Avalons böse Schwestern
her hatte eine gewaltige Kraft die Fliesen auf dem Boden aufgebrochen.
Diese Kraft stand rechts neben dem Pool.
Sie war halbnackt, hatte einen schwellenden Körper, hatte knallrotes Haar, trug Eisenschmuck an Schenkeln und Armen und war mit einer Lanze bewaffnet, an deren Spitze Blut klebte.
Clint Walker starrte die Frau an, als hätte er noch nie in seinem Leben ein weibliches Wesen gesehen…
***
Sie sagte nichts, sie reagierte nicht, sie stand einfach nur da und wartete ab.
Walker schaute sie an. Als Mann und auch beruflich war er durch Himmel und Hölle gegangen, er war up und er war down gewesen, aber er war nie so tief gefallen, als daß er sich nicht hätte aus dem Sumpf herausziehen können. Mit jedem Gegner war er fertig geworden, aber nicht mit diesem hier, nicht mit dieser Frau. Die war so kalt, die war ihm über, die wirkte sogar auf ihn, als wäre sie aus einer anderen Welt gekommen.
Die ist härter als ich, dachte er. Verdammt, die ist härter. Er ärgerte sich, daß er seinen Revolver nicht bei sich trug. Der lag in seinem Büro, die Ersatzwaffe in seinem Zimmer unter dem Dach. So konnte er sich nur auf seine Fäuste verlassen, und das gegen eine Person, die eine spitze Lanze trug und sie schon eingesetzt hatte, denn Walker war der Mann mit dem blutigen Kopf entgegengetaumelt.
Clint Walker schielte nach links. Dort befand sich der Pool mit dem beschmutzten Wasser. Diese Person hatte den Grund aufgewühlt, aber wie war das möglich gewesen? Verfügte sie etwa über die Kräfte eines Riesen?
Schwach sah sie nicht aus.
Clint Walker erinnerte sie an eine Person, die zu den Stars im Fitness-Center gehörte. Sehr kräftig, aber trotzdem weiblich. Über ihre Brüste spannten sich nur zwei breite Streifen, die aussahen wie Hosenträger, und der Stoff endete in einem Body.
Trotz dieses Aussehens hatte er das Gefühl, als wäre sie aus einer Zeit gekommen, die mit heutigen Maßstäben nicht gemessen werden konnte.
Sie hatte die hellrote Haarflut so zurückgekämmt, daß ihr gesamtes Gesicht zu sehen war.
Sie schaute Walker an.
Der stöhnte auf. Für seine Mädchen und die nackten Kerle hatte er keinen Blick. Sollten sie jammern, er wollte so schnell wie möglich aus diesem Bereich verschwinden, zudem dachte er an seinen Leibwächter Clive, der oben hockte und immer ein Schießeisen bei sich trug. Er mußte diese unheimliche Person aus dem Pool-Bereich und in den Bereich des Eingangs locken.
Er ging zurück und streckte dabei seine Arme vor. »Okay, wer immer du bist, Lady, es ist alles klar. Hier unten brauchst du nicht zu bleiben. Ich werde mit dir nach oben gehen, und dort können wir zusammen an der Bar einen heben. Willst du das?«
Sie gab ihm keine Antwort.
»Also ja…?«
Sie schwieg.
»He, hast du einen Namen?«
Die rothaarige Frau drückte ihre Augenbrauen zusammen. Sie schien sich zu ärgern. »Rogetta«, sagte sie dann. »Ich bin Rogetta.«
Walker ärgerte sich über den Tonfall. »Ja, ja, schon gut. Ich habe verstanden, aber ich kann nicht alle kennen. Wenn du bei mir arbeiten willst«, er grinste, »ich mache dir einen guten Preis.« Während seiner schnellen Rede war er immer weiter zurückgegangen und spürte nun, daß er die Tür erreicht hatte.
Sie stand noch offen.
Der nächste Schritt brachte ihn in den Vorraum. Er ging zur Treppe, aber so, daß er die Unbekannte im Blick hatte. »Komm mir nach, wir gehen nach oben.«
Endlich setzte sie sich in Bewegung. Für die Mädchen und deren Kunden hatte sie keinen Blick. Sie bewegte sich geschmeidig. Walker sah, daß ihre Füße in Riemenschuhen steckten, die aus sehr weichem Leder gefertigt waren. Als er an der Treppe stand und winkte, hatte sie soeben den Pool-Bereich verlassen.
Sie kam ihm nach. Walkers Herz schlug vor Aufregung schneller. Sein Atem fuhr scharf in die Nase hinein und ebenso scharf wieder aus ihr hervor. Das klappte, das sah alles sehr gut aus. Er mußte nur die Nerven bewahren und ihr Clive entgegenschicken. Der gierte doch nach einem Kampf, den sollte er auch bekommen.
Clint lief seitlich die Treppe hoch. Er schaute mal nach oben, dann wieder nach unten. Auf dem Teppich konnte er sich leichtfüßig bewegen, und die Rothaarige folgte ihm noch immer.
Sie würde ins Verderben laufen…
Aus seinem Mund drang ein leiser, aber verstimmter Pfiff. Der alarmierte Clive. Walker wußte, daß sich sein Aufpasser jetzt von seinem Stuhl erhob und schon zur Waffe griff.
Er wartete noch, bis die Rothaarige die Treppe
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