AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK
obwohl keine einzige Feldblume in Sicht war. Auch die dort heimischen Zebras ließen sich nicht blicken und langsam vermute ich, dass es sie nicht mehr außerhalb von Zoos gibt, denn ich habe seit jeher keine in Afrikanischen Wildparks gesehen.
Ab Springbok wird das graubraune Plateau immer flacher und ausgedehnter – die Koppies liegen nun viel weiter auseinander. Die Straße kann daher oft über 10 Kilometer weit schnurstracks geradeaus über den leicht gewellten Ebenen verlaufen. Nun stehen die Sträucher schon viele Meter auseinander und die Landschaft wird zunehmend sandiger. Steigt man aus dem Auto hört man hier schon nichts als Stille. Auf halben Weg Richtung Vioolsdrif, wo der Oranjerivier den Grenzfluss zwischen Südafrika und Namibia formt, wird die riesige Ebene endlich leicht abfällig und man fährt wie mit Rückenwind. Dennoch scheint die schnurgerade Strecke kein Ende zu nehmen und ich bekomme ein Vorgeschmack davon, was mich wohl in Namibia erwarten wird.
Kurz vor der Grenze ist die Wolkendecke dann schlagartig zu Ende und nochmals ändert sich die Landschaft: die vielen, völlig kargen Hügel bestehen nun aus Haufenweise dunkelbraune, eckige Felsbrocken oder bizarr gefalteten Formationen vulkanischen Ursprungs und die steil abfallende Straße windet sich über ein Feld aus hellem Sand. Ich bin schon nervös, wie immer wenn ich, als völlig unbescholtenen Bürger, mit den Autoritäten zu tun bekommen werde, als sich das grüne Tal des Oranjeriviers vor mir auftut, mit einer großen Brücke über dem breiten Strom und dies- und jenseits jeweils einen großen Grenzposten.
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NAMIBIA
Wahlspruch : Unity, Liberty, Justice
(engl. für „Einheit, Freiheit, Gerechtigkeit”)
Staatsoberhaupt: Präsident Hifikepunye Lucas Pohamba
Fläche 824.116 km²
Einwohnerzahl 2.104.900 (2011)
Bevölkerungsdichte 2,55 Einwohner pro km²
Bruttoinlandsprodukt nominal (2007) 7.400 Mio. US$ (125.)
Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner 3.584 US$ (95.)
Human Development Index 0,625 (120. )
Währung: Namibia-Dollar
Unabhängigkeit von Südafrika am 21. März 1990
Zeitzone UTC+1
Kfz-Kennzeichen NAM
Internet-TLD .na
Telefonvorwahl +264
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„Dis maklik – u parkeer, gaan na die eerste kantoor vir immigrasie, dan na die tweede een vir douane en dan die derde vir polisie“ , sagte mir der hilfreiche Torwächter, „daar’s altyd `n eerste keer“ , fügte er hinzu, als ich erwähnte, dass ich zum ersten Mal hier sei, und händigte mir ein Passierschein aus. Typisch afrikanisch: alles ganz offiziell und drei verschiedene Büros zum Anstehen. Auf der südafrikanischen Seite verlief dies alles auch ganz flott und problemlos, bis auf das ich meine Ladefläche zur flüchtigen Drogenkontrolle öffnen musste. Immigration, Zoll und Polizei schauten sich alle meinen Pass an und setzten jeweils ihr Stempel.
Jenseits des Flusses – endlich in Namibia! – sah es wie erwartet jedoch anders aus. Wie ich bereits im letzten Jahr am Flughafen von Windhoek im Transitbereich erlebte, verstehen es die Namibier ihre recht engen Räumlichkeiten mit langen Menschenschlangen zu füllen. Zunächst soll man natürlich ein ausführliches Formular ausfüllen – ohne angeben zu können, wo man physisch verbleiben wird, wird man gar nicht erst ins Land gelassen. Als Camper, der noch nicht wusste wo der nächste Zeltplatz liegt, irritierte mich dies etwas und so musste ich notgedrungen die Adresse eines Hotels in Keetmanshoop angeben. Broschüren der hiesigen Herbergen lagen praktischerweise griffbereit.
Als nächstes stellt man sich am Büro des Kfz-Amtes an um noch ein ausführliches Formular auszufüllen mir Seriennummer des Autos und so weiter. Für jedes Fahrzeug und für jeden Anhänger zahlt man hier eine Gebühr und so kommen für die gut organisierten Safarigruppen schnell hundert Euro zusammen. Für mein bakkie waren es zum Glück nur knappe zwanzig. Hat man nichts zu verzollen, kann man Stunden später, von weiteren Polizeibeamten befragt, das Tor nach Namibia passieren. Ich kam übrigens noch mit einer Verwarnung davon, weil ich den vorgeschriebenen ZA-KFZ-Kennzeichen-Aufkleber nicht hatte und musste es schnellstens kaufen gehen.
Nun war es fast dunkel und die Namibier zeigten sich von ihrer wirklich freundlichen Seite: man erklärte mir genau, wo sich ein schönes Campingterrain, direkt am Oranje ,
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