und Organeinreibungen als hilfreich erwiesen (s. → Seite 139 ). Schließlich kann die Psychotherapie einen wichtigen Beitrag zur Krankheitsbewältigung leisten.
Colitis ulcerosa
    »Ein 48-jähriger Mann kam in unsere Behandlung, weil er täglich 15–20 blutigschleimige Durchfälle hatte. Die Diagnostik ergab eine Colitis ulcerosa, der absteigende Ast des Dickdarms war massiv entzündet und zeigte viele Geschwüre. Der restliche Dickdarm und auch der gesamte Dünndarm waren unauffällig. Der Mann erhielt bei uns jeden zweiten Tag einen Einlauf mit Mesalazin und eine komplementär-medizinische Behandlung. Dazu zählte Mutaflor, ein Probiotikum, das natürliche Darmbakterien (Escherichia coli) enthält und damit die Darmflora reguliert. Außerdem bekam er Bolus alba comp. gegen die Durchfälle. Da mit den Durchfällen Blut abging, setzten wir ergänzend Mamor D6/Stibium D6 ein. Der akuten Entzündung begegneten wir mit Belladonna Rh D3 und Apis mellifica D30. Im weiteren Verlauf nahm der Mann Bitterstoffe in Form von Absinthium D1/Resina laricis D3 und Digestodoron ein.
    Colitis ulcerosa – dank zusammenwirkender Therapien gut behandelbar
    Darüber hinaus entschloss sich der Patient zu einer Musiktherapie und einer Gesprächstherapie. Letztere befasste sich insbesondere mit der Frage, wie sich das Leben mit der Erkrankung gestalten lässt. Heute, 19 Jahre später, geht es dem Patienten von Seiten der Colitis ulcerosa gut. Endoskopisch ist

Weitere Kostenlose Bücher