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Azraels Auftrag (German Edition)

Azraels Auftrag (German Edition)

Titel: Azraels Auftrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Oswald
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Top Elite gehöre? Wir haben damals gelernt, auf einer Fläche von einem Tennisplatz zu landen. Ohne Bordcomputer und ohne irgendwelche Hilfsnavigationen, einfach so mit unserem Können.“
    Die Displays funktionierte zwar nicht mehr, aber Mika sah vor seinem inneren Auge, wie Eleeya die linke Augenbraue hob.
     

 
     
     
     
     
     
     
     
    KAPITEL DREI
     
    Vici
     
    Loorn9
     
    Das Nest hatte zur berstenden Energieeinheit genügend Abstand, doch gegen den Lichtspeer, den das Pfeilschiff im letzten Moment abgeschickt hatte, war es machtlos.
    Der Speer durchdrang die Außenhaut wie in Zeitlupe, auf der Oberfläche entstand ein glühender Bereiche, welcher sich rasend schnell vergrößerte. In wenigen Herzschlägen würde das Nest endgültig zerstört sein.
    Der erste Teil des Plans hatte funktioniert, es durfte nun nicht zu Ende gehen.
    Loorn9 trennte mit einem Hieb der Handlungsarme die Nestverbindung, und im selben Moment detonierten zahllose Kleinstsprengladungen und schälten den Inneren Kern des Nests frei. Erstmals konnte Loorn9 nun das Geschehen direkt durch die transparente Teilkuppel betrachten, als die Nestwände abblätterten.
    Die glühenden Reste des Nests hinter sich lassend bewegte sich der Kern auf den Mond zu.
    Loorn9 hielt kurz in seinen Gedanken inne.
    Es war ein schöner Anblick. Weit unter sich sah es die beiden Sonnen hinter dem Rand des Mondes verschwinden. Seine Augen nahmen das schillernde Schauspiel wahr, welches das Pfeilschiff verursachte, als es in die Atmosphäre eintrat. Schnell bewegte sich der Innere Kern auf die grüne Vegetationsballung des Mondes zu.
    Die Distanz zwischen der errechneten Landestelle des Kerns und dem wahrscheinlichen Absturz des Pfeilschiffs würde zu groß sein, um sie zu Fuß zu überbrücken. Loorn9 dachte über eine Lösung nach, als direkt über ihr ein weiterer Gegenstand in die Atmosphäre eintrat.
     
    Carlos
     
    In einer Höhe von fünfundzwanzig Kilometer über dem Mond hatte Carlos’ Anzug die Situation des Notausstiegs erkannt und die Schutzstarre eingeleitet.
    Der Anzug erkannte, in welcher Situation sich Carlos befand und nahm eine ganz bestimmte Haltung an: er verschränkte die Arme, legte die beiden Hände über Kreuz auf die Schultern und überstreckt den Kopf in den Nacken. Wie durch einen dichten Nebel nahm Carlos die Situation wahr.
    Sein Arme und seine Brust brannten, doch sein Gesicht fühlte sich an wie in flüssiges Blei getaucht. Wahnsinnige Schmerzen durchfluteten ihn.
    Der Anzug hatte bereits damit begonnen, die wichtigsten Nervenknotenpunkte zu stimulieren und dadurch eine partielle Schmerzunterdrückung einzuleiten.
    Der Schmerz wich einem tauben Gefühl, die Nervenknotenstimulation bewahrte Carlos davor, ins Koma zu fallen.
    Carlos’ Ausstoß hatte in den obersten Atmosphärenschichten stattgefunden. Die Beschleunigung hat ihn bis in den luftleeren Raum gestoßen, doch nun bewegte sich der antriebslose Anzug auf einer weiten Parabelbahn zurück auf den Mond.
    Die Sensorik des Anzugs erkannte die ersten Ausläufer der Atmosphäre. Das Anzugsystem hatte den größten Teil seiner Energie bei dem Versuch, die gigantische Strahlung zu absorbieren, verbraucht und aktivierte nun mit letzten Energiereserven das Schirmfeld, welches in der Form eines nach unten gerichteten spitzen Kegels den Anzug umschloss. Wie bei jedem normalen Wiedereintritt begannen die ionisierten Luftschichten zu glühen.
    Der Kegel nahm automatisch die günstigste Form zwischen größtmöglicher Abbremsung und geringstem Reibungswiderstand an und wurde stumpfer. Die ersten Flammen umwaberten den Kegel.
    Schmerzen!
    „Eleeya..., Mika? Wo seid ihr?“ rief Carlos. „Hört mich jemand?“ Keine Antwort. Nur das Rauschen und Brausen der dichter werdenden Luftmassen war zu hören. Das transparente Sichtfeld von Carlos’ Helm verdunkelte sich und schirmte die mittlerweile weiß-gelben Flammen ab. Carlos sah nichts von dem, aber er ahnte, was vor sich ging.
    Ein einziges Mal hatten sie einen Ausstieg aus geringer Höhe getestet, aber nach dem Geräusch der tobenden Luftmassen zu urteilen fiel er mit sehr großer Geschwindigkeit. Ja, er erinnerte sich schemenhaft. Der Typhoon war getroffen worden. Aber was war danach geschehen? Was war mit Mika und Eleeya?
    Würde er sie jemals wieder sehen? Er hatte noch nicht einmal Zeit gefunden, es ihr zu sagen.
    Mit 90 m/sek. fiel Carlos der Oberfläche des Mondes entgegen.
    Rasende Schmerzen durchfluteten ihn.
    Voller Sarkasmus

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