Azraels Auftrag (German Edition)
wegkommen. Sag mal, nun wäre doch das Katana bestimmt wirkungsvoller als das Netz.“
„Richtig, es wäre nicht nur vorteilhafter, es ist hier geradezu ideal.“
„Meinst du, wir sollten Carlos informieren, dass...“
„Glaub mir, er weiß es bereits“, schmunzelte Eleeya. Mika kippte die Flugachse des Typhoon um 90 Grad, so dass er parallel zur Schachtwand flog. Die Anzeigen sagten ihm, dass sie in wenigen Sekunden das Massiv verlassen würden.
Mika steuerte den Typhoon in einer Rückwärtsrolle aus dem Canyon. Kopfüber rasten sie über das riesige Gebirgsmassiv, bis Mika den Typhoon wieder in eine normale Fluglage brachte.
„Unser Freak ist schneller als ich dachte. Ich will nicht, dass wir ihn verlieren.“
„Das Yaara-Schiff ist dabei, die Atmosphäre zu verlassen.“
„OK. Wann haben wir es deiner Meinung nach eingeholt?“
„Wenn es weiterhin so stark beschleunigt, verlieren wir es.“
„Hmm..., wie lange sind wir noch im Bereich der Atmosphäre?“
„Einen Moment..., ich schätze, höchstens vierzig bis fünfzig Sekunden.“
„Das Risiko gehe ich ein - aktivier sofort das Sternenfeuer!“
Eine Sekunde später formte sich vor dem Typhoon der bekannte Tunnel.
Loorn9
Schon lange nicht mehr war Loorn9 einer so gewaltigen Anspannung ausgesetzt. Der gesamte Schwarm erzitterte mit ihm. Gleichzeitig gingen aber ermutigende und tröstende Gedanken zurück, wodurch die lähmende Panik wich.
Loorn9 konnte mitverfolgen, wie das Handlungsgehirn die letzte, alles entscheidende Sequenz einleitete.
Das komplette Nest würde sowieso nicht mehr aus eigener Kraft heimkehren können. Sollte Loorn9 überleben, würde der Schwarm ein Erkundungsnest schicken und alle verwertbaren Ressourcen bergen.
Wenn es dann noch einen Schwarm gab.
Typhoon
„Ich erkenne, dass das Katana aufgeladen wurde“, meldete Eleeya.
Im selben Moment auch löste sich vom Typhoon der zerstörende Strahl.
Loorn9
Die Instrumente erkannten die zerstörerische Energie, die sich von dem Pfeilschiff näherte. Es gab nun keine andere Möglichkeit mehr. Das Handlungshirn kappte alle Anschluss- und Versorgungsleitungen zur Energiequelle, welche das Nest versorgte.
Doch zuvor nahm es ein paar Einstellungen am Regulator vor, wobei die Energiequelle ihre gesamte Energie in einer hundertstel Sekunde abgeben würde. Dann löste sich die Energiequelle aus der Halterung und glitt durch den zentralen Versorgungsschacht nach außen.
Typhoon
„Oh mein Gott, Eleeya, was ist das?“ schrie Mika, als er die glühende Kugel sah, die vom Yaara-Schiff auf sie zuraste.
„Das ist eine sehr dichte Energiematrix. Ich kann nichts tun. Der Schutzschirm hat sich noch nicht vollständig aufgebaut. Wir...“
Der Reaktor des Kugelraumers war keine dreihundert Meter entfernt, als er sich entlud.
Licht.
Gewaltiges Licht. So hell, so schön. Das Wechselspiel der Photonen war einfach unbeschreiblich.
Doch so faszinierend es auch war, er konnte nicht länger hier bleiben. Er musste loslassen und zurückkehren!
Ein Zustand, der mehrere hundert Jahre dauerte, oder aber auch nur den Bruchteil einer Sekunde, löste sich auf. Wie in Zeitlupe wurde er sich seines Ichs wieder bewusst.
Carlos, ja, das war er.
Verwirrung. Irgendjemand schrie. Carlos erkannte, dass er es war.
Und sofort setzten die Schmerzen ein.
„Mika, Mika, wir sind getroffen. Wir stürzen.“ wimmerte Eleeya. „Wir fallen. Und das Sternenfeuer lodert noch!“
Wie aus weiter Entfernung nahm Mika Eleeyas Stimme wahr, begleitet von einem unmenschlichen Schreien. Was war geschehen? Die Auswirkungen der Adrenalinschübe ließen ihn seine Umgebung wieder klarer erkennen.
Eine Explosion , ging ihm durch seine Gedanken . Das war eine Kernexplosion gewesen. Und wir leben noch!
„CARLOS, was ist los, Kumpel? Sprich mit mir!“
Carlos antwortete nicht, nur seine Schreie waren zu hören.
„Was ist mit Carlos los? Eleeya, kannst du ihm irgendwie helfen?“
„... Mika, ich kann nichts mehr erkennen. Der Typhoon... ich weiß nicht, was geschehen ist. Er ist sehr stark beschädigt. Ich konnte gerade noch die Bildung des Schutzschildes einleiten. Zu schnell... es ging alles so schnell! Er hat sich aber nicht vollständig ausdehnen können“, wimmerte Eleeya.
Der Typhoon begann, sich in einem wilden Tanz um den instabilen Pulsaar zu drehen. Die Aufwärtsbewegung hatte inzwischen gestoppt und ging in ein Trudeln über.
Mika sah nach draußen und erkannte
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