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Azraels Auftrag (German Edition)

Azraels Auftrag (German Edition)

Titel: Azraels Auftrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Oswald
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verschiedenen Situationen, in denen Carlos dies gesagt hatte. War es Zufall? Am Anfang dachte sie, dass ihr die Worte einfach nur irgendwie bekannt vorkamen. Doch nun hatte sie den Eindruck, dass es sich um exakte Wiederholungen handelte. Wiederholungen der jeweiligen Situation, mit allen Regungen und Gefühlen.
    Doch was wäre, wenn sie einfach nur auf den Inhalt achten würde?
    „Ich höre, Carlos“, sagte sie und legte den Kopf auf die Seite.
    Es ist wichtig. - WANN KANNST DU BEI MIR SEIN? - Es ist wichtig.
    Eine längere Pause erfolgte, dann hörte sie erneut die Stimme.
    Mika, Eleeya, bitte holt mich hier raus!
    Eleeya, ich möchte, dass du bei mir bist!
    Eleeya hatte eine verrückte Idee. Vater hatte ja bereits angedeutet, dass sie Carlos retten kann, aber was genau bedeutete dies? Sollte es möglich sein, dass er nun wirklich mit ihr redete? Könnte dies eine Art Verbindungsaufnahme sein? Eine Verbindung aus dem Bereich der Ahnen? Ihr glasiger Blick löste sich vom Lagerfeuer. Langsam nickte sie und sprach: „Carlos? Wo bist du? Wie finde ich dich?“
    Dies ist ein Mond der Art 8, das heißt, er hat eine Atmosphäre. Sie ist für uns sogar atembar, einzig und alleine der Luftdruck ist viel höher. Der Mond ist zu 15 % mit kleinen Seen bedeckt, der Rest ist komplett mit Pflanzen überwuchert. Dadurch ist auch der Sauerstoffgehalt wesentlich höher. Die Schwerkraft beträgt ungefähr 92%. Der Mond hat eine Rotationsphase von 6 Stunden, dadurch bilden sich in den Übergangsphasen oft extrem starke Temperaturschwankungen und sehr große Stürme. Die Temperatur schwankt zwischen Minus 60 Grad an den Polen und Plus 50 Grad in den Äquatorregionen. Ich entdecke eine sehr vielfältige Tierwelt. Das ist alles, fürs erste.
    Eleeyas Gedanken rasten.
    „Carlos, bist du auf dem Waldmond?“
    Nein, mein Mädchen... ! - Du glaubst nicht, was um mich herum im Moment abgeht! Hier sind ein paar, die mich zum Fressen gern haben! Ich will hier weg! –Bitte hol mich ab, Eleeya!
    Eleeya stand auf und ging langsam vor dem Lagerfeuer auf und ab.
    „Also, noch mal, ganz langsam für mich. Du möchtest, dass ich dich abhole?“
    Ja, mein Mädchen...!
    „Und du bist nicht auf dem Waldmond!“
    Nein, mein Mädchen...!
    „Ich soll dich aber auf dem Waldmond abholen?“
    NEIN, CHICCA, JETZT HÖR MIR MAL GENAU ZU -... nein, mein Mädchen. - MIKA. Es ist Mika. – Es geht weiter... -Eleeya, Mika, wann kommt ihr mich abholen?
    Eleeyas Herz raste, ihre Gedanken fieberten. Sie blieb stehen und spreizte die Finger.
    „Carlos, wenn ich dich richtig verstanden habe, soll ich Mika auf dem Waldmond abholen. Ist das so?“
    JA, GUT GEMACHT...
    „Wir sollen auch dich abholen, aber du bist nicht auf dem Waldmond?“
    Ja, mein Mädchen...
    „Aber wo bist du?“
    Später, mein Mädchen... auf dem Waldmond - Ihr werdet nicht glauben, was hier abgeht - Antwort - auf dem Waldmond! Bitte, holt mich hier ab!
    „Ich verstehe, die Antwort erhalte ich auf dem Waldmond. Aber da gibt es noch eine Kleinigkeit. Ich habe keine Ahnung, wie ich dorthin gelangen soll. Der Typhoon ist zerstört. Ich sitze hier fest.“
    Das war der Moment, in dem sie sich an Vaters Worte erinnerte.
    „ Du bist der YIN Part, Eleeya. Du warst mit allem verschmolzen. Du weißt, was zu tun ist. Es liegt alles in deiner Hand!“
    Sie stemmte ihre Hände in die Hüfte und blickte in den klaren, sternenüberfluteten Nachthimmel. Mit einem Mal wurde ihr klar, was sie machen würde.
    „Ja, ich weiß, was zu tun ist“, sagte sie und ging hinüber zu dem Ort, an dem Vater ihr zum ersten Mal gezeigt hatte, was durch die Kraft der Gedanken möglich ist.
     
     
    Waldmond
     
    Mika war inzwischen weitergewandert und hatte die vorletzte Stufe des Plateaus erreicht. Einzig und alleine der Gedanke, seinen Freund zu rächen, indem er dem Yaara dasselbe Schicksal zukommen lassen werde, ließ ihn mit dieser Geschwindigkeit weitergehen. Ihn trennten nur noch vierhundert Höhenmeter von der grün bewachsenen Ebene.
    „Ich erwische dich bald, du Freak, und dann bist du reif. Genau genommen bist du schon tot, und das schöne daran ist, du weißt es noch nicht“, ging ihm durch den Sinn.
    Dann machte er sich an den Abstieg.
    Es war ein diesiger Tag, inzwischen hatte ein leichter Nieselregen wieder eingesetzt und man merkte bereits die einsetzende Dunkelheit. Es würde nicht mehr lange dauern, dann herrschte wieder finstere Nacht.
    Mika hatte ausgerechnet, dass er mindestens sechs bis sieben

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