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Avanias der Große

Avanias der Große

Titel: Avanias der Große Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Imran
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ziehen lassen würde.“
    „ Mein Vater wird Euer Land auslöschen, wenn Ihr mich nicht freilasst.“
    Der König schaute überrascht. Seine Hand strich mehrmals über die Lehne seines Thronsessels. Heute fühlte sich das Holz rau an. Merkwürdig war das schon. Er stand auf und stolzierte die Treppen herunter zu Böntschakis' Tochter. „Das wird er nicht wagen, solange seine Tochter als Geisel gehalten wird.“
    Er hob seinen rechten Arm. „Führt sie ab! Gebt ihr alles, wonach sie verlangt!“
    Die Soldaten zogen die Prinzessin mit sich weg. Mischtes ging die Vorstufe auf und ab. Er schlug mit der Faust seiner rechten Hand auf die Innenfläche seiner linken Hand. „Was soll ich mit ihr machen?“

    Böntschakis lachte diabolisch. Sein eigener Sohn erhob sein Schwert gegen ihn. Dieser Bastard Dümnakis erhob sein Schwert gegen ihn. Nie hätte er das für möglich gehalten. Aber ein Bastard ist ja nun einmal ein Bastard. Der Tyrann erfreute sich an dieser unverschämten Geste und kostete jeden Moment voll aus. Die Klingen ihrer Schwerter kreuzten sich. Böntschakis lachte wieder. „Na los, stoß zu, du Bastard!“
    Dümnakis konnte sich nicht mehr zurückhalten. Er stürzte sich auf den Despoten. Mühelos wich Böntschakis seinem Angriff aus. „Das ist alles, was du drauf hast?“
    Dümnakis wendete sich und versuchte einen neuen Angriff gegen seinen Vater. Wieder konnte der König mühelos ausweichen. Nun griff der König selbst den jungen Mann an. Zwar hatte Dümnakis oft an diesen Moment gedacht, sich diesen Augenblick, diese Gelegenheit herbeigesehnt. Aber jetzt, wo er da stand, wusste er nicht, wie ihm geschah. Nun aber versuchte er, sich zu konzentrieren. Er parierte den Angriff seines Vaters vorzüglich. So konterte er erfolgreich. Böntschakis war über diese urplötzliche Selbstsicherheit des Jünglings überrascht. Dümnakis drängte ihn in die Ecke. Der König konnte sich kaum noch bewegen. Nun merkte er, wie alt er doch schon geworden war. Oder war er nicht alt, sondern hatten ihn etwa die vielen Trinkgelage so schwach gemacht?
    Der Schweiß schoss aus all seinen Poren. Der Kronprinz konnte die Furcht des Vaters in dessen Augen sehen.
    Da lag er nun, der König der Palparen. Er lag auf dem Boden wie ein weggeworfenes Holzbrett. Die Klinge war nun auf ihn, nur um eine Haaresbreite von seiner Kehle entfernt, gerichtet. Würde Dümnakis wirklich seinen Vater töten?
    „Worauf wartest du, Kleiner? Darauf hast du doch die ganze Zeit schon gewartet. Jetzt kannst du es tun.“
    Der Prinz zögerte. Er wandte sein Gesicht von Böntschakis ab, hielt aber sein Schwert immer noch auf den am Boden liegenden König gerichtet. Jetzt galt es, sich die folgende Handlung gründlich zu überlegen. Vielleicht war es die einzige gute Lösung, die Welt vom Joch dieses Tyrannen zu befreien. Vielleicht aber auch nicht. Immerhin war er ja sein Vater. Trotz all dem war Böntschakis immer noch sein leiblicher Vater. Nein, er konnte es nicht tun. Wäre er denn dann besser als jener Schlächter?
    Er steckte sein Schwert wieder in die Scheide zurück. Böntschakis verzog seine Miene wie ein enttäuschter Wollüstiger. „Du Schwächling! Du bist nicht mein Sohn!“
    Dümnakis ging zum Ausgangstor. Er öffnete das Tor. Böntschakis erhob sich. Er klopfte den Dreck von seinem Gewand ab und wischte den Schweiß von der Stirn ab.
    Da kamen nun zwei Soldaten herein in Begleitung vom Hohepriester Bronanis. Böntschakis hatte jetzt überhaupt keine Lust auf diesen stolzen Greisen. Bronanis kam immer näher. „Mein König, ich bitte um eine Audienz!“
    Böntschakis hob abweisend seinen linken Arm. „Jetzt nicht. Ich bin müde. Kommt später wieder!“
    „Aber es ist wichtig. Wir haben Dinjakis festgenommen.“
    Böntschakis schaute verwundert auf.

    „ Mir ging es nicht gut. Ich bitte dich um Entschuldigung.“
    „ Ich hoffe, dir geht es bald besser, Schwester.“
    Magria saß da auf diesem Stein. Ihr prächtiges Kleid lag vor ihr ausgebreitet. Avanias musterte sie nicht, er dachte auch nicht weiter über ihre Worte nach. Vielmehr war er froh, endlich bei seiner Familie zu sein. Seine entzückende jüngste Schwester hatte er bis dahin nur ein Mal in seinem Leben gesehen. Er kannte sie nicht, wussten die Götter, was im Kopf dieses Mädchen vor sich ging. Sie kannte ihn auch nicht. Aber sie wusste, was sie wollte. „Wie war dein Leben im Ausland? Und wie ist das Studium gewesen?“
    „Ich brach gegen den Willen meines Meisters

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