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Avalon 04 - Die Hüterin von Avalon

Avalon 04 - Die Hüterin von Avalon

Titel: Avalon 04 - Die Hüterin von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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geschleppt, wo sie Brangenos und Rianor sowie ein paar kräftigere Frauen aus dem Gefecht ziehen konnten.
    »Der Kampf rückt immer näher«, sagte Caw. Seine Tunika war verschmiert vom Blut anderer Männer. Caw war nicht älter als sechzehn, aber aus seinen dunklen Augen schien ein weit älterer Mann zu blicken.
    »Ja.« Die Schlacht hatte sich inzwischen weiter ausgebreitet und hielt bereits länger an, als Lhiannon das erwartet hätte. Fast konnte sie schon einzelne Gesichter erkennen. Ihr suchender Blick wanderte durch die kämpfende Masse, konnte aber den auffälligen, mit Rabenfedern geschmückten Helm Boudiccas oder ihre flammende Haarpracht nirgendwo ausfindig machen.
    »Wir sind immer noch auf dem Rückzug«, sagte Caw.
    »Ja, schon den ganzen Tag lang. Sie haben uns immer weiter zurückgedrängt«, antwortete sie mit scharfer Zunge. »Aber unsere Männer erwehren sich tapfer.« Doch von der Masse, die am Morgen den Hügel erstürmt hatte, war kaum mehr die Hälfte übrig.
    »Die Königin will, dass wir Argantilla fortbringen, sobald sich abzeichnet, dass wir verlieren …«
    Da die Britannier, die dem Feind noch immer trotzten, sich nicht eingestehen wollten, dass die Schlacht verloren war, war es schwer, sie zur Aufgabe zu bewegen. Doch die Göttin, die schon viele verlorene Schlachten miterlebt hatte, hatte die Zeichen dafür längst erkannt. Lhiannon hatte sich gesagt, dass der Kampf zu Ende wäre, sobald er sich auf die andere Flussseite verlagern würde oder wenn er an die Flügel der im Halbkreis stehenden Wagen herankam. Jetzt aber wurde ihr klar, dass sie sich die Wege mit ihren eigenen Wagen versperrt hatten und in der Falle saßen. Es würde am Ende ein Gemetzel geben.
    Und das Gemetzel war da.
    »Such deine Sachen zusammen«, sagte sie durch zusammengekniffene Lippen. Boudicca hatte darauf bestanden, dass sie Vorräte bei sich hatten. »Bring Argantilla ins Unterholzjenseits der Bäume dort und nimm den Hund mit.«
    »Aber in der Richtung liegt die Festung«, sagte er.
    Lhiannon nickte. »Genau deshalb werden sie dort keine Fliehenden vermuten.«
    »Und was ist mit dir?«
    Sie blickte zurück auf das Schlachtfeld. »Ich muss hier noch eine Weile warten. Bis die Druiden zurückkommen …« Bis ich weiß, was mit Boudicca geschehen ist …
    Boudicca schwankte, als das Schwert des Legionssoldaten auf ihren Schild schlug und stecken blieb. Einen Herzschlag lang starrte der Mann sie an und bekam vor Staunen große Augen, als er gewahrte, wer sie sein musste. Er starrte noch immer, als sie zum Gegenschlag ausholte und ihr Schwert in die Lücke zwischen Helm und Schulterplatte seines Brustharnischs stieß. Der harte Schlag, der die Muskeln durchtrennte und Knochen zersplitterte, fuhr ihr durch den ganzen Arm. Blut spritzte, als sie ihre Klinge herausriss.
    Während der Soldat zu Boden ging, zog er mit seinem Gewicht den zersprungenen Schild aus ihrem Arm mit hinunter, und sogleich sprang Eoc Mor herbei, um den seinen schützend vor sie zu halten. Da hörte sie plötzlich ein Grunzen, fuhr herum und sah Eoc zusammenbrechen, als ein anderer ihm von hinten die Klinge aus der Hand schlug. Aus einer spontanen Bewegung heraus stieß sie zu, schnitt dem Römer die Hand ab.
    »Nimm dir seinen Schild!«, rief ihr Bituitos zu. Sie blickte hinunter, sah, wie Eoc sich in Todesschmerzen wand und Blut aus einer großen Wunde in seiner Armbeuge spritzte. Aber seinen Schild hielt er noch fest umklammert. Als sie ihn nahm, lockerte sich sein Griff, und er fiel mit einem ergrimmt verzerrten Lächeln um den Mund zurück.
    Boudicca schauderte, holte tief Luft und spürte zum ersten Mal, dass sie langsam müde wurde. Die römischen Reihen brachen langsam auf, als Männer an der Front sich weiter nach hinten verzogen, um andere vorzulassen, die weniger ermüdet waren.
    Am äußeren Flügel einer Schlachtreihe, dort, wo sich keilförmig die nächste anschloss, erspähte sie Rigana. Helm und Schild hatte sie verloren, doch Calgac war noch immer an ihrer Seite. Doch kaum hatte sie die beiden erspäht, sah sie, wie der hochgewachsene Krieger ins Taumeln geriet und fiel. Sie rannte auf ihre Tochter zu, stolperte über eine Leiche, trampelte über eine weitere, bis sie sie erreicht hatte.
    Hatte Rigana überhaupt bemerkt, dass ihr Beschützer gefallen war? Laut kreischend umklammerte sie ihr Schwert mit beiden Händen, schwang es in einem weiten Bogen herum und streckte den Legionssoldaten nieder. Boudicca stand nur eine

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