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AvaNinian - Drittes Buch (German Edition)

AvaNinian - Drittes Buch (German Edition)

Titel: AvaNinian - Drittes Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Norman
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Eröffnungsfeier würde es nicht anders sein und es würde viele Stunden dauern. Jermyn machte sich nichts daraus, scheel angesehen zu werden, aber es würde ihn kränken, wenn sie sich ärgerte und es würde Streit geben.
    All das wollte sie nicht. Nicht immer fiel es ihr leicht, die Geringschätzung von Frauen zu ertragen, denen sie im Rang ebenbürtig oder überlegen war, und die lüsternen, unverschämten Blicke von Männern, die sie für ein Flittchen hielten. In den dunklen Vierteln, rund um das Ruinenfeld, brachte man ihr Respekt entgegen, aber die ehrbaren Bürger und hochgeborenen Herrschaften, die den größeren Teil der Sitzreihen einnehmen würden, kannten sie nicht genug, um sie zu fürchten.
    Unter all den Menschen würde sie sich schutzlos fühlen, nicht einmal LaPrixa mit ihrer grandiosen Unverschämtheit wäre da.
    Je länger Ninian darüber nachgedacht hatte, desto weniger hatte ihr die Vorstellung gefallen, und an diesem Morgen, gleich nach ihren Übungen, hatte sie Jermyn eröffnet, dass sie ihn nicht in die Loge begleiten wollte. Er war sofort zornig geworden.
    »Warum nicht? Schämst du dich meiner?«
    Sie hatte versucht, ihm ihre Bedenken verständlich zu machen, aber da sie ihm ihre Erfahrungen aus den Wilden Nächten nie erzählt hatte, klangen ihre Erklärungen wenig überzeugend. Schließlich hatte er sie stehenlassen und war gegangen.
    Wütend darüber, dass er sie in diese Lage gebracht hatte, war sie zu LaPrixa gelaufen. Wenn sie sich über ihn oder vornehme Damen beklagen wollte, fand sie bei der Hautstecherin stets ein offenes Ohr und eine kampfbereite Zunge.
    Aber heute schien LaPrixa nicht geneigt, in die Schimpftirade einzustimmen. Während Ninian aufgebracht durch das Zimmer lief, saß sie in ihrem großen Stuhl und streichelte abwesend den Kater, der es sich auf ihrem Schoß bequem gemacht hatte.
    Nachdem sie so wenig Unterstützung fand, gingen dem Mädchen allmählich die Worte aus.
    »Außerdem wüsste ich überhaupt nicht, was ich anziehen sollte«, schloss sie lahm.
    Sie warf LaPrixa einen verstohlenen Blick zu und als diese weiter schwieg, stampfte sie ungehalten mit dem Fuß auf.
    »Nun sag doch was, du bist doch sonst so schnell dabei, wenn es darum geht, über Jermyn herzufallen!«
    Die perlförmigen Narben über LaPrixas Augen schossen in die Höhe.
    »Nur die Ruhe, Kindchen. Warum sollte ich über Jermyn herfallen? Ich denke, zum Anziehen wird der wackere Kaye schon was finden, da brauchst du dir keine Sorgen zu machen.«
    Ninian sah sie entgeistert an.
    »Ist das alles, was dir dazu einfällt? Hast du nicht verstanden, dass ich überhaupt nicht in diese Loge will? Ich will nicht, dass die Fürstin und ihre grässliche Freundin mit ihren Weibern ihre Zungen an mir wetzen und alle mit dem Finger auf mich deuten.«
    »Na, na, zu anderen Zeiten hat es dir aber nicht soviel ausgemacht, dich den Blicken auszusetzen und fürchtest du wirklich die süße Isabeau? Der hast du es doch kräftig gegeben, und die grässliche Freundin hat sich davongemacht ...«
    LaPrixa betrachtete eingehend die ramponierten Ohren ihres Katers und schien nicht zu merken, dass Ninian die Röte ins Gesicht stieg. Sie hatte auch der Hautstecherin nie von den Geschehnissen in den Wilden Nächten erzählt.
    »Was willst du damit sagen?«, fragte sie misstrauisch.
    LaPrixa scheuchte den Kater unsanft von ihrem Schoß und stand auf. Als das Tier fauchend nach ihren Röcken schlug, stieß sie es mit dem Fuß von sich, so dass es sich mit gesträubtem Fell unter den Stuhl flüchtete und böse zu ihr hinaufstarrte, aber LaPrixa schien nicht weniger zornig als ihr Kater.
    »Ich will sagen, dass mir dein Gezeter nicht gefällt! Du stellst dich an wie eine von den verwöhnten Fratzen, die herkommen, um sich ein Bildchen stechen zu lassen, weil es so herrlich verrucht ist, und Reißaus nehmen, sobald sie die Nadel sehen. Bist du eine Patrona oder nicht? Diesmal muss ich deinem Freund recht geben, auch wenn es mir schwerfällt. Was bist du für eine Gefährtin, wenn du dich nicht vor der ganzen Stadt neben ihn stellen willst? Würdest du mich verleugnen, bloß weil die Leute dich komisch ansehen, wenn du dich mit einer hässlichen, schwarzen Badehausbetreiberin zeigst? Steh zu dem, was du bist. Übertreib es meinetwegen. Scher dir den Kopf, lass dir von mir den ganzen Leib mit bunten Bildern verzieren, trag nichts als den kostbarsten Schmuck, den ihr zusammengeklaut habt, und gib den Leuten ordentlich Grund zum

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