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Autoren: Unbekannter Autor
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von Reinhard Heydrich, dem Leiter des Reichssicherheitshauptamtes, die sogenannte Wannsee-Konferenz statt, in der die Endlösung der, wie Hitler sie nannte, Judenfrage erörtert wurde. Die Maßnahmen, die mit der Reichskristallnacht ihren Anfang genommen hatten, sollten nun in der endgültigen Vernichtung der Juden ihren grausigen Höhepunkt erreichen.
    Massenexekutionen durch Erschießungskommandos wären aufgrund der Munitionskosten zu unwirtschaftlich gewesen. Eine weniger kostspielige Methode, bei der die Opfer in Lastwagen gepfercht und durch die Auspuffgase vergiftet wurden, erwies sich als unzureichend, weil nicht genügend Menschen gleichzeitig zum Ersticken gebracht werden konnten. An der Methode des Erstickens als solcher war jedoch nichts auszusetzen. Das Problem, das sich den Teilnehmern an besagter Konferenz stellte, war lediglich, wie dies möglichst rationell zu bewerkstelligen sei. Und so entstanden im Frühjahr 1942 die ersten Vernichtungslager.
    Diese Vernichtungslager sind nicht zu verwechseln mit den bisherigen Konzentrationslagern, wo unzählige Menschen in primitiven Baracken auf engstem Raum zusammengepfercht wurden, um von dort Tag für Tag zur Arbeit in die umliegenden Rüstungsfabriken getrieben zu werden. Zwar starben die meisten Lagerinsassen an den Folgen der brutalen Arbeitsbedingungen, der mangelnden Ernährung und der unzureichenden hygienischen Bedingungen, aber der Tod war nicht der eigentliche Zweck dieser Arbeitslager, sondern eher deren unvermeidliche Nebenerscheinung. Wie Sklaven fanden ihre Insassen vor allem als billige Arbeitskräfte Verwendung.
    Dagegen dienten die Vernichtungslager einzig und allein dem Zweck, möglichst viele Menschen auf möglichst rasche und rationelle Weise zu töten. Es gab auch Konzentrationslager mit Vernichtungsabteilungen, wie zum Beispiel Auschwitz und Maidanek. Die Zahl der ausschließlichen Vernichtungslager beschränkte sich jedoch auf vier Lager, die alle in Polen lagen: Sobibor, Belcec, Chelmno und Treblinka.
    Der Lagerkommandant von Treblinka, Franz Stangl, beschreibt die Zustände dort wie folgt:
    Es war wie in Dantes Inferno. Der Gestank war unbeschreiblich. Überall Hunderte, nein, Tausende von verwesenden, sich zersetzenden Leichen. Um das ganze Lager herum waren Zelte aufgeschlagen. Um die Lagerfeuer vor ihnen scharten sich Gruppen von ukrainischen Wachen und Mädchen - Huren, die sich, wie ich später erfuhr, aus allen Teilen des Landes hier eingefunden hatten; und sie betranken sich sinnlos, tanzten, sangen und spielten Musik.
    In den fünfzehn Monaten seines Bestehens, vom Juli des Jahres 1942 bis September 1943, wurden im Lager Treblinka eine Million Juden vernichtet - ein Sechstel aller Juden, die dem Holocaust zum Opfer fielen. Als das Lager sich auf dem Höhepunkt seiner Leistungsfähigkeit befand, wurden dort täglich zwanzigtausend Menschen getötet - eine Zahl, die um so grauenhafter erscheint, wenn man sich vor Augen hält, daß die Massenvernichtungen nur auf die Vormittage beschränkt waren. Für den Rest des Tages widmete man sich der Beseitigung der Leichen, indem man sie in riesigen offenen Gruben verbrannte. Über Nacht ließ man die Feuer jedoch erlöschen, damit der Rauch abziehen konnte und die Opfer des nächsten Tages nicht durch den unverkennbaren Geruch verbrannter Leichen vorgewarnt wurden.
    2
    Erleichtert, endlich die Enge der Züge verlassen zu können, in denen sie aus dem jüdischen Getto in Warschau abtransportiert worden waren, stolperten die Opfer aus den überfüllten Viehwaggons. Einige ihrer Leidensgefährten waren bereits während des Transports erstickt oder zerquetscht worden. Um so begieriger sogen die ahnungslosen Überlebenden nach dem betäubenden Gestank von Erbrochenem und Exkrementen im Innern der Waggons die frische Luft in ihre Lungen.
    Ihre Blicke fielen auf die Schilder mit der Aufschrift: SCHALTER TREBLINKA oder HIER UMSTEIGEN ZU DEN ZÜGEN IN RICHTUNG OSTEN. Die Angst und Ungewißheit wich der Hoffnung: Das war kein Lager. Die SS-Männer mit dem Zeichen der zwei Blitzstrahlen an ihren schwarzen Uniformen hätten an sich keinen weiteren Grund zur Besorgnis geboten, wenn da nicht ein weiteres Abzeichen in Form eines Totenkopfs auf ihren Uniformmützen zu sehen gewesen wäre. Die Zeiger der Bahnhofsuhr waren nur aufgemalt und rührten sich nicht von der Stelle. Soldaten erteilten ihre schroffen Kommandos. Die Neuankömmlinge wurden aufgefordert, das Stationsgebäude zu betreten, sich zu

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