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Avanias der Große

Avanias der Große

Titel: Avanias der Große Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Imran
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Mädchen sich plötzlich wieder lebendig erhob. Das Gesicht des Mädchens war immer noch ganz blass und füllte sich nach und nach mit Farbe. Der Vater des Mädchens fiel auf den Boden zu Füßen von Dinjakis und dankte ihm und küsste dabei seine Füße.
    „ Heute hat euch euer Vater ein Wunder geschenkt. Nun sollt auch ihr eurem Vater im Himmel ein Geschenk machen, indem ihr gelobt, von nun an seinen Willen zu erfüllen! Kommt und lasst euch taufen! Reinigt eure Seele und werdet wiedergeboren im Geiste!“
    Viele Dutzend Frauen und Kinder und alte Männer ebenso rannten den Hügel herunter zur Labria, um sich von den Jüngern des Dinjakis taufen zu lassen.
    Der alte Hohepriester starrte immer noch finster in die Gesichter der Menschen um ihn herum. Er stand auf dem Gipfel des Hügels und sah der Massenbewegung zu. Das Blut in seinen Adern kochte, so sehr war er verärgert über das, was er da unten geschehen sah.
    „ Glaubst du nur an den Einen, den Wahren?“
    „ Ich taufe dich im Namen des Einen Wahren, des Allergütigsten.“, so sprachen die Jünger des Predigers, als sie die Menschen im Fluss tauften.
    Bronanis geriet in Rage. Was sollte er tun? Er beobachtete eine junge Frau, eine der Jünger des Predigers.
    Plötzlich bebte die Erde. Soldaten ritten herbei. Die Soldaten des Böntschakis. Bronanis lächelte. Wieder ging ein Raunen durch die Menge. Panik brach unter den Anhängern des Dinjakis aus.

    Da saß nun dieses Triumvirat beisammen. Bronanis und seine beiden Kollegen Leanis und Tebekis verstanden sich auch privat sehr gut. Zwar stand Bronanis einen Rang über ihnen, aber dies hielt die beiden eitlen Herren keineswegs davon ab, Bronanis auch einmal öffentlich zu schelten.
    „ Er hat viele Anhänger. Er ist beliebt.“, gab Leanis zu Wort.
    „ Ach, das Volk läuft jedem hinterher, der ihnen große Versprechungen macht.“, entgegnete Bronanis.
    „ Aber du hast dich doch ihm entgegen gestellt, und das Volk hat dennoch zu ihm gehalten.“, widersprach ihm Tebekis lächelnd.
    Leanis grinste. „Und deine Sprüche und Zauberkünste scheinen dem Volk auch nicht viel besser zu gefallen.“
    „Ja, lacht nur über mich. Aber ihr werdet sehen. Ich werde ihn aus dem Weg schaffen.“
    „ Was? Wie denn das?
    „ Ich mache das schon. Habt nur Geduld!“
    Leanis und Tebekis verstummten, während Bronanis laut lachte. Sie schauten sich gegenseitig an und fragten sich, wie weit Bronanis gehen würde, um seine Pläne umzusetzen.
    „Was hast du denn vor?“
    „ Er wird sterben.“
    „ Aber das Volk wird sich gegen uns erheben. Das kannst du nicht einfach so durchziehen.“
    Bronanis erhob sich von seinem prunkvollen Sessel. Er stolzierte amüsiert durch den Raum. Er lachte wieder. Leanis schaute nachdenklich vor sich hin.
    „Ich weiß, wie ich es anstellen werde. Vertraut mir!“

    Einer der Jünger des Dinjakis, sein Name Tionakis, zog ein Schwert hervor. Magdanie, ebenfalls glühende Anhängerin des Predigers, hielt ihn zurück. Niemand wusste, woher Tionakis das Schwert hatte. Die Soldaten des Böntschakis hatten es zum Glück nicht gesehen. Dinjakis verdeckte die Sicht auf ihn. Er sprach auf seine Jünger ein: „Gewalt führt zu nichts. Das habe ich euch gelehrt. Ich muss diesen leidvollen Weg allein gehen. Jetzt ist meine Zeit gekommen.“
    Tränen kamen aus Tionakis' Augen, obgleich dieser junge Mann nie viel für Emotionen übrig hatte. „Was sollen wir ohne dich machen? Wo sollen wir hin?“
    „Ich gehe nicht weg. Ich werde immer bei euch sein.“
    Bronanis stand nun neben Dinjakis. Er schaute den Prediger und seine

Schüler verächtlich an, dann hob er an: „Da ist er, der Rebell, der sich gegen unseren König und gegen unsere Ordnung erhoben hat. Aber niemand soll sagen, wir seien nicht gnädig gewesen! Wir wollen ihm, ja, wir wollen einem jeden die Gelegenheit geben, seinen Irrsinn zu widerrufen und auf den Pfad der Wahrheit zurückzukehren. Ich frage dich, Dinjakis, hältst du dich wirklich für einen Auserwählten? Ja, hältst du dich sogar für den Sohn eines Gottes? Einem Gott ebenbürtig?“
    Dinjakis schwieg und starrte nur auf den Boden. Bronanis genoss die Schau. „Antworte! Bist du ein Gott?“
    Es wurde totenstill. Dinjakis rührte sich nicht. Doch dann auf einmal: „Du sagst es.“
    Ein Raunen ging durch die Menge. Es kam sogar zu einer Schlägerei, doch beruhigten sich die Menschen wieder und Bronanis erhob wieder das Wort: „Er hält sich für einen Gott.“
    „Er hat die

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